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Atevi 2 - Eroberer

Atevi 2 - Eroberer

Titel: Atevi 2 - Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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sprechen kann, daß die Wachen vor meiner Tür abgezogen werden und daß mich Tabini empfängt. Danach können wir uns über Möglichkeiten einer Zusammenarbeit unterhalten.«
    »Darauf habe ich keinen Einfluß. Du hast den Aiji beleidigt, und für Wiedergutmachung mußt du schon allein sorgen. Ich könnte Tabini allenfalls mitteilen, daß du dich bei ihm entschuldigen möchtest.«
    Deana dachte nach. »Sag ihm, daß ich bedaure, ihn brüskiert zu haben. Es geschah aus Sorge um dich.«
    »Ich bin gerührt.«
    »Das ist, verdammt noch mal, die Wahrheit. Als ich hierherkam, war damit zu rechnen, daß man dich als Geisel genommen oder umgebracht hatte. Ich habe mich mit den offiziellen Verlautbarungen nicht zufriedengegeben und Nachforschungen angestellt. Nicht nur, um meinen Job zu tun, sondern vor allem um dir aus der Patsche zu helfen. Das kannst du mir ruhig glauben.«
    Was sie sagte, war nicht von der Hand zu weisen, aber Bren traute ihr nicht über den Weg und musterte sie mit kritischem Blick, dem sie standhielt, ohne mit der Wimper zu zucken.
    »Du wolltest also den Helden spielen«, meinte er. »Das verträgt sich nicht mit unserem Job, Hanks-Paidhi.«
    »So, und wo warst du? Mit der Aiji-Mutter auf der Jagd in den Hügeln rund um Malguri und in der hübschen Rolle des Helden?«
    Der Konter saß, und er wußte nichts anderes darauf zu entgegnen als: »Ja.«
    »Und?«
    »Der Punkt geht an dich.«
    »Es tut mir leid, daß ich dich zu retten versucht habe«, sagte sie mit spöttischem Ton.
    »Trotzdem, vielen Dank. Aber wär’s nicht angebracht, du würdest jetzt nach Hause zurückfliegen? Ich könnte eine Ausreisegenehmigung für dich erwirken.«
    »Punkt eins: Ich glaube nicht, daß dir das möglich sein wird, denn der Aiji hält mich offenbar zurück als Reserve für den Fall, daß deine Verhandlungsbemühungen scheitern oder ein weiterer Anschlag gegen dich verübt werden sollte. Punkt zwei: Zu Hause bin ich wohl zu nichts mehr nütze.«
    »Wenn ich Tabini bitte, dich ausreisen zu lassen, wird er mir den Gefallen bestimmt tun.«
    »Bemüh dich nicht. Punkt zwei wäre nach wie vor virulent. Ich bleibe.«
    Auf mosphei’: »Das könnte dein Tod sein.«
    Auf ragi: »Sehr komisch, Cameron.«
    »Wenn du dich wirklich nützlich machen willst…«
    »Ich höre.«
    Ihr die Korrespondenzarbeit anzuvertrauen war nicht drin, denn ihre Unterschrift käme einer indirekten Bestätigung von Amtsbefugnissen gleich, die ihr nicht zustanden. Es blieb verdammt wenig für sie zu tun übrig, das nicht gleichzeitig ein Sicherheitsrisiko für Tabini mit sich brächte.
    »Du könntest die fälligen Berichte schreiben.«
    »Oder Ansprachen im Fernsehen halten.«
    »Gewiß. Aber du solltest dich wohl doch lieber auf Gebieten betätigen, von denen du was verstehst…«
    »Und Berichte schreiben, die du dann aufpolierst und als deine Machwerke ausgibst, um damit anzugeben.«
    »Ich würde allenfalls den Unsinn rausstreichen und, wenn was Vernünftiges übrig bleibt, meine Beurteilung abmildern, mit der ich unser Büro über dein Auftreten hier in Kenntnis gesetzt habe.«
    »Du Hurensohn.«
    »Auf welchen kulturellen Kontext möchtest du diesen Ausdruck bezogen wissen? Atevi würden ihn bestimmt als Beleidigung auffassen.«
    »Du darfst dich geschmeichelt fühlen.«
    Bren mußte lachen, was die Dienerinnen zum Anlaß nahmen, Tee nachzuschenken.
    In ihrer Muttersprache und mit vollem Mund sagte Hanks: »Deine fremdsprachliche Kompetenz ist wirklich beeindruckend. Ich wette, du träumst auf ragi.«
    So war es. Doch das behielt er für sich. Hanks wollte auf etwas anderes hinaus.
    »Wußtest du, daß Barbara vorhatte zu heiraten?« fragte sie auf ragi.
    »Nein. Davon war nie die Rede.«
    »Was hast du dir vorgestellt? Dachtest du etwa, sie gibt sich damit zufrieden, daß du ab und zu mal auf einen Sprung bei ihr vorbeischaust?«
    »Was geht dich das an?«
    »Ich bin neugierig.«
    »Als wenn ich das nicht wüßte.« Er nahm einen Schluck aus der Tasse.
    »Weißt du eigentlich, daß dein Gesicht völlig ausdruckslos ist? Selbst dann, wenn du auf Mospheira bist?«
    »Ich stehe nicht ständig vorm Spiegel.«
    »Du hast dich wirklich enorm angepaßt«, sagte sie, und in ihrer Stimme klang Verwunderung an.
    Als Kompliment war diese Bemerkung gewiß nicht zu verstehen. Bren ahnte, was ihr durch den Kopf ging, und machte sich darauf gefaßt, daß sie damit nun herausrücken würde.
    »Wie soll’s weitergehen, Nadi Bren? Wann wirst du nach Hause

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