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Atevi 2 - Eroberer

Atevi 2 - Eroberer

Titel: Atevi 2 - Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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Hals brechen sollte. Aber was dann?«
    »Das laß mal meine Sorge sein«, entgegnete Hanks. »Ich will das Telefon, und zwar noch heute nachmittag.«
    »Ich werde mich dafür einsetzen, kann aber nichts versprechen. Hier in Shejidan sollte man überhaupt mit Versprechungen sehr zurückhaltend sein. Merk dir das.« Er stand auf; die Mahlzeit war beendet, und er wollte seine Geduld nicht überstrapazieren. »Schön, daß wir uns doch noch einigen konnten. Ich wünsche dir viel Glück.« Deana stand ebenfalls auf und ließ sich von ihm zur Tür bringen.
    Da stand Jago mit starrem Gesicht. Sie trat zur Seite und geleitete Hanks ins Foyer, wo sie von Algini in Empfang genommen wurde.
    Bren spürte Jagos Blick im Nacken. Sie hatte bestimmt an der Tür gelauscht, und es war anzunehmen, daß sie keine Veranlassung sah, ihren ersten Eindruck von Hanks-Paidhi, gewonnen am Bahnsteig des Bu-javid, zu korrigieren.
    Im Foyer angekommen, sagte er: »Algini-ji, Hanks-Paidhi möchte sich jetzt verabschieden… Deana, schönen Tag noch.« Zu seiner Überraschung streckte sie ihm die Hand entgegen und sagte auf mosphei’: »Vielleicht geht’s auch ein bißchen weniger onkelhaft, Mr. Cameron. Und versuch zu lächeln. Das steht dir viel besser.«
    Er lächelte nicht, es ärgerte ihn vielmehr ihre anstößige Koketterie im Beisein des Personals und daß sie damit durchkam. Aber er wollte keinen Streit mit ihr. Er wollte sie an die Arbeit stellen, ihr Gelegenheit geben, sich zu rehabilitieren. Denn Paidhiin fielen nicht vom Himmel. Das Auswärtige Amt hatte jahrelange Ausbildung in sie investiert, und vielleicht war ja doch nicht alles umsonst, wenn sie jetzt nur schnell genug dazulernte.
    Es ging schon in den Nachmittag hinein, und das Schiff hatte sich immer noch nicht gemeldet, was seine Stimmung nicht verbesserte. Es mochte tausend Gründe dafür geben, unter anderem Kompetenzgerangel und endlose Debatten. Vielleicht liefen die Entscheidungsprozesse an Bord ebenso umständlich ab wie auf Mospheira. Wie dem auch sei, er hoffte auf einen möglichst baldigen und vernünftigen Beschluß. Das hofften mit Sicherheit auch Tabini und der Raumfahrtausschuß, der ihn zu seiner Sitzung am Nachmittag eingeladen hatte.
    Lieber wäre er länger mit Hanks zusammengeblieben, und das sollte was heißen.

12
     
     
     
    Auf Ausschußsitzungen meldete sich der Paidhi sonst kaum zu Wort; für gewöhnlich saß er schweigend am Rande. Er hatte zwar ein Veto, doch davon wollte er keinen Gebrauch machen. Sich als Redner hervorzutun stand ihm nicht zu, es sei denn, der Vorsitzende lud ihn dazu ein…
    »Bren-Paidhi, angesichts der gravierenden Veränderungen, die uns bevorstehen, muß befürchtet werden, daß unsere Arbeit der vergangenen Monate vergeblich war. Hat der Paidhi inzwischen weitere Informationen zur Lage einholen können?«
    »Noch nicht«, antwortete er. »Aber ich hoffe wie Sie, Nadiin, bald mehr zu wissen. Daß all unsere Arbeit umsonst war, sehe ich allerdings nicht. Im Gegenteil, ich gehe davon aus, daß wir sie beschleunigt vorantreiben müssen. Insbesondere den Ausbau der Start- und Landebasis. Dazu brauchen wir jetzt unbedingt die Spezifikationen der zum Einsatz kommenden Raumfähre. Es ist zwar nicht auszuschließen, aber wenig wahrscheinlich, daß eine solche Maschine auch auf dem bestehenden Flughafen von Shejidan abgefertigt werden kann.«
    »Und Mospheira? Die Telefonverbindung ist wieder einmal unterbrochen«, sagte ein Abgeordneter aus Wiigin, jener Küstenprovinz, in deren Häfen ein Großteil der Frachtgüter im Handelsverkehr mit der Insel umgeschlagen wurden. »Das finden wir sehr bedenklich.«
    Mit dieser Bewertung stand Wiigin gewiß nicht allein da. Im Ausschuß war auch Lord Geigi vertreten – zum Leidwesen Tabinis. Aber auf Geigis Teilnahme ließ sich nicht verzichten; er verfügte über mathematische und wissenschaftliche Kenntnisse, die den meisten Tashrid-Vertretern abgingen.
    Geigi hatte bislang kein einziges Mal aufgeblickt und machte einen mißmutigen Eindruck.
    »Nand’ Paidhi«, fragte ein anderes Mitglied. »Ist die Sache mit Deana Hanks eigentlich inzwischen geklärt?«
    »Hanks-Paidhi hat sich bereit erklärt, mir zu helfen. Und als Expertin in Wirtschaftsfragen kann sie sich in der Tat nützlich machen. Von der Raumfahrttechnologie versteht sie nicht viel, und wie Sie bemerkt haben dürften, hat sie auch noch einige Probleme mit der Sprache. Um so mutiger war es von ihr, nach Shejidan zu kommen und ihre

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