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Atevi 3 - Erbe

Atevi 3 - Erbe

Titel: Atevi 3 - Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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Aiji-Mutter solch modisches Zeug aus Aluminium und Nylon in Gebrauch nahm. Und auch noch in Tarnfarbe! Die Zelte sprangen auseinander, wölbten sich über eine feste Bodenplane und mußten dann nur noch mit Heringen festgemacht werden, mit leichten, spitzen Pflöcken, die in den Boden gingen wie ein Messer durch Butter. »Was passiert jetzt?« wollte Jason wissen. Wie begriffsstutzig, dachte Bren und antwortete ein wenig gereizt: »Ich vermute, es wird gleich zu abend gegessen, Nadi.«
    Abgeladen wurden nicht nur Zelte, sondern auch Thermotaschen, die warme Speisen enthielten, so daß kein Feuer gemacht zu werden brauchte. Ilisidis Männer befreiten die Mecheiti von Sattel und Zaumzeug und ließen sie im Umkreis weiden.
    Jason setzte sich auf einen Graswulst und musterte die verschiedenen Gewächse ringsum aus der Nähe; all das war ihm noch fremd. Rejiri, der Junge von Dur, schien ein Auge auf ihn geworfen zu haben, wohl auch deshalb, weil er von ihm nichts zu befürchten hatte, und so schlenderte er herbei, nahm vor ihm im Gras Platz und versuchte, ein Gespräch anzufangen, plapperte aber so schnell drauflos, daß Jason kaum etwas verstand und auf eine Weise reagierte, die der Junge zum Lachen komisch fand.
    Doch Bren konnte beruhigt sein. Von dem Jungen, der das Flugzeug des Aiji fast vom Himmel geholt hätte, war nicht zu erwarten, daß er einem Paidhi das Wort im Mund verdrehte und Anstoß daran nahm.
    Hinter der pittoresk aufragenden Felsnadel versank die Sonne in einer dunkelgrauen Wolkenbank. Bren vertrat sich die Beine und reckte die Glieder, um die verspannten Muskeln zu lockern. An die schmerzenden Druckstellen wagte er nicht zu rühren. Banichi, Jago und Cenedi unterhielten sich miteinander; Ilisidi sprach mit dreien ihrer Männer, die gerade dabei waren, die Thermobehälter zu verteilen. Angesichts des komfortablen Lagers dachte Bren zurück an jene Nacht in den Hügeln von Maidingi, als man sie aus der Luft mit Bomben angegriffen hatte.
    Hier war bislang keine Gefahr aufgetaucht. Das ließ hoffen.
    Allerdings hatten sie sich eine sehr exponierte Stelle zum Lagern ausgesucht, und Mogari-nai lag in der Nähe, wo Leute saßen, über die Tabini nicht glücklich war. Immerhin brauchte man nicht zu fürchten, daß die Informantengilde mit Gewalt gegen sie vorginge. Deren feindliche Handlungen würden sich darauf beschränken, Nachrichten zurückzuhalten oder zu verfälschen.
    Und dann war da noch die Fluglotsenstation bei Wiigin. Neben Mogari-nai würde auch dort nach dem Rechten zu sehen sein, vermutete Bren.
    Wenn alles ins Lot gebracht wäre, würde er wohl auch wieder Gelegenheit haben anzurufen und die Telefonsperre zu knacken versuchen, diesmal mit Zustimmung durch den Aiji und die Aiji-Mutter.
    Er fragte sich, wie es seiner Familie ging. Es hatte keine weiteren Anrufe in dieser Sache gegeben, jedenfalls keine, die von Mogari-nai, wo alle Gespräche von Mospheira eingingen, an ihn weitervermittelt worden wären. Möglich, daß sich Toby wieder gemeldet hatte, ohne durchgestellt worden zu sein. Falls Ilisidi tatsächlich zu einem Großreinemachen nach Mogari-nai unterwegs war, konnte sie nicht noch ein Ersuchen des Paidhi mit auf die Agenda des Aiji von Shejidan setzen. Das würde sich nicht gut ausmachen. Aber wenn die anderen Probleme gelöst wären, bekäme er sicherlich die Chance für einen Anruf.
    Er war inzwischen ganz nah an den Klippenrand herangekommen, vor dem er Jason gewarnt hatte. Zu dumm, denn Jason folgte in Begleitung des Jungen von Dur, der ihm Orientierungsunterricht zu geben schien und in die Richtung auf Wiigin jenseits der Bucht deutete, dann auf Dur, wo in der heraufziehenden Dunkelheit die Lichter des Fischereihafens zu erkennen waren und das väterliche Haus stand, nämlich bei Dur-wajran, einer hochgelegenen ehemaligen Festung, die aus der Zeit der frühen Seefahrt stammte und schließlich an Bedeutung verloren hatte, als auf dem Festland gegenüber ein sehr viel größerer Hafen angelegt worden war.
    Rejiri redete ohne Punkt und Komma auf Jason ein, der einen leicht verzweifelten Eindruck machte. »Nadiin-ji«, rief Jago, »das Essen steht bereit.« Man hatte die Zelte im Halbkreis aufgebaut, dem Wind abgewandt, der über die Kuppe wehte. Es war schon recht dunkel geworden, als Ilisidi und ihre Gäste Platz nahmen, um sich mit warmen Speisen aus Thermobehältern verköstigen zu lassen.
    Der Wind frischte auf, und Bren war froh über seine dicke Jacke und darüber, daß er sich

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