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Atlan 01 - Lepso 01 - Totentaucher

Atlan 01 - Lepso 01 - Totentaucher

Titel: Atlan 01 - Lepso 01 - Totentaucher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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die meisten Gifte. Auch Alkohol. Ich müsste derartige Mengen trinken …«
    »Sie Ärmster«, bedauerte mich der Thakan. »Ich sehe, das Gerät verdirbt Ihnen jeden Spaß. Wenn Sie sich des Aktivators entledigen wollen …« Er hielt mir die offene Hand hin.
    »Sie würden ihn nicht gut vertragen, Thakan. Er ist auf meine Individualschwingungen geeicht. Gegen jeden anderen, auch gegen Sie würde er sich wehren.«
    »Nun, keine Sorge, es war ein Scherz. Ich will mich nicht mit Dingen behängen, die nicht für mich bestimmt sind, ob sie nun wehrhaft sind oder nicht. Tee? Mit Gebäck?«
    Ich verneinte. »Also waren Sie auf Lashat, Thakan. Das ist Galaktisches Sperrgebiet.«
    »Oh je«, kicherte der Thakan, »ich habe also Galaktisches Sperrgebiet betreten, und da sitze ich hier mit Perry Rhodans oberstem Polizisten und trinke Tee mit ihm. Sie werden doch nicht petzen, Lordadmiral? Und falls dafür ein Bußgeld fällig wird …«
    Der Thakan griff sich in den Hemdkragen und zog das Hemd ein wenig herunter. Dicht unter seinem Schlüsselbein sah ich zwei Traumkäfer, wie man sie nur auf Lashat findet. Die Geschöpfe – oder Produkte, wir wussten bis heute nicht, ob diese Wesen einer natürlichen Evolution entstammten oder ob sie die Erzeugnisse einer überlegenen Gentechnologie waren – sahen irdischen Käfern nicht unähnlich. Sie waren daumengroß, oval, tiefblau und pulsierten leicht. Mit jedem Pulsschlag leuchteten sie leicht auf. Ihre zehn Beine hatten sie in das Fleisch des Thakan versenkt.
    »Vielleicht wäre mir Ihr Entgegenkommen einen solchen Käfer wert.«
    »Wie viele haben Sie damals auf Lashat geerntet?«
    »Genug, Lordadmiral, um viele Menschen glücklich zu machen. Sehr glücklich, wissen Sie, sehr, sehr glücklich.«
    Die Käfer sollten ihre Träger in einen berauschenden Glückszustand versetzen. Sie waren eine Droge, aber sie verursachten keine Abhängigkeit und keine Entzugserscheinung.
    Sagte man.
    »Sie tragen gleich zwei Glückskäfer, Thakan?«, erkundigte ich mich.
    »Wie Sie sehen.«
    »Und? Sind Sie glücklich?«
    Der Thakan lachte. »Wer ist schon wirklich glücklich? Ich sehe die Welt vielleicht in etwas … hellerem Licht als Sie. Ein wenig transparenter. Durchsichtiger auf die Dinge und Strukturen im Hintergrund, unter der Oberfläche der Wirklichkeit.«
    »Und?«, fragte ich und stellte den Tee zur Seite, »Was sehen Sie am Grunde des Universums?«
    »Was ich sehe? Leid, Lordadmiral, Sorge und Trauer. Die ganze Schöpfung ist ein einziges Seufzen. Sie seufzt vor Schmerzen, wie eine Gebärende.«
    Der Thakan – dieser Thakan – war alles andere als eine Marionette des SWD. Ich blickte in seine Augen, die so schwarz waren, dass man Pupille und Iris nicht voneinander unterscheiden konnte. Er besaß ein merkwürdiges Charisma, wie ein Spieler, der alles gewonnen hat, aber erst zu einem Zeitpunkt, als ihm der Gewinn nichts mehr bedeutete. Tatsächlich erinnerte er mich an seinen Leidensgenossen, den anderen Mann, der durch das Lashat-Fieber gegangen war, an Ronald Tekener.
    Der ja auch mit seiner Unabhängigen Hilfsorganisation für Bedrängte, der UHB, auf Lepso präsent war, und nicht nur das: Mein Tod hatte sich in der Nähe des Hauptquartiers der UHB auf Lepso ereignet. Zufall?
    »Haben Sie mich nur einbestellt, um mit mir Tee zu trinken? Der übrigens erstklassig ist.«
    »Ich hörte heute, dem gerichtsmedizinischen Institut sei eine Leiche abhanden gekommen.«
    Ich bedauerte das.
    »Lordadmiral, ich habe hier auf Lepso – auch wenn mir das niemand glaubt – so viel mit Lebenden zu tun, dass ich mich nicht auch noch um Leichen kümmern kann. Und ich möchte nicht, dass ein Streit darüber entsteht, wer der Eigentümer irgendeiner Leiche ist.«
    »Also?«, fragte ich.
    »Ich wünsche auch nicht, dass irgendeine Lappalie außer Kontrolle gerät. Dass es plötzlich hier von Touristen von Quinto-Center wimmelt. Dass der Großadministrator auf die Idee verfällt, es wäre an der Zeit, mal wieder einen Blockadering um Lepso zu ziehen. Nicht wegen einer Leiche, und nicht wegen eines Streits um eine Leiche.«
    »Rhodan hat andere Sorgen«, teilte ich dem Thakan mit.
    »Wie schön für uns. Nun sagen Sie mir: Wohin entwickelt sich Ihrer Meinung nach der Fall? Wohin zeigt der Vektor? Nach Lepso, oder von Lepso fort?«
    »Von Lepso fort, vermute ich.«
    Der Thakan nickte zufrieden.
    »Und wann werden Sie diesem Vektor folgen?«
    »Das kann ich nicht genau sagen, Thakan. Ich habe noch nicht die

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