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Atlan 018 - Der Doppelagent

Titel: Atlan 018 - Der Doppelagent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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schien, warf sich der Halbroboter mit einem letzten verzweifelten Satz zwischen die rohen Wände aus Glasfaserbeton.
Rings um ihn pulsierte das rote Leuchten, dröhnten Energieumformer, krachten und knisterten Entladungsblitze. Die Lufttemperatur stieg auf sechzig Grad Celsius— siebzig Grad ...
Bei mehr als achtzig Grad Celsius würde die Zuchthaut aus Biomolplast absterben!
Das Gehirn in seinem sicheren Käfig durchlitt tausend Ängste und Alpträume. Es war nicht nur die Gefahr, daß die Condos Vasac ihn als Halbroboter entlarven könnte, sondern auch die Erinnerung an die grauenhaften Schmerzen, unter denen sein angeborener Körper gestorben war.
Sinclair Marout Kennon war nahe daran, die Nerven zu verlieren, als die Hautrezeptoren eine Temperatur von fünfundsiebzig Grad Celsius feststellen. Doch als die Temperatur auf neunundsiebzig Grad stieg, fielen Angst und Panik von Sinclair ab. Vollkommen nüchtern überlegte er, wie er sich verhalten mußte, um eine Entlarvung zu verhindern und sich und die Gefährten von Umshyr fortzubringen.
Die Hautrezeptoren meldeten vierundsiebzig Grad Celsius!
Im gleichen Augenblick wurden dem Gehirn die Schmerzimpulse bewußt. mit denen seine Nervenenden die Gefahr signalisiert hatten. Kennon erhöhte die Schmerzschwelle so weit, daß er nur noch ein schwaches Kribbeln empfand.
Dann wandte er sich langsam um.
Soeben verschwanden die sechs Säulen im Boden. Ihr Leuchten war erloschen. Die Zahl der silbrigen Bodenflekken hatte sich vermehrt, ihre Größe fast verdoppelt. Vom Gras waren nur noch kümmerliche Reste zu sehen, ein Wunder, daß überhaupt noch etwas zu sehen war.
Aber den Blumen hatte die Hitze offensichtlich nichts ausgemacht. Sie schienen sie sogar als angenehm empfunden zu haben, wenn sie natürlich auch nicht wie Tiere empfinden konnten. Kennon kam es vor, als hätten die Blüten eine intensivere Färbung als zuvor. Außerdem flimmerte über ihnen die Luft nicht so stark wie über dem übrigen Gelände.
Die Temperatur fiel bis auf zweiunddreißig Grad, die Säulen versanken endgültig, und der Energieschirm über dem Laboratoriumskomplex erlosch.
Sinclair Marout Kennon setzte sich und flüsterte:
“Hallo, Delphi 2! Verwerte bitte folgende Informationen!” Er berichtete dem Mikrocomputer so vollständig wie möglich, was sich eben zugetragen hatte, und fragte: “Welcher Art kann das Experiment gewesen sein, das diese Begleiterscheinungen hervorrief?”
“Mit großer Wahrscheinlichkeit handelt es sich um einen Versuch im oberen Grenzbereich von Hochenergie, Sir”, antwortete Delphi 2. “Zu einer weitreichenderen Beurteilung benötige ich die Enterstützung durch einen Computer von der Kapazität einer Schiffspositronik.”
“Damit kann ich leider nicht dienen”, erklärte Kennon.
Er stand auf und sah sich das Innere des halbfertigen einstöckigen Anbaues genau an. Dabei entdeckte er das von Schleifstaub überpuderte Panzerschott, das ins Nachbargebäude führte—wenn es nicht gerade geschlossen war.
Es war nicht verschlossen, wenn auch die Elektronik nicht arbeitete. Aber es ließ sich mit einem Handrad öffnen. Mit schmatzendem Geräusch löste es sich von den Dichtungswülsten und schwang nach innen, als Kennon sich dagegen stemmte.
Hier gab es—im Unterschied zu dem Wohnturm—keine Automatik, die das Dicht einschaltete, sobald die Tür geöffnet wurde. Es blieb dunkel, und nur ein schmaler Streifen Licht fiel von draußen durch die Schottöffnung.
Der Halbroboter schaltete seine Linsensysteme auf Infrarot und Radar um. Dadurch sah er fast ebenso gut wie bei vollem Tageslicht. Allerdings gab es außer einem leeren Labortisch, einer ebenfalls leeren Regalwand und einem Visiphonanschluß nichts zu sehen.
Kennon schoß trotzdem einige Infrarotaufnahmen und ein Tasterbild. Danach lauschte er am gegenüberliegenden Schott. Sein robotisches Gehör, das unerhört empfindlich war und auf alle Frequenzen ansprach, belauschte die Unterhaltung zweier Männer, die Interkosmo mit akonischem Akzent sprachen.
Die Unterhaltung war relativ uninteressant, da sie sich um die Freizeitbeschäftigung der Männer drehte. Kennon erfuhr, daß es in Tresor City mehrere Klubs gab, in denen die Bewohner der Stadt ihren individuellen Neigungen nachgehen konnten. Er erfuhr außerdem, daß der wichtigste Mann der Stadt—oder zumindest einer der wichtigsten—Blaupelz genannt wurde und sich anscheinend keiner großen Beliebtheit erfreute.
Nach ungefähr zwanzig Minuten entfernten sich

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