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Atevi 3 - Erbe

Atevi 3 - Erbe

Titel: Atevi 3 - Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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Versuche, seine Reaktionen im Beisein von Atevi krampfhaft zu unterdrücken.«
    »Wie kommt er sprachlich voran?« fragte Banichi.
    »Bildlich gesprochen, verläßt er jetzt den Kindergarten und betritt vermintes Gelände. Zur Zeit lernt er Wortfelder zu den Themen Wohnen, Raumfahrt und Ingenieurswesen. Seine Ausdrucksmöglichkeiten sind schon recht variabel, wenn es um Beschreibungen alltäglicher Vorgänge oder technischer Aufbauten geht. Allerdings fehlen ihm noch die sprachlichen Mittel zur Differenzierung komplexerer Zusammenhänge.«
    »Soll wohl sein bei Ihren Ansprüchen«, meinte Banichi trocken.
    Bren schmunzelte und spürte, wie sich löste, was sein Herz umschnürt hatte. Tano würde sich nie eine ironische Bemerkung erlauben, Banichi aber stichelte, wo er nur konnte. So auch Jago. Bren mußte ständig auf der Hut sein, wenn er nicht als Zielscheibe – ihres Spotts herhalten wollte. Doch er hatte Sinn für ihren Humor, wußte selbst fleißig auszuteilen. »Tja, was hat denn nun tatsächlich zur Demission von Lord Saigimi geführt?«
    »Es heißt, daß ihn irgend jemand auf einfallslose Weise über den Haufen geschossen hat«, antwortete Banichi.
    .»Aber dahinter steckt doch gewiß ein Profi.«
    »Zweifelsohne«, bestätigte Jago.
    Tabini macht sich also nicht einmal die Mühe, das Ableben seines Widersachers nach einem Unfall aussehen zu lassen, dachte Bren. Der Effekt war so dramatischer und größer die Angst auf selten derer, die Angst haben sollten.
    »Ist die Lage im Süden ruhig?«
    »Im Süden. O ja. Aber zwischen Gewitterfronten ist es häufig ruhig.«
    Jagos Antwort war sicherlich als Warnung zu verstehen. »Gibt es in diesem Zusammenhang etwas, worüber Sie mich aufzuklären wünschen, Nadiin-ji?«
    »Es ist uns ein Bedürfnis«, spitzte Banichi Brens Formulierung polemisch zu. »Aber vorläufig heißt es für Sie im wesentlichen: keine unnötigen Risiken eingehen. Zuerst müssen wir uns ein Bild von den Folgen der gestrigen Ereignisse machen. Die Lage ist brenzlig. Lord Saigimi vom Clan der Hagrami hatte Verbündete. Die sind zwar ängstlicher und besonnener, als er es war, aber falls jetzt noch einer von deren Oberhäuptern stürzen und radikalere Familienmitglieder an Einfluß gewinnen sollten, könnten interessante Zeiten auf uns zukommen. Unter denen, die jetzt nachdrängen, ist eine Person, auf die wir besonderes Augenmerk legen sollten: Saigimis Tochter Cosadi, eine etwas dümmliche Frau, die aber in enger Beziehung zu Direiso steht. Und eine weibliche Verschwörung ist immer von ganz besonderer Brisanz.«
    Jago verzog das Gesicht und warf dem Partner einen abschätzigen Blick zu. Bren registrierte, daß ein strittiges Thema angerissen war. »Ist doch wohl nur natürlich, daß Direiso einer Frau eher vertraut als Männern.«
    »Ich glaube kaum, daß Cosadi Direisos intellektuelles Niveau auch nur annähernd erreicht«, entgegnete Banichi. »Sie wird sich noch ohne Salz verzehrt sehen.« Was nach idiomatischem Gebrauch ›schnell restlos ausgenutzt‹ bedeutete.
    Es hatte den Anschein, als redeten die beiden an Bren vorbei; in Wahrheit aber spielten sie ihm wissentlich etwas vor.
    »Aber sie versteht sich als Schülerin Direisos«, sagte Jago.
    »Wie vermessen.«
    »Immerhin darf sich Direiso geschmeichelt fühlen.«
    »Eine verständige Frau wird sich doch von solchen Albernheiten nicht kirre machen lassen.« Banichi machte sich lustig; nur, Bren verstand die Pointe nicht.
    Jago zeigte sich unbeeindruckt. »Frauen wird selten auf solch eine Weise geschmeichelt, Nadi.«
    Banichi hob die Braue. »Wie? Lob oder Bewunderung werden gezollt, wenn sie fällig sind.«
    Banichi hatte mit dieser Replik offenbar einen Punkt gemacht. Oder gleichgezogen. Jago bedachte ihn mit schrägem Blick, verzog aber ansonsten keine Miene.
    »Jago glaubt, daß sie mir das Leben gerettet hat«, sagte Banichi, an Bren gewandt, »und hat einfach nicht die Güte, diese Geschichte zu vergessen.«
    »Geht’s darum?« fragte Bren. »Ich für mein Teil bin jedenfalls dankbar, Jago-ji, daß Sie mir das Leben gerettet haben. Ich wäre sehr traurig, wenn Sie’s nicht getan hätten.«
    »Zugegeben, ich bin darauf zu sprechen gekommen«, sagte Jago mit nach wie vor ausdrucksloser Miene. »Aber er behauptet natürlich, nie in Gefahr gewesen zu sein.«
    »Wenn es doch so ist«, meinte Banichi und winkte flüchtig mit der Hand.
    Mit Blick auf Bren sagte Jago: »Die Anstandsregeln der Gilde verbieten es mir, ihn einen Dummkopf

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