Atemlos - Toedliches Erbe
wie ein Golden Retriever, so beschützend und hartnäckig wie ein Rottweiler. Er würde niemandem einfach glauben, dass Rand alle Mann beauftragt hatte, heimzufliegen.
»Der Punkt ist –
ich
war es nicht«, ließ er die anderen grimmig wissen. »Wenn ihr die Anweisung hattet, nach Hause zurückzukehren, die angeblich von mir stammte, was tut ihr zwei dann noch hier?«
»Ich habe mit dir gesprochen, gleich nachdem Jakes die Anweisung weitergegeben hatte«, erklärte ihm Ligg. »Wir sind davon ausgegangen, dass du die Geschichte unter Verschluss halten wolltest. Erst recht, wo du die spanische Polizei und Interpol am Hals hast.«
Verdammt. »Haben sie mich etwa identifiziert?«
Derek Rebik steckte seine Hände in die Taschen. Er sah aus, als wollte er auf und ab marschieren. Rand beobachtete seine beiden Angestellten und versuchte abzuschätzen, ob sie tatsächlich der Meinung waren, er habe seine Anweisung zurückgenommen, oder ob sie ganz eigene Pläne verfolgten. Ein Gefühl von Paranoia machte sich in ihm breit.
»Soweit wir das in Erfahrung bringen konnten, nein«, berichtete Rebik und strich sich mit der Hand über den Kopf. »Was sie haben, ist ein körniges Video. Bis jetzt konnten sie die Person, die darauf zu sehen ist, noch nicht identifizieren.«
Rand blieb stehen und deutete auf den kleinen Tisch und die beiden Sessel am Fenster. »Setzt euch hin, ich werde euch auf den neuesten Stand bringen. Als ich unten in den Katakomben war, habe ich ein Gespräch zwischen dem Burschen, den wir verfolgen, und einem Kunden mitgehört. Er sprach davon, dass zwei Männer zu einem Treffen mit einem Kaufinteressenten auf die Bennett-Dunham-Hochzeit geschickt worden seien.«
»Augenblick mal. Der Käufer war bei der Hochzeit anwesend? Als einer der Gäste?« Ligg, der sich gerade hinsetzen wollte, straffte sich. »Es war also kein Erpressungsversuch und auch kein Streich, der in die Hose gegangen ist? Herrgott! Da werden uns ein paar prominente Hollywoodanwälte mächtig Feuer unterm Hintern machen.«
Rebik sah von Ligg zu Rand und dann wieder zurück. »Oder wir werden eben diese Hintern in irgendeinem Gefängnis wiederfinden.«
»Ist alles denkbar«, räumte Rand ein. »Dakota und ich glauben, dass es sich bei der ganzen Geschichte um eine Demonstration gehandelt hat. Der tote Kellner hat Geld dafür bekommen, mit der Droge versehene Oblaten in den Champagner zu schmuggeln. In der Flüssigkeit haben sie sich dann aufgelöst. Die Dosis war nur gering …« Er blickte zu Dakota.
»Weniger als ein Mikrogramm«, erläuterte Dakota und rutschte ein Stück nach hinten, um sich gegen das Kopfende zu lehnen. »Allerdings mehr als genug, um diese unkontrollierbare Reaktion hervorzurufen, die sich bei den meisten Menschen in Form von sexueller Ausschweifung äußert. Bei anderen allerdings zeigt sie sich in Form von unkontrollierbaren Stimmungsschwankungen. Wut, Angst, Paranoia.«
»Scheiße. Na klar.« Ligg ließ sich in den Sessel fallen. »Diese große brünette Brautjungfer konnte gar nicht mehr aufhören zu flennen, und der ältere Typ mit den weißen Haaren hatte einen Tobsuchtsanfall. Hat Tische umgeworfen und mit Gegenständen um sich geschmissen, die eigentlich viel zu schwer für ihn hätten sein müssen. Drei Mann von uns hat es gebraucht, um ihn so lange festzuhalten, dass wir ihn fesseln konnten.«
Rand lehnte sich mit der Schulter gegen den Pfosten der Badezimmertür, während sie sich unterhielten. Wer hatte seine Anweisungen wieder aufgehoben, und warum? Jemand, der die Absicht hatte, ihn allein und ohne jede Rückendeckung im Regen stehen zu lassen? Auf der Flucht vor den Behörden? Das erschien ihm ein wenig abgedreht. Aber wenn es tatsächlich jemand auf ihn abgesehen hatte, überlegte er, war es wohl keine Paranoia.
»Nach dem, was der Typ in den Katakomben sagte, ist die Produktion eben erst angelaufen.« Rand zuckte die Achseln. »Und während sie noch an den Einzelheiten des Herstellungsverfahrens arbeiten, lassen sie die Leute am eigenen Leib spüren, zu was genau
Rapture
imstande ist. Im Grunde sind diese Typen, denen wir gefolgt sind,
Verkäufer
. Das Kästchen, das ihr im Zimmer des Kellners gefunden habt, war ein Vertreter-Musterkoffer. Wir brauchen den Kopf der Bande.«
Rebik lächelte leicht verkniffen. »Das Zeug wird sich praktisch wie von selbst verkaufen. Was muss es denn noch tun, außer einen aufzugeilen?«
»Die Wirkung hängt ganz von der Dosierung ab«, erklärte ihm Dakota
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