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Atevi 1 - Fremdling

Atevi 1 - Fremdling

Titel: Atevi 1 - Fremdling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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Zeit. Nur über den Umweg vieler kleiner Schritte war zu erreichen, daß sich die Wünsche der Menschen und die von Tabini-Aiji erfüllten.
    Gänsiin und goldene Eier.
     
     
     

III
     
    Zum Frühstück kam Banichi mit einem Arm voll Post, die erwartungsgemäß bloß aus Werbung bestand. Langweilig. Der Morgen war ungewöhnlich kühl für die Jahreszeit, und Bren genoß den heißen Tee, der ihm von zwei Ersatzdienern gebracht worden war. Zur Verdauung des leichten Frühstücks hätte er jetzt gern ein bißchen ferngesehen.
    »Sind die Sender immer noch außer Betrieb?« fragte er. Banichi zuckte die Achseln. »Weiß nicht.«
    Immerhin war der Wetterkanal auf Sendung; es wurden Regenschauer für das östliche Bergland vorhergesagt und ungewöhnlich kalte Temperaturen für die Küste im Westen. Damit war der ersehnte Badeurlaub an den Stränden Mospheiras abgehakt.
    Er dachte immer wieder an Daheim, an die weißen Strande von Mospheira, die hohen Berge, auf denen an schattigen Stellen nach wie vor Schnee lag; er dachte an menschliche Gesichter, an Menschenmengen.
    In der vergangenen Nacht hatte er von zu Hause geträumt; offenbar waren ihm doch noch ein, zwei Stunden Schlaf vergönnt gewesen. Er hatte geträumt, frühmorgens in der Küche gesessen und mit der Mutter und Toby gefrühstückt zu haben, so wie immer. Von der Mutter bekam er regelmäßig Post; Toby war schreibfaul, ließ aber über die Mutter berichten, was er so trieb und wie es ihm ging.
    Die Mutter lebte jetzt in seiner, Brens, Wohnung, die er freigemacht hatte, als er zum Paidhi berufen worden war. Und weil er auch auf sein Erbe als Erstgeborener nicht mehr angewiesen war, kam es nun – zusammen mit dem Ersparten aus ihrem Gehalt als Lehrerin – dem Bruder zugute, der eine Arztpraxis an der Nordküste eröffnet hatte.
    Toby war ein Familienmensch und sehr angesehen; er führte ein geregeltes, angenehmes Leben, so, wie es sich die Mutter für ihre Kinder immer gewünscht hatte. Darüber war sie froh, nicht zuletzt über die Aussicht auf Enkelkinder. Bren schrieb ihr nur Erfreuliches; daß ein Mordanschlag auf ihn verübt worden war und daß man ihn nicht ausfliegen ließ, verschwieg er. Die Briefe klangen immer gleich, etwa so: Hallo Mutter, hier läuft alles bestens. Wie geht es dir? Ich habe viel zu tun, aber die Arbeit ist sehr interessant. Ich wünschte, dir mehr mitteilen zu dürfen…
    »Nein, die nicht«, sagte Banichi, als Bren die schlichte Jacke aus dem Kleiderschrank holte. Banichi langte an ihm vorbei und zog den Rock für Audienzen vom Bügel.
    »Für die Sitzung des Raumfahrtausschusses?« fragte Bren verblüfft, doch dann wurde ihm klar, daß Tabini ihn zu sprechen verlangte.
    »Die Sitzung ist verschoben worden.« Banichi klopfte den Rock aus und half ihm, den Dienern zuvorkommend, beim Anziehen. »Die Entscheidung darüber, wie nun die Schlingerwände proportioniert werden sollen, muß noch ein paar Tage auf sich warten lassen.«
    Bren schlüpfte in den schweren Rock und lupfte den Zopf über den Kragen. »Und was will Tabini von mir?« murmelte er. Aber weil beide Diener anwesend waren, konnte er nicht erwarten, daß Banichi darauf antwortete. Jago war nicht dagewesen, als Tano und sein mürrischer Kollege ihn mit dem Frühstück geweckt hatten. Seit nun schon zwei Nächten hatte er nicht richtig ausschlafen können, und seine Augen brannten vor Übermüdung. Dennoch mußte er einen präsentablen Eindruck machen und seine Gedanken beieinander haben.
    »Tabini ist besorgt«, sagte Banichi. »Darum wurde auch die Sitzung verschoben. Er will, daß Sie für den Nachmittag aufs Land fahren. Ein Team vom Sicherheitsdienst wird sich hier mal gründlich umschauen.«
    »Was, in meiner Wohnung?«
    »Auf dem ganzen Gelände. Tano und Algini werden Ihnen, wenn nötig, beim Packen helfen.«
    Bren wußte: Weiter nachzufragen war sinnlos. Banichi würde nur das mitteilen, was Tabini als Antwort durchgehen ließ. Seufzend richtete er den Kragen und schaute in den Spiegel. Die Augen verrieten den Mangel an Schlaf – und die bange Befürchtung, daß sein Verzicht, Mospheira über die hiesigen Vorkommnisse zu unterrichten, wohl endgültig war. Eine Sinnesänderung kam immer weniger in Frage, nicht ohne in offenen, schroffen Widerspruch zu treten zu den taktvollen, wohlmeinenden Maßnahmen derer, die sich hier um ihn kümmerten.
    Vielleicht war es Willensschwäche, oder vielleicht riet ihm sein Instinkt: Sei still, verdirb es nicht mit dem einzigen

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