Atevi 3 - Erbe
bewaffnete Menschen und Flugzeuge und Schiffe und Mecheiti und wer weiß was sonst noch. Womöglich kommt keiner von uns lebend hier heraus. Yolanda hat das Schiff schon gewarnt und davon abgeraten, sich auf Mospheira zu verlassen. Wenn dir am Schicksal der Atevi etwas liegt, so gib mir die Gelegenheit, mit meinen Leuten zu reden. Ich werde ihnen mit Hilfe von Codewörtern mitteilen, daß hier niemand Druck auf mich ausübt und daß dir, dem Aiji und der Aiji-Mutter zu trauen ist. Für den Fall aber, daß wir draufgehen, ehe ich das Schiff gewarnt habe, sehe ich für die Atevi schwarz, denn dann kommt’s womöglich dazu, daß sich meine Leute von Direiso und ihrer Bande vereinnahmen lassen.«
»Kompliment, du weißt dich durchzusetzen, Jason.« »Ich habe versucht, von dir zu lernen. Läßt du mich anrufen?«
25
»Banichi«, rief Bren durch die Tür des kleinen Konferenzraums, in der die Assassinen miteinander beratschlagten, und als Banichi zu ihm herauskam, versuchte er dem Mann, der bis vor kurzen nicht gewußt hatte, daß seine Sonne ein Fixstern war, beizubringen, daß Aliens die galaktische Nachbarschaft unsicher machten.
»Es gibt andere Sonnen«, erklärte er, »und von einer droht Gefahr. Jason ist Offizier der Pilotengilde und hat sich gegen Hanks, das heißt für unsere Seite entschieden.«
»Ein Mann von Geschmack«, antwortete Banichi ruhig. »Was hat es mit diesen Aliens auf sich?«
»Sie vagabundieren durchs All«, antwortete Bren.
»Ich finde, wir sollten Cenedi einweihen.«
Banichi rief Cenedi und Jago nach draußen, und kaum hatte Bren drei weitere Sätze gesagt, unterbrach Cenedi mit den Worten: »Davon sollte Sidi-ji sofort in Kenntnis gesetzt werden.«
Jago ging Ilisidi holen, die nicht lange auf sich warten ließ und aus dem Büro des Direktors geeilt kam, in das sie sich zurückgezogen hatten.
»Noch mehr Fremde also«, sagte sie. »Mit schlechten Manieren. Habe ich richtig verstanden? Und Jason-Paidhi will, daß wir uns mit seinen Leuten verbünden, die diese Fremden provoziert haben.«
»Ich denke, ein Bündnis ließe sich umgehen«, meinte Bren, wobei ihm allerdings unwohl zumute war. »Oder so gestalten, daß es uns zum Vorteil gereicht. Wie auch immer, ich bin sicher, daß ein Anruf Optionen eröffnet, die unweigerlich verloren gingen, falls ihm – oder mir – heute nacht ein Unglück zustieße.«
»Das Risiko scheint mir einzig und allein auf seiner Seite zu liegen«, sagte Cenedi. »Wir könnten ihn, wenn es uns beliebt, in unseren Erwägungen unberücksichtigt lassen.«
»Dessen ist er sich bewußt«, entgegnete Bren. »Er hat ausdrücklich den Wunsch geäußert, daß die Aiji-Mutter Mercheson-Paidhi unter ihren persönlichen Schutz stellen möge, so wie er unter dem des Aiji steht.«
Mit dieser Bemerkung hatte sich Bren weit vorgewagt, weshalb ihn Banichi und Jago mit kritischen Blicken bedachten. Aber es galt, die Offensive zu ergreifen. An intensiven Verhandlungen führte kein Weg vorbei, und er hoffte, Ilisidi als Schutzherrin für den zweiten Schiffs-Paidhi einspannen zu können, was ihrem politischen Einfluß mehr Gewicht verleihen und – falls es zum offenen Konflikt käme – ihre Stellung gegenüber Direiso erheblich stärken würde.
Ein solcher Schritt würde alle Beteiligten, einschließlich Yolanda Mercheson, in den anstehenden Verhandlungen auf gleiche Augenhöhe bringen.
Eine Nachricht traf ein, die durch einen von Ilisidis jungen Sicherheitskräften über Cenedi an die Aiji-Mut-ter weitergereicht wurde.
Und von Ilisidi an Banichi.
Der nahm ein Sandwich vom Büfett und steckte es ein. Und ein zweites dazu.
So etwas, dachte Bren, tat nur, wer sich um sein nächstes Frühstück Sorgen machte.
»Wir haben soeben eine Mitteilung von Dur erhalten«, sagte Banichi. »Es wird Sie wohl auch interessieren, daß der Junge sicher gelandet ist. Wie es ihm ergehen wird, wenn er seinem Vater gegenübertritt, ist eine andere Frage. Und noch etwas anderes: Tano und Algini melden Truppenbewegungen.«
»Das Radar der Festung reicht weit«, meinte Jago.
»So weit auch wieder nicht. Was sich da bewegt, könnte schon innerhalb einer Stunde vor Ort sein«, schätzte Cenedi. »Sidi-ji…«
Ilisidi hob die Hand. »Was immer dazu nötig ist, eine Verbindung zum Schiff herzustellen«, sagte sie, »sorgen Sie dafür. Wie lange wird’s dauern?«
Nicht lange, antwortete der Direktor und gab eine entsprechende Anweisung.
Daraufhin wurde Jason in der Schaltzentrale
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