Atlan 014 - Der Tempel des furchtbaren Gottes
Basdro segelten auf müden Schwingen durch die Luft.
Die Fußgänger des Einsatz-Teams waren noch nicht weit gekommen, als hinter ihnen urweltliches Gebrüll erscholl.
Tekener fuhr herum und sah fünf Krötenwesen mit weiten Sprüngen auf die kleine Gruppe zueilen. Wahrscheinlich die Wesen, die er in der Nacht schlafend beobachtet hatte.
Er schoß zwei mit Explosivgeschossen ab, zwei wurden von den Siganesen aus der Luft erledigt und das fünfte Monstrum fiel Kennons maschinellen Kräften zum Opfer. Der Halbroboter brach ihm das Rückgrat.
Es war nur ein kurzer Zwischenfall, aber er bewies den USO-Spezialisten doch, daß zumindest die grüngeschuppte Abart der Baratons äußerst aggressiv war. Ohne
Gottes
ersichtliches Motiv hatten die fünf Monstren angegriffen.
Nach vierzig Minuten Marsch ging es wieder in den Dschungel. Die beiden
Siganesen waren zur Fernerkundung ausgeschickt worden. Mehrmals kreuzten große
Reptilien den Weg des Teams, aber es handelte sich jedesmal um friedfertige
Pflanzenfresser, die die Menschen desinteressiert beäugten und ihnen auswichen. Gegen Mittag erreichten die Männer ein ausgedehntes Sumpfgebiet. Eine Herde
von mindestens tausend Reptilien, die eine gewisse Ähnlichkeit mit Dinosauriern der
terranischen Urzeit hatten, watete mit beharrlicher Sturheit durch die zähe schlammige
Brühe und äste auf ihrem Weg sämtliche Pflanzen ab. Nur die Rücken, Hälse und
Köpfe der Tiere ragten aus dem Sumpf. Kleine, fiedermausähnliche Flugsaurier
schwärmten über der Herde und landeten immer wieder auf den feuchtglänzenden
Saurierrücken. Wahrscheinlich suchten sie die Haut nach Schmarotzern ab. Der Herde folgte am Ufer ein einzelner großer Raubsaurier, dessen
Aufmerksamkeit so ausschließlich auf die Pflanzenfresser gerichtet war, daß er die
USO-Spezialisten beinahe niedergetrampelt hätte, ohne sie zu sehen.
Er brüllte auf, als Zaeggli Crouse ihm mit seinem Impulsstrahler die Haut
ansengte.
“Fort mit dir, Trampeltier!” schrie Crouse. “Hier sind fünf Menschli, die du beinahe
zertreten hättest.”
Das Raubtier richtete sich hoch auf und bewegte sich plötzlich auf den beiden
starken Hinterbeinen so schnell wie ein Rennpferd. Bis auf Leutnant Crouse konnten
die Spezialisten ihm aus dem Weg gehen, aber der blauhäutige Waeglianer traf
überhaupt keine Anstalten dazu. Er schlüpfte zwischen den Beinen des Sauriers durch,
und das Tier sah ihn nicht mehr. Es vergaß ihn und seinen Zorn und trabte zum Sumpf
zurück, um die Herde weiter zu begleiten.
Pousha Gamelock wischte sich den Schweiß von der Stirn und sagte: “Dieser verflixte Waeglianer!”
Leutnant Crouse gesellte sich wieder zu den anderen. Er war über und über mit
Schlamm bespritzt, aber sein Gesicht zeigte ein glückliches Lächeln.
“Es hat geklappt!” rief er strahlend.
Ronald Tekener schenkte ihm ein wölfisches Lächeln, mußte jedoch feststellen,
daß es den Waeglianer nicht beeindruckte.
“Was hat geklappt?” fragte er ärgerlich.
“Das Unterlaufen eines angreifenden Raubsauriers vom T.R.-Typ, Sir”,
antwortete er mit leichter Verwunderung in der Stimme. “Ich habe in der DIE
WOOLVERS ein Buch darüber gelesen, in dem ein galaktischer Großwildjäger mit dem
Namen Rofus Teklewitch von seinen diesbezüglichen Erfahrungen berichtet. Ein tolles
Männli, der Teklewitch.”
Tekener rollte mit den Augen und gab ein dumpfes Ächzen von sich. Sinclair
Marout Kennon brach unter seiner Krötenmaske in wimmerndes Gelächter aus. “Was habe ich falsch gemacht?” fragte Crouse verwundert.
“Nichts!” sagte Kennon und platzte erneut heraus. “Absolut nichts! Das tolle
Männli ist kein anderer als Oberstleutnant Ronald Tekener. Rofus Teklewitsch ist sein
Schriftsteller-Pseudonym.”
“Aha!” machte Zaeggli Crouse.
Gottes
Tekener grinste dünn und wollte etwas sagen, aber bevor er dazu kam, meldete sich Captain Maylika über Telekom und berichtete, daß er und sein Kollege jenseits des großen Sumpfgebiets eine Ansiedlung der echten Baratons entdeckt hätten.
“Wie kommen wir durch den Sumpf?” fragte Ronald Tekener.
“Sie können ihn umgehen, Sir”, antwortete der Siganese. “Wenn Sie mit dem Gesicht zum Sumpf stehen, dann liegt etwa drei Kilometer rechts von Ihnen eine schmale Landbrücke. Sie dürfte begehbar sein, aber wir haben dort ungefähr hundert Grünschuppenkröten beobachtet.”
“Keine Sorge, wir schlagen uns schon durch”, meinte Tekener. “Erwarten Sie uns am Ende der Landbrücke. Wir
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