Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Atevi 2 - Eroberer

Atevi 2 - Eroberer

Titel: Atevi 2 - Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
Vom Netzwerk:
vorüber sein dürfte.«
    »Nandi…«, versuchte Naidiri abzuwehren.
    Doch Damiri fiel ihm ins Wort: »Wir sind in meinem Haus. Da lasse ich mir nichts vorschreiben. Für Sicherheit ist ausreichend gesorgt, und wir haben jetzt lange genug herumgerätselt. Ich finde, es wird Zeit, daß wir uns den Tatsachen zuwenden.«
    »Davon möchte ich dringend abraten«, entgegnete Tabini. »Von Entwarnung kann noch nicht die Rede sein. Als mögliche Täter kommen viele in Frage, nicht zuletzt auch Mitglieder dieses Haushalts.«
    »Unfug! Halten Sie lieber in Ihrer Familie Ausschau nach Verdächtigen.«
    »In meiner Familie? Schenken Sie mir einen Erben, Frau, dann können wir von unserer Familie reden.«
    »Wären wir also wieder mal beim Thema. Na schön, an mir soll’s nicht liegen. Jederzeit, Nai-ji, heute nacht vielleicht. Bis dahin…«
    »Bis dahin folgen Sie bitte meinen Weisungen. Bei allen Glücksgöttern, Frau, wir haben uns in acht zu nehmen.«
    Bren musterte die Steinfliesen vor seinen Füßen, eingedenk der zweifelhaften Ehre, als Mitglied des Haushaltes angesehen zu werden, vor dem auch die privatesten Dinge kein Geheimnis waren.
    »Wie konnte ich mich bloß auf eine Atigeini einlassen? Nennt mir Gründe, Götter des Glücks!« stöhnte Tabini.
    »Intelligenz. Vermögen. Unsere ausgezeichnete Geschichte. Und jetzt will ich mein Frühstückszimmer sehen. Es wird doch Ihrer Leibgarde noch möglich sein, auf mich aufzupassen, oder?«
    »Ich gebe mich geschlagen. Sehen wir uns also das verfluchte Zimmer an«, murmelte Tabini. »Naidiri, Sie wissen, was von Ihnen verlangt wird.«
    Die Gruppe setzte sich in Bewegung, Saidin und Algini vorneweg; Bren folgte in der Hoffnung auf eine Chance, unbemerkt in sein Schlafzimmer entweichen zu können. Doch schon nach wenigen Schritten sah er sich flankiert von zwei Sicherheitsbeamten. Sie gingen durch ein Spalier von Dienerinnen, die schweigend zu beiden Seiten des Flurs standen und sich wie Gräser im Wind vor Damiri verbeugten.
    Die Lampen brannten wieder überall, und als sie sich dem Frühstückszimmer näherten, kamen ihnen einige Polizisten und Wachen entgegen.
    Der Schaden war größer, als Bren befürchtet hatte. Die Glasfront war total zerstört, zerschossen auch die kostbaren Porzellanreliefs in der gegenüberliegenden Wand. Ob man die überhaupt wieder würden restaurieren können, war mehr als fraglich.
    »Verfluchte Bande!« rief Damiri.
    Saidin war stumm vor Entsetzen.
    Bren sah sich genötigt zu sagen: »Damiri-daja, nand’ Saidin, ich bin untröstlich, muß ich mich als Ziel des Anschlags doch indirekt mitverantwortlich fühlen für diese Verheerung.«
    Damiri fuhr so ungestüm herum, daß er fürchtete, von ihr geschlagen zu werden. Doch ihre Arme blieben krampfhaft vor der Brust verschränkt, und wütender als ihr Blick war die Stimme, als sie sagte: »Nand’ Paidhi, der Affront gegen mein Haus, der Angriff auf meinen Gast und mein Personal, insbesondere aber dieser Willkürakt der Zerstörung wird nicht ohne Antwort bleiben. Und ich weiß auch schon, wer diese Antwort überbringt, sei es mit oder ohne Billigung der Gilde, mit oder ohne Billigung meiner Familie.«
    »Miri-ji«, mahnte Tabini.
    »Widersprechen Sie mir nicht. Soll ich etwa dulden, was unseren Gast zu Recht schockiert? Daß mein Anwesen beschossen wird? Daß meine Bediensteten in Gefahr geraten? Nein, Aiji-ma, das lasse ich nicht ungeahndet. Naidiri, Sagimi, sagen Sie mir: Ist dies das Werk von Mitgliedern der Gilde? Ja oder nein?«
    »Gewiß nicht«, antwortete der, den sie Sagimi genannt hatte, und Naidiri bestätigte: »Unmöglich.«
    Ebenso scheidet Cenedi aus, dachte Bren und zog den stillen Verdacht gegen Ilisidi wieder in Zweifel.
    Weder Cenedi noch irgendein anderer ihrer Leute hätte zu solchen Mitteln gegriffen. Bren hoffte inständig, mit dieser Vermutung richtig zu liegen, und gleichzeitig stellte sich Sorge ein um das Befinden der Aiji-Mutter. War sie in Sicherheit? Und dann: Waren Jago und Tano in Sicherheit.
    Es war jetzt davon die Rede, daß Restauratoren bestellt werden müßten, um den Schaden zu begutachten. Aber auf keinen Fall dürfe dadurch der Paidhi behelligt werden, meinte Damiri.
    Sie kochte immer noch vor Wut. »Die Täter werden büßen, das verspreche ich. Vielleicht haben sie auf Ihre Nachsicht und Geduld spekuliert, Nai-ji. Aber jetzt bekommen sie es mit mir zu tun. Sie wollten meinen Onkel provozieren und ein Zeichen setzen. Nun, das haben sie geschafft.« Sie hob

Weitere Kostenlose Bücher