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Atevi 2 - Eroberer

Atevi 2 - Eroberer

Titel: Atevi 2 - Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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Informationen. Und darauf läuft’s zur Zeit hinaus. Keiner weiß Bescheid, aber alles drängt auf eine Entscheidung. Im diesem Augenblick tagt der Sicherheitsrat.«
    »Aiji-ma…«
    »Ich bitte Sie inständig, noch heute abend mit den Leuten zu reden, und sei es nur für ein paar Minuten. Diese Frau – diese Hanks – hat jede Menge Unruhe gestiftet, Panik, Wut, Argwohn. Ich muß ständig Geduld einfordern und habe versprochen, daß Bren-Paidhi bald mit einer Erklärung zurück sein wird. Man wartet, aber den Gerüchten ist kaum Einhalt zu gebieten. Ich weiß, daß Sie Schmerzen haben. Trotzdem, lassen Sie sich bitte noch heute bei diesen Leuten blicken, damit sie nicht auf den Gedanken kommen, von mir betrogen worden zu sein.«
    Bren hätte am liebsten auf der Stelle sein Amt quittiert und sich ins Bett zurückgezogen. Der Arm schmerzte. Die Bandage, mit der seine Rippen verklebt waren, wurde von Minute zu Minute unerträglicher. Er sah sich außerstande, zu leisten, was Tabini von ihm verlangte.
    Aber Tabini hatte recht. Angesichts der drohenden Gefahren waren semantische Bedenken mehr als kleinlich. Und Gott weiß was für Gerüchte die Runde machten, was Hanks da ins Rollen gebracht hatte.
    »Paidhi-ji, es stehen Atevileben auf dem Spiel, die Stabilität des Bundes. Und der Aiji von Shejidan kann seine Verbündeten nicht um Hilfe bitten, denn die… Sei’s drum, der Paidhi kennt die Probleme.« Tabini hütete sich vor dem Vorwurf des Verrats.
    »Ich verstehe«, antwortete Bren. »Aber ich kann mich kaum auf den Beinen halten, Aiji-ma.« Seine Stimme zitterte. Er war den Tränen nahe. Noch immer rüttelte der Schock an seinen Nerven, das Entsetzen über die Bomben jenseits von Malguri, die ihm nicht nur Dreck und Steinsplitter entgegengeschleudert hatten, sondern auch die Fetzen eines Mannes, den er zu schätzen gelernt hatte…
    »Es ist nicht weit«, sagte Tabini. »Wir können den Fahrstuhl nehmen.«
    »Ich versuch’s«, flüsterte Bren. Er wußte nicht aus dem Sessel hoch zu kommen, doch er biß die Zähne zusammen und mühte sich auf.
    Um seinen Job zu tun. Um zu erklären, was er, der Paidhi, selbst nicht durchschaute.

4
     
     
     
    Der Fahrstuhl im rückwärtigen Flur der Aiji-Gemächer war ein knarrender Käfig aus filigranem Schmiedeeisen, der an einem alarmierend wackligen Seil hing. Doch das schreckte Bren weit weniger als der alternative Treppenabstieg. Begleitet von Tabini, Banichi und dem Leibwächter Naidiri, fuhr er über zwei Etagen nach unten in einen Vorraum, der ständig von Wachposten abgesichert wurde. Von dort ging es weiter durch verwinkelte Korridore in eine Halle mit Zugang zu drei verschiedenen Sitzungssälen, in denen Regierungsvertreter und Abgeordnete zu beraten pflegten.
    Der zurückgelegte Weg dorthin war nur den Bewohnern des Bu-javid und den Lords der Provinzen vorbehalten, denen es somit erspart blieb, sich dem Gewühl der Gäste und Bittsteller vor den Haupteingängen auf der gegenüberliegenden Seite auszusetzen. Außerdem war dieser Weg weniger weit, was Bren sehr zu schätzen wußte, denn er hatte Mühe, einen Schritt vor den anderen setzen.
    Jago und ein zweitrangiger Leibwächter Tabinis warteten bereits vor der Tür zur sogenannten Blauen Kammer, jenem Saal, in dem zumeist die Rechts- und Handelsausschüsse tagten. Die Sondersitzung war schon eröffnet worden; es ging hoch und laut her unter den etwa zwanzig Lords und Volksvertretern. Die Finanzministerin brüllte auf den Lord-Minister für Transport und Verkehr so leidenschaftlich ein, daß es Bren mit der Angst zu tun bekam und er am liebsten auf dem Absatz kehrtgemacht hätte.
    Er wollte Tabini gerade zu bedenken geben, daß sein Auftritt hier womöglich unerwünscht sei, daß es wohl besser wäre, eine günstigere Stimmung abzuwarten, als es schlagartig still im Saal wurde.
    Alle Anwesenden verbeugten sich, einmal vor Tabini und dann ein zweites Mal – vor dem Paidhi, wie es schien.
    Verdutzt verbeugte sich auch Bren, der kaum glauben konnte, daß man ihm hier so viel Höflichkeit entgegenbrachte.
    »Nadiin«, murmelte er und spürte, wie ihm die Knie weich wurden. Er hoffte, die Sache möglichst schnell hinter sich zu bringen und nicht allzu viele Fragen beantworten zu müssen.
    Saaldiener beeilten sich eifrig, ein paar Stühle zurechtzurücken, und führten ihn an den Tisch. Der Paidhi war soviel Aufmerksamkeit nicht gewohnt. Und diese fürsorgliche Art. Er hatte fast den Eindruck, als rechnete man damit,

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