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Atlan 01 - Lepso 01 - Totentaucher

Atlan 01 - Lepso 01 - Totentaucher

Titel: Atlan 01 - Lepso 01 - Totentaucher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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eingetroffen. Die dortige Gen-Analyse hatte folgendes ergeben:
    Erstens: Der tote Arkonide stammte aus einem Geschlecht namens da Onur. Ein Vergleich mit aktuellen Generationen zeigte, dass der Tote entweder einer Seitenlinie der Familie entstammte, die bestimmte feinevolutive Schritte des Gen-Korpus dieses Khasurns nicht mitgemacht hatte, oder aber uralt gewesen sein muss, und zwar mindestens 980 Terra-Standardjahre.
    Zweitens: Das präzise Alter des Toten ließ sich nicht bestimmen, da die Anzahl der rückerschlossenen Zellteilungen nicht mit der Länge der DNA-Stränge und deren Erhaltungszustand korrelierte. Hieß im Klartext: Die Zellen des Toten hatten sich so oft geteilt, dass sie statistisch gesehen sehr viel mehr Defekte und Defizite aufweisen müssten, als tatsächlich vorlagen. Dem Erhaltungszustand der DNA entsprechend, müsste der da Onur etwa fünfzig Jahre alt gewesen sein, der Anzahl der Zellteilungen nach aber etwa eintausend Jahre.
    Tahun hatte Quinto-Center um Beistand gebeten. Die dortige Abteilung für inoffizielle Datenabfrage hatte daraufhin per Hyperfunkbefehl einen positronischen Agenten aktiviert, der seit einigen Jahrhunderten im Zentralen Positronikverbund Arkons seinen Dienst tat. Um genau zu sein schlummerte er dort seit jenen Tagen, da ich demissioniert, mich von meiner Heimatwelt verabschiedet und ihn dort eingesetzt hatte.
    Man will ja den Kontakt nicht ganz verlieren.
    Meist döste dieses Kundschafterprogramm. Von Zeit zu Zeit aber war es aktiviert worden und hatte sich ein wenig im arkonidischen Datenschatz umgetan – ohne bislang entdeckt worden zu sein.
    Mit den Erkenntnissen der schweigsamen Suchmaschine und den Resultaten ihrer eigenen Gen-Analyse glaubte Tahun, die Person mit einiger Wahrscheinlichkeit identifiziert zu haben: Es sollte sich um Zewayn da Onur handeln.
    Wie hatte Chrekt-Chrym beim Totentauchgang gehört? Zwein – Zewayn! Das passt! , rief mir der Logiksektor in Erinnerung.
    Allerdings sollte das Geburtsdatum dieses Zewayn da Onur beachtlich lange zurück liegen – und zwar um weit über tausend Jahre zurück.
    Der Schluss war leicht zu ziehen, und mein Logiksektor kam zu dem selben Resultat wie die Gen-Analytiker von Tahun: Irgendetwas hatte das Leben des Arkoniden außerordentlich verlängert, über jedes natürlich Maß und weit über die Möglichkeiten der arkonidischen oder sogar aralonischen Gerontomedizin hinaus.
    Schließlich hatte die Untersuchung ergeben, dass der Körper des Arkoniden und der des Tyarez auf der Ebene der Proteinerzeugung und -verwertung, ja sogar in der endokrinologischen Dimension aufeinander abgestimmt, in manchen Bereichen geradezu miteinander verzahnt gewesen waren.
    Die beiden Lebewesen hatten offenkundig in einer Art Symbiose miteinander gelebt, in einer Lebensgemeinschaft auf beiderseitigem Vorteil. Welche Vorteile die beiden sonst aus einander zogen, war den Wissenschaftlern noch nicht endgültig klar, eines aber lag auf der Hand: Der Arkonide profitierte in Sachen Lebenserwartung. Ohne den Mord hätte der da Onur möglicherweise noch Jahrhunderte, wenn nicht Jahrtausende gelebt.
    Die Kollegen auf Tahun hatten auch Informationen über die Familie da Onur gesammelt.
    Demnach wäre das edle Geschlecht lange Zeit auf dem Lehensplaneten Sadik beheimatet gewesen.
    Dann hätten sich die da Onur zu einem Umzug genötigt gesehen und zu einer Änderung ihrer Lebensverhältnisse.
    Ich hob die Augenbrauen. So ein Zufall. Heute hausten die da Onur also auf Lepso. Allerdings nicht in einem der noblen Bezirke Orbanas oder in einer ihrer Trabantenstädte, sondern auf der Insel Snetcom, einige Hundert Kilometer nördlich des Kontinents Abanfül.
    Einen sozialen Aufstieg konnte man das nicht nennen.
    Wir beschlossen uns zu trennen. A Schnittke würde weiterhin der Camouflage nachjagen, ein Ziel, das mein Logiksektor jetzt als minder erfolgversprechend einstufte. Chrekt-Chrym und ich würden unsere Kräfte auf das konkretere Objekt bündeln: den Kontakt mit den da Onur.
     
     
    Olip a Schnittke fuhr mit der Pneumoröhrenbahn von Camouflage zu Camouflage. Der Betreiber eines Steuerberatungsbüros mit diesem Namen war ein höflicher Lepsoter gewesen, der einen sehr sachkundigen Eindruck auf ihn gemacht hatte. Dass er sein Geschäft unter diesem leicht verräterisch klingenden Firmennamen führte, hatte er mit einem leichten Hang zur Exzentrik begründet.
    Mit dem Begriff »Tyarez« wusste er nichts anzufangen.
    A Schnittke stellte sich stets

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