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Atlan 01 - Lepso 01 - Totentaucher

Atlan 01 - Lepso 01 - Totentaucher

Titel: Atlan 01 - Lepso 01 - Totentaucher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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zweifellos gegen eine irrwitzige Gebühr – den Hohrugk die Lizenz erteilt, ihre Arbeit auch unter der Stadt fortzusetzen, solange die Fundamente Orbanas nicht gefährdet wurden. Alles, was unterhalb der Grube lag – die offenbar die Haupteinnahmequelle der Hohrugk-Kolonie auf Lepso darstellte –, blieb den Mitgliedern anderer Spezies verschlossen. Unterhalb der Grube war Hohrugk-Land, und ich wollte gar nicht wissen, wie weit sich diese Gemeinschaft schon in die Eingeweide des Planeten gebohrt, welche Kavernen sie in der Tiefe des Planeten angelegt hatten.
    Der dürre Riese lotste mich durch die Tische und an den Pilzdolden vorbei. Wir hielten auf einen größeren Tisch zu, wo eine Gesellschaft von Trox saß, die lautstark zankten.
    Trox besaßen unglaublich zarte Körper, die sich fast gewichtslos durch den Raum bewegten. Man meinte, einen schlanken Mann zu sehen, der ganz und gar in Badeschaum gehüllt war, nur dass im Badeschaum gar kein Mann steckte. Sie waren von einem unstillbaren Wandertrieb beseelt und hatten ihren Heimatplaneten schon vor Jahrtausenden verlassen. Niemand wusste, wo sich diese Welt befand, vielleicht nicht einmal mehr sie selbst. Sie reisten auf den Raumschiffen aller Spezies, die ihnen eine Passage anboten. Man nahm sie gerne mit. Einigen galten sie als Glücksbringer, andere schätzten die guten Tipps, die ein Trox geben konnte. Denn in der Regel hatten sie viele Welten gesehen, ja, ihre Position in der sozialen Hierarchie bestimmte sich nach der Anzahl der Welten, die sie besucht hatten.
    Ein Trox ging dem anderen aus dem Weg. Wenn sie aufeinander trafen, kam es zu Streit. Fasziniert betrachtete ich deswegen die Trox-Konferenz am großen Tisch. Vielleicht , dachte ich, war der Streit einfach ihre artspezifische Sozialform des Zusammenlebens .
    Ich wäre wahrscheinlich weiter auf diesen Konvent zu gelaufen, hätte mich der Riese nicht an der Schulter gefasst und nach links gezogen.
    Tipa Riordan. Ich hatte sie tatsächlich übersehen, obwohl sie sich doch alle Mühe gab, unübersehbar zu sein. Tipas Tisch war mickrig und rund. Sie selbst aber thronte in einer Sänfte. Die vier Träger, wuchtige Epsaler, drängten sich auf Kniekissen um den kleinen Tisch und tranken Brause mit Eiswürfeln.
    Tipa rauchte eine Meerschaumpfeife. Sie sah wie zufällig auf, folgte meinem Blick auf die Epsaler, schaute wieder mich an und verzog die faltigen Lippen zu einem Grinsen. »Ich habe ihnen das Saufen von Alkohol untersagt. Alkohol macht so schlaff. Ich mag keine schlaffen Männer.«
    Sie musterte mich von oben bis unten. »Hast dir endlich mal eine Schönheitsreparatur gegönnt, was? Wurde aber auch Zeit.«
    Ich zog einen freien Stuhl heran und setzte mich.
    »Setz dich doch«, bat Tipa.
    »Wie hat er mich erkannt?« Ich wies mit dem Daumen auf den menschenähnlichen Begleiter Tipas, der hinter seiner »Herrin« Aufstellung genommen hatte. Seine grünen Augen wölbten sich unnatürlich weit vor unter der hohen Stirn. Sein kahler Kopf glänzte ölig. Er stand vornübergebeugt, als ob er sich seiner Größe schämte, und die maßlos langen Arme berührten fast den Boden.
    »Zeig’s ihm, Kampt – oh, ich habe ihn dir noch gar nicht vorgestellt: Das ist Kampt Ruyten, mein Erster Wesir.«
    Damit war er praktisch der stellvertretende Admiral der gesamten Piratenflotte. Ich sah ihn mit neuen Augen an. Tipa wusste, wen sie mit einem solchen Posten betraute.
    »Mein Beileid«, raunte ich dem dürren Riesen zu.
    Kampt Ruyten richtete die Antenne des Gerätes noch einmal auf mich, auf meine Brust, und wieder ertönte die Melodie – Üb’ immer Treu und Redlichkeit , sang mein Extrasinn erneut mit.
    Ist ja gut , herrschte ich ihn tonlos an. Ruyten senkte das Gerät, die Melodie verebbte. Dann richtete er es auf Tipas flache Brust. Die Melodie erklang wieder.
    »Er misst also Zellaktivtoren an«, schloss ich.
    »Ein kleines Spielzeug, das mir meine Freunde, die Wissenschaftler, zur Verfügung gestellt haben«, prahlte sie.
    »Ein Zellaktivatordetektor. Wozu das? Brauchst du noch einen?«
    Tipa nestelte in ihrer Bluse herum und zog das eiförmige Gerät, das ihr relative Unsterblichkeit verlieh, heraus und spielt damit herum.
    »Zwei Aktivatoren stünden mir prächtig, oder? Ich könnte sie mir an die Ohren hängen, einen links, einen rechts.«
    »Es ist nicht dein Aktivator«, warf ich ihr vor. »Du hast ihn gestohlen. Du bist eine Diebin, Tipa, nichts als eine einfache Diebin.«
    »Oh ja, da stimmt: Ich

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