Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Atevi 2 - Eroberer

Atevi 2 - Eroberer

Titel: Atevi 2 - Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
Vom Netzwerk:
Luftturbulenzen.«
    »Verstehe ich Sie richtig? In unserer Atmosphäre können demnach nur unsere Piloten fliegen, die von Mospheira und die atevischen.«
    »Davon bin ich überzeugt.«
    Den Augen Tabinis war anzusehen, daß er einen Gedanken verfolgte, der ihm gefiel. »Das Shuttle, das zwischen Raum- und Bodenstation pendeln soll, muß auf einem Teil seiner Strecke durch Wind und Wetter.«
    »Ja, Aiji-ma.«
    »Sehr gut, nand’ Paidhi.« Man konnte sicher sein, daß Tabini seinen Vorteil zu nutzen wußte.
    Sie sprachen dann noch kurz über die geplante Büroerweiterung. Tano hatte einen Kostenplan vorgelegt. Tabini war, ohne zu zögern, einverstanden und sagte: »Das verrechnen wir als Apanage. Steht nicht auch im Vertrag, daß solche Kosten auf uns zukommen?«
    Apanage. Darauf hatte allenfalls ein Tashrid-Mitglied oder ein Provinzlord Anspruch. Bren war überwältigt. »Vielen Dank, Aiji-ma«, sagte er kleinlaut.
    Tano, der ihn vor der Tür in Empfang nahm, meinte bloß: »Ich habe nichts anderes erwartet. Mich freut es vor allem für den Pensionär, der die Leitung übernehmen soll. Er gehört zu meinem Clan.«
    »Aha«, sagte Bren. Was auf Mospheira als Vetternwirtschaft bezeichnet wurde, war hier selbstverständliche Konsequenz einer Man’chi-Zugehörigkeit. Daß der Alte zuverlässig sein würde, stand außer Frage. »Was hat er früher gearbeitet, Tano-ji?«
    »Er war Direktor des Landesamtes für öffentliche Liegenschaften«, antwortete Tano. »Ein sehr versierter Mann, auch politisch.«
    »Bestens«, sagte Bren. »Vielen Dank für alles, Tano. Sobald die Büroräume eingerichtet und bezogen sind, werde ich mich der Belegschaft vorstellen. Wären Blumen als Willkommensgruß angebracht?«
    »Nicht unbedingt, aber es würde natürlich gut ankommen: ein kleiner Strauß mit einer glücksbringenden Anzahl von Blumen, dazu die besten Wünsche und das Amtsband des Paidhi. Falls dazu noch genügend Zeit bleibt…«
    »Können wir nicht sofort dafür sorgen? Bevor die Pressekonferenz anfängt?«
    »Sicher. Ich hole gleich die Bänder und könnte Ihnen die Arbeit mit dem Siegel abnehmen.«
    Atevi legten großen Wert auf Autogrammkarten, versehen mit Bändern in dem Amtsfarben und der offiziellen Siegelprägung – als Andenken oder Anerkennung für geleistete Dienste.
    »Warum nicht gleich für alle eine Karte?« meinte Bren. »Für die, die uns bisher schon geholfen haben, und für die neuen Schreibkräfte.«
    »Gute Idee.«
    »Und wie steht’s mit dem Sicherheitspersonal?« fragte Bren. »Oder würde ich Sie und Ihre Kollegen damit in Verlegenheit bringen?«
    Tano blickte tatsächlich ein wenig verlegen drein. »Es wäre uns eine große Ehre, nand’ Paidhi.«
    »Sie haben mir das Leben gerettet, Tano-ji. Was ist schon ein solches Band dagegen? Wie könnte ich mich sonst noch erkenntlich zeigen?«
    »Nand’ Paidhi«, sagte Tano und verbeugte sich im Gehen. »Ein Band von Ihnen wird meinen Vater glauben machen, daß ich mich verdient gemacht habe. Und wenn Sie mir noch eins für ihn geben, werde ich mir nie mehr von ihm anhören müssen, ein Nichtsnutz zu sein.«
    Solche Gesten zählten. Bren bedauerte, nicht schon früher daran gedacht zu haben, und er nahm sich vor, jedem Bediensteten von Malguri eine Autogrammkarte zukommen zu lassen und all denen, die ihr Leben für den Paidhi riskiert hatten.
    Und das waren nicht wenige, registrierte er im stillen.

14
     
     
     
    Die Journalisten hatten jede Menge vorformulierter Fragen auf ihren Spickzetteln stehen. Sie waren gründlich vorbereitet, denn es ergab sich nicht oft Gelegenheit, den Paidhi-Aiji zu interviewen. Eine der ersten Fragen war, woher das Schiff gekommen sei. Bren wußte keine Antwort, und um das Thema Sterne und Sonnen nicht ansprechen zu müssen, wollte er auch keine Vermutungen darüber anstellen. Sehr viel leichter fiel ihm eine Antwort auf die Frage nach der mutmaßlichen Absicht des Schiffes. »Nadiin, dem, was bislang dazu gesagt wurde, ist zu entnehmen, daß man die Station wieder in Betrieb nehmen will. Von ihrem Zustand haben sich die Raumfahrer allerdings ganz falsche Vorstellungen gemacht. Nicht minder überrascht sind sie über die Entwicklung der Kolonie auf Mospheira. Und jetzt sind sie interessiert daran zu erfahren, was in den vergangenen zweihundert Jahren so alles geschehen ist.«
    Unerwähnt ließ er, daß dem Schiff daran gelegen war, eine beträchtliche Anzahl von Arbeitskräften in den Orbit zu holen. Ein Journalist kam diesem

Weitere Kostenlose Bücher