Atlan 015 - Die Transmitter-Falle
überschütteten die Konstruktion des Transmitters mit Bergen von weißem Schaum: das war deutlich zu sehen. Wenn Romo seinen Feldstecher zu Hilfe nahm, sah er, daß er ganze Arbeit geleistet hatte.
Nicht mehr ein Stück der gesamten Ausrüstung, des Gleiters und der Ersatzteile war unbeschädigt. Das meiste bestand nur noch aus ausgeglühten Stahlfetzen.
“Ausgezeichnet! Jetzt kommt das nächste Problem”, murmelte der Siganese.
Überall, wohin er blickte, flogen Suchroboter umher und drehten ihre Ortungsantennen nach allen Richtungen. Sie würden ihn nicht entdecken, solange er seine Energiewaffen oder Geräte nicht einschaltete. Lebewesen konnten nicht auf diese Weise geortet werden, und der Schutz seiner körperlichen Größe war ein zusätzlicher Sicherheitsfaktor.
Zuerst: feststellen, wie sich der hinderliche Fortsatz entfernen ließ.
Dann: eine intensive Suche nach Monty Stuep einleiten.
Zuletzt: Verständigung und, wenn irgend möglich, Rafferfunkspruch aussenden.
Das waren für den Siganesen Ramla Komo die wichtigen Pläne für die nächsten Stunden.
Er drehte sich herum und suchte nach einem geeigneten Platz, wo er ungestört und unbeobachtet tun konnte, was getan werden mußte. Als er sich an der Felswand entlang tiefer in den Spalt schob, wobei er nach vorn gebückt ging wie jemand, der einen riesigen Stein auf den Schultern hatte, bewegte sich der Finger wieder.
“Monty!” keuchte Romo auf.
Der Finger bewegte sich rhythmisch. Er berührte mit der Kante des Fingernagels die Felswand und scharrte dort auf und nieder, als wolle er ein Loch graben. Während Romo nach vorn geschleudert, wieder zurückgerissen, hinund hergeschüttelt und bis zur Atemnot traktiert wurde, dachte er daran, daß sich jetzt der Ertruser irgendwo kratzte. Der Nagel machte am Felsen ein Geräusch, das die Hautfarbe des Siganesen ins Tiefgrüne wechseln ließ. Nach Luft schnappend und schwitzend, versuchte er, auf den Beinen zu bleiben.
Schließlich wurde der Finger steif; er drückte Kamla nach unten. Das Gesicht des Kleinen sank in den dicken Staub, der hier überall lag. Als sich schließlich der Finger wieder krümmte, drehte er den Siganesen, der inzwischen das Bewußtsein verloren hatte, auf die rechte Schulter.
Vermutlich schlief Monty jetzt, satt und zufrieden.
Nur die Suchrobots flogen ununterbrochen weiter. Sie kamen der Felsspalte auf dem obersten Punkt der Verschalungen immer näher.
5.
Shett Saris saß bequem in dem Sessel, von dem aus er während der letzten Stunden den Ertruser verhört hatte. Er war nicht unzufrieden—einige neue, aufregende und vielversprechende Aspekte hatten sich ergeben.
“Sie sind unruhig, Huinez?” fragte er halblaut.
“Ja, merkwürdigerweise!” erwiderte der Geheimdienstchef von SEKTEST40. Er wanderte im größten Raum seiner Wohneinheit ruhelos hin und her und blieb
jedesmal, wenn er an dem Panoramafenster vorbeikam, einen Augenblick stehen. Weit entfernt sah er die Aufräumarbeiten rund um den Versuchstransmitter. Hunderte von Menschen und Robotern arbeiteten verbissen, unterstützt von halbrobotischen Fahrzeugen.
“Warum sind Sie unruhig, Huinez?” fragte Shett Saris lauernd.
Huinez erwiderte angriffslustig:
“Sie sitzen hier in guter Ruhe, und ich wundere mich, warum die Lenkzentrale so lange mit ihrer Antwort auf meinen Funkspruch warten läßt!”
Das könnte ich dir schon sagen, alter Fuchs, dachte Saris jetzt. Aber er hütete sich, seine Gedanken laut werden zu lassen. Statt dessen sagte er ebenso leise wie vorhin:
“Sie werden mißtrauisch sein, Klart!”
Huinez fuhr herum und krampfte seine Hände um die Lehne eines kognakfarbenen Sessels.
“Ich bin auch mißtrauisch. Mehr noch als das”, sagte er laut. “Noch immer wissen wir nicht, ob diese Story des Ertrusers nicht doch ausgemachter Schwindel ist.”
Beschwichtigend erwiderte Saris:
“Vielleicht ist das Mißtrauen der Lenkzentrale nicht einmal so groß wie unser Mißtrauen. Vielleicht überprüfen sie Stueps technische Hinweise, die er ia ziemlich knapp gehalten hat. Ich habe mit einem akonischen Wissenschaftler gesprochen— zumindest theoretisch ist es möglich, ein solches Gerät zu entwickeln. Und Tekener wäre genau der richtige Mann für ein solches Unternehmen!”
Klart Huinez winkte ab.
“Sie wissen, daß ich nichts von Technik verstehe. Ich war zuerst recht begeistert von der Idee, dieses Gerät zu finden und irgendwie in unseren Besitz zu bringen. Aber ich bin auch der Meinung, daß alles ein
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