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Atevi 3 - Erbe

Atevi 3 - Erbe

Titel: Atevi 3 - Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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Jason. »Denn ich will, daß das Shuttle fliegt.«
    »Ja.« Es enttäuschte Bren, daß er dem Kollegen vom Schiff das Leben hier auf dem Planeten der Atevi nicht schmackhaft machen konnte. Aber egal, was ihn zum Studium veranlaßte – diese Motive galt es zu unterstützen.
    Und Jason wollte zurück zu seiner Mutter. Soviel verstand er zu diesem Komplex. Verpflichtung. Trennung. Verzweiflung.
    Er wußte nicht, wie es seinen Angehörigen ging, ob sie ihn anzurufen versuchten. Toby würde doch bestimmt angerufen haben, wenn etwas schiefgelaufen wäre.
    »Was geht da draußen vor sich?« fragte Jason.
    Tiefes Luftholen. »Es sind, glaube ich, eine Reihe von Lieferwagen angekommen.« Mehr Motoren als Licht. Das ließ er unerwähnt. Nur ein Wagen hatte Licht. Die anderen waren ohne. Sie hatten ungehindert in die Schutzzone eindringen können.
    »Und was hat der Wachmann gesagt?«
    »Er sagte was von Warenlieferungen. Lebensmittel vielleicht.« Bren mußte an die nähere Umgebung denken, an Mogari-nai, das an eine gut ausgebaute Straße angeschlossen war, an die moderne Ortschaft Saduri und den Flughafen: Beides lag am Fuß der Erhebung, auf der die alte Festung stand, die mit der einen Seite Geigis Besitzungen zugewandt war, mit der anderen der Insel Dur.
    Woher der junge Rejiri stammte, der vermutlich über Nacht eingesperrt worden war. Die Bren und seinen Leuten zugewiesenen Schlafzimmer waren zwar nicht zu verschließen, aber es konnte kein Zweifel daran bestehen, daß man für die Kammer, in der Rejiri untergebracht war, einen Schlüssel aufgetrieben hatte.
    Vielleicht war der Lord von Dur-wajran mittlerweile davon in Kenntnis gesetzt worden, daß man seinen Sohn unter Verschluß hielt. Als Pfand womöglich. Und wofür?
    Politik. Tabini. Die Aiji-Mutter. Und diese verdammten Funkübertragungen.

18
     
     
    Der Morgen färbte den Himmel ein, als sie durch das Eingangsportal traten, Ilisidi und Cenedi vorneweg. Bis auf die Dienerschaft trugen alle einfache Jagdkleider: schwere Mäntel mit weit aufgeschlitztem Rückenteil, um darin reiten zu können, Hosen und Stiefel, die sehr viel strapazierfähiger waren als die übliche Garderobe. Jason hatte in etwa Brens Figur, und weil bis zum Reiseantritt keine Zeit mehr für Schneiderarbeiten geblieben war, hatte Bren alle seine Freizeitkleider zusammengelegt und für zwei gepackt.
    Die geborgten Reitgerten unter den Arm geklemmt, stiegen nun er und Jason inmitten der Gesellschaft die Treppen hinab. Unmittelbar vor ihnen: Banichi und Jago, die den Computer in der Hand hielt. Auch jetzt wollte Bren ihn nicht missen.
    Er wünschte, daß er noch vor dem gemeinsamen Aufbruch Gelegenheit gehabt hätte, mit einem der beiden zu reden, und bedauerte, in der vergangenen Nacht vor ihr Reißaus genommen zu haben, wurde aber den Verdacht nicht los, daß Jago ihn daran zu hindern versucht hatte, zu hören oder gar zu sehen, was da vergangene Nacht vor sich gegangen war.
    Darauf gab es keinen einzigen Hinweis. Es waren jede Menge Fahrzeuge herumrangiert, doch von denen sah man nun nichts mehr.
    Auf ein größeres Frühstück war verzichtet worden. Statt dessen gingen nun Dienstboten herum, die Getränke in Bechern und in Papier eingewickelte Butterbrote verteilten.
    Bren nahm eines, und als Jason ausschlug, was ihm gereicht wurde, stieß Bren ihn seitlich an und sagte: »Nehmen Sie!« »Aber da ist Fisch drauf.«
    »Essen Sie«, verlangte Bren, und Jason nahm Brot und Tee entgegen. So frühstückten sie draußen im Stehen. Der Tee dampfte, und aus dem Pulk der Jagdgesellschaft stiegen weiße Schwaden auf in kalte Morgenluft.
    Bren suchte Blickkontakt zu Jago, doch die schaute nicht zu ihm herüber. Vielleicht, dachte er, hatte er sie durch seinen abrupten Abgang vergangene Nacht beleidigt. Oder enttäuscht oder amüsiert oder sich selbst gar lächerlich gemacht.
    Doch sein Verstand sagte ihm, daß er gut daran getan hatte, gegangen zu sein und nicht riskiert zu haben, was sie anschließend womöglich bereut hätten. Aber vielleicht hatte sie ihn ja wirklich nur deshalb auf ihr Zimmer mitgenommen, um ihn abzuschirmen gegen das, was draußen vor sich gegangen war. Und der Gedanke, daß seine Sicherheitskräfte an diesen fraglichen Manövern selbst teilgenommen hatten, beruhigte ihn. Ihnen vertraute er ohne zu zögern sein Leben an.
    Vielleicht war ihnen das gar nicht so klar.
    Vielleicht ahnten sie nicht, wie sehr er Jago mochte – schreckliches Wort. Wie sehr er sich von ihr angezogen

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