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Atevi 2 - Eroberer

Atevi 2 - Eroberer

Titel: Atevi 2 - Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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etlichen von Hand eingegebenen Korrekturen war der Text fertig zur Datenübertragung, zum einen an Hanks (mit dem Zusatz: zur wertgeschätzten Kenntnisnahme), zum anderen an das Auswärtige Amt. Und da die Verbindung nach Mospheira stand, nahm er die Gelegenheit wahr, seiner Mutter eine Nachricht zukommen zu lassen: Laß von Dir hören. Ich mache mir Sorgen um Dich.
    In Übersetzung ging eine Kopie an Tabini; dazu die Randbemerkung: Aiji-ma, ich finde dieses erste Gespräch sehr ermutigend und habe versprochen, einen für Blütenblättersegel geeigneten Landeplatz zu suchen. Vielleicht käme die Ebene unterhalb von Taiben in Betracht. Was meinen Sie? Und an das Hasdrawad: Nadiin, hier das Protokoll meines ersten Gesprächs mit dem gewählten Paidhi des Schiffes. Er macht einen guten Eindruck auf mich. Und an Ilisidi: Es besteht Grund zur Hoffnung, nand’ Aiji-Mutter.
    Schließlich an sein Sicherheitsteam: Was dieser junge Mann von sich gibt, stimmt mich zuversichtlich. Ich hoffe, daß er und seine Kollegin wohlbehalten bei uns ankommen.
    »Mir scheint, Ihr Urteil ist sehr stark geprägt von subjektiven Eindrücken«, bemerkte Tabini, als sie in dessen Wohnung miteinander zu Mittag aßen. »Die Tatsachen sprechen eine andere Sprache. In unserem Sinne ist offenbar noch nicht entschieden worden. Die fortgesetzten Verhandlungen mit Mospheira lassen vermuten, daß das Schiff noch an anderen Optionen festhält.«
    Tabini hatte den Nagel auf den Kopf getroffen.
    »Ich habe mich um eine möglichst sachliche Einschätzung bemüht«, antwortete Bren, »muß aber zugeben, daß ich, wie Sie richtig vermuten, ein wenig irritiert war, nämlich über meine spontane Eingenommenheit diesem jungen Mann gegenüber. Dennoch: Ich halte die beiden Freiwilligen für sehr mutig. Daß sie bereit sind, ein so großes Risiko einzugehen, hat zwei mögliche Erklärungen. Es handelt sich bei den beiden entweder um tollkühne Einfaltspinsel, die die Gefahren unterschätzen – was ich nicht glaube –, oder aber um Personen mit einem ausgeprägten, selbstlosen Pflichtgefühl.«
    »Ein Pflichtgefühl, das unserem Man’chi gleichkommt? Wem gilt es?«
    »Das ist immer die Frage, Aiji-ma. Wie dem auch sei, die beiden geben offen zu, Angst zu haben, nicht nur vor dem Abstieg, auch vor dem, was sie hier unten erwartet. Ihre Fragen dazu… nun, all das werden Sie, Aiji-ma, in der Abschrift lesen können. Wir sprachen das Thema Landeplatz an. Ich habe dringend davon abgeraten, auf Mospheira runterzukommen, und protokollarische Erfordernisse geltend gemacht. Ich hoffe, überzeugt zu haben.«
    »Sie schlagen Taiben vor«, sagte Tabini. Bren saß mit ihm allein zu Tisch. Nur Eidi servierte, während Tano mit den anderen Sicherheitskräften draußen Wache hielt. Das Gewitter hatte sich verzogen; der Himmel war zwar noch bedeckt, aber das Licht hinter den weißen Fenstervorhängen schimmerte merklich heller. »Wieso Taiben?«
    »Das Plateau im Süden ist weit und unbewaldet. Die Landung wird, wie gesagt, nicht ungefährlich sein. Diese uralten Kapseln kommen zum Einsatz, und ich fürchte, die da oben wissen nicht richtig damit umzugehen. Es würde uns wahrscheinlich auch nicht leichtfallen, mit einer Steinaxt zu hantieren.«
    »Wieso haben die nichts Tauglicheres?« fragte Tabini. »Es sind doch die Herren der Technik, die Erforscher des Universums.«
    »Vermutlich fehlen ihnen gerade darum geeignete Geräte zur Landung auf einem Planeten. Unsere gemeinsamen Vorfahren haben ihre Heimat verlassen, nicht um sich auf einer anderen Welt niederzulassen, sondern um eine Station im All zu bauen. Als dann ein Teil von ihnen trotzdem hier unten abgesetzt werden wollte, weigerte sich die Pilotengilde das Shuttle zu fliegen, die die Siedler zu bauen vorhatten. Also blieb nur die Alternative der ungesteuerten Kapseln mit den Blütenblättersegeln. Und es ist eine Ironie der Geschichte, daß man jetzt wieder darauf zurückgreifen muß.«
    »Erstaunlich«, sagte Tabini. »Bei all der hochentwickelten Technik an Bord stürzen sie sich in die Tiefe wie die Wi’itkitiin von der Klippe.«
    »Und haben nicht einmal die Fähigkeit zu gleiten«, bemerkte Bren. »Ich vermute, daß sie auch theoretisch nicht mehr zur Luftfahrt in der Lage wären.«
    »Soll das heißen, sie haben vergessen, wie man fliegt?«
    »Bei einem Wetter wie dem von heute morgen? So etwas gibt es nicht im All, Aiji-ma. Da sind andere Widrigkeiten und Gefahren in Kauf zu nehmen, aber eben kein Wetter, keine

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