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Atemlos - Toedliches Erbe

Atemlos - Toedliches Erbe

Titel: Atemlos - Toedliches Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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öffentlichen Dienst leid gewesen, in die Privatwirtschaft gewechselt und in Rands Securityfirma eingetreten. Wegen seiner Erfahrung bei der Mordkommission war er bereits jetzt von unschätzbarem Wert. Mit Mördern kannte er sich aus.
    Nur war er nicht gerade mit Feinsinn gesegnet.
    »Ich werde meinen Vater besuchen und ihn fragen, was er weiß.« Es war reine Zeitverschwendung, da war er sich ziemlich sicher. Paul saß jetzt bereits seit zwei Jahren hinter Gittern und hatte vom ersten Tag an seine Unschuld beteuert.
    Sein Freund legte ihm die Hand auf die Schulter. »Lass mich das übernehmen.«
    Rand zögerte. Der Tod seiner Mutter war in seinen Augen ein unglücklicher Unfall gewesen. Doch so sehr er sich auch bemühte, seinem Vater zu verzeihen, es gab da immer noch einen wunden Punkt, der nie ganz verheilen würde. Unglücksfall hin oder her: Rand hatte seine Mutter verloren – vielleicht die einzige Frau in seinem Leben, die seine Liebe aufrichtig erwidert hatte.
    Er wollte, dass sein Vater freikam, weil es das Richtige war, selbst wenn sich ihm bei der Vorstellung, dem Mann gegenüberzutreten, der Magen umdrehte. Sicher, er konnte es tun, aber bei Ham ginge es schneller, zudem war keine persönliche Betroffenheit im Spiel, sodass die Fronten nicht verwischen würden. Schließlich willigte er ein. »Na gut. Danke.
Du
bist sicher nicht versucht, ihn umzubringen. Das Letzte, was ich brauche, ist eine Zelle direkt neben seiner.«
    »Eins wissen wir sicher: Das bei der Hochzeit kann er nicht gewesen sein.« Er wies mit dem Kinn auf den im Bett liegenden Leichnam. »Oder
das
hier.«
    »Vielleicht irgendein Mitarbeiter aus dem Labor?« Rand betrachtete das Aluminiumkästchen in seiner Hand. »Eine von den anderen Laborratten oder … Scheiße. Oder
irgendjemand
hat es geschafft, sich die alte Formel unter den Nagel zu reißen.«
    »Oder aber es hat überhaupt nichts mit der alten Geschichte zu tun.«
    Rand starrte Ham an. »Kannst du das behaupten, nachdem du das Verhalten der Hochzeitsgäste gestern gesehen hast, noch dazu in Verbindung mit Dakotas Informationen? Offensichtlich ist mein Vater in die aktuelle Schweinerei nicht verwickelt, aber vielleicht erinnert er sich an etwas aus seiner Zeit bei Rydell, das uns weiterhilft. Vielleicht kann er uns einen Tipp geben.«
    Bislang hatte sein Vater noch immer einen Weg gefunden, jedes Hindernis zu umgehen, egal wie – in einem italienischen Hochsicherheitsgefängnis allerdings dürften selbst ihm die Mittel dazu fehlen. Davon abgesehen vermutete Rand, dass er Freunde in Europa hatte. Er und Creed waren häufig zusammen unterwegs gewesen, um sich die Museen und Galerien anzusehen, für die sich ihre Ehefrauen nicht interessierten. Er war also nicht völlig von der Außenwelt abgeschnitten.
    »Seth und ich haben ihn letzte Woche besucht. Ich will wissen, welche Besucher er außerdem noch hatte, seit er dort einsitzt«, wies Rand ihn an und ging zur Tür. Er musste unbedingt raus aus diesem Mief. Der Gestank des Leichnams hing wie ein Pesthauch in der dicken Luft. »Und zwar alles – wann er Besuch von seinem Arzt hatte, wann er wegen Kopfschmerzen die Klinik aufgesucht hat.«
    Jeden Monat erhielt Rand einen Bericht – den er ignorierte. Den Namen des Mannes gedruckt zu sehen, genügte bereits, um seinen Blutdruck in die Höhe schnellen zu lassen. Dass er alles in seiner nicht unbeträchtlichen Macht Stehende tat, um seinem Vater die bestmögliche Verteidigung zu besorgen, bedeutete noch lange nicht, dass er ihn in Bezug auf die gegen ihn erhobenen Vorwürfe für gänzlich unschuldig hielt. Wie immer es sich zugetragen haben mochte, sein Vater hatte seiner Mutter persönlich die Droge gegeben, an der sie gestorben war.
    Nach dem Prozess wollte er seinen Vater jedenfalls nie wiedersehen.
    Ham versprach: »Ich werde mich persönlich darum kümmern.«
    »Er läuft dir nicht weg. Gib der Sache vierundzwanzig Stunden. Behandle den diesbezüglichen Hinweis vorrang …«
    Man hörte Schritte, Sekundenbruchteile später gefolgt von einer entschiedenen Frauenstimme. »Was kann ich – oh, mein Gott!« Dakota trat ins Zimmer, nur um bestürzt einen Schritt zurückzuweichen, als sie den auf dem Bett liegenden Leichnam sah.

4
    Jegliche Farbe wich aus ihrem Gesicht, sodass ihre Sommersprossen überdeutlich hervortraten. Rand kannte diese Reaktion nur zu gut: Der Gestank, im Flur bereits als Hauch einer Vorahnung vorhanden, verdreifachte sich in seiner Intensität, sobald das

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