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Atlan 02 - Lepso 02 - Die acht Namenlosen

Atlan 02 - Lepso 02 - Die acht Namenlosen

Titel: Atlan 02 - Lepso 02 - Die acht Namenlosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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reglos, aus zahlreichen Wunden blutend. Nahe der Eingangstür entdeckte ich die Leiche eines Arkoniden. Eine Explosion hatte ihn in Stücke gerissen.
    Meine Finger krallten sich um den Lauf der Waffe.
    »Der Kampf hat nur Sekunden gedauert«, sagte die Ertruserin.
    Kein Wunder , analysierte der Logiksektor messerscharf, du hast den Raum schließlich vor weniger als zwei Minuten verlassen.
    »Lebt mein Begleiter?«
    »Das kann ich von hier aus nicht feststellen. Ich weiß nicht mehr als Sie.«
    »Wie soll es weitergehen?«
    »Glauben Sie mir, dass Hoffins nicht hier ist. Und lassen Sie zu, dass ich Ihnen bei der Flucht aus dem Handelskonsulat helfe. Wie gesagt hielt Hoffins ein Eindringen Ihrerseits für möglich. Ich hoffte sogar darauf. Ich habe Vorbereitungen getroffen, Sie von hier wegzubringen.«
    »Warum sollten Sie mir diesen Gefallen erweisen?«
    »Nehmen Sie mich mit! Ich will von hier verschwinden. Ich habe das Leben auf Lepso satt. Auch meine Schwester arbeitete für Hoffins. Sie geriet in Gefangenschaft, und weil Hoffins die von den Gegnern gestellten Bedingungen nicht erfüllte, tauchte sie nie wieder auf. Sie starb einen unnötigen Tod. Bieten Sie mir ein neues Leben in der USO, Atlan! Sie haben eben gesehen, dass ich eine fähige Programmiererin bin.«
    Es ist gefährlich, ihr zu vertrauen. Sie kann sich diese Geschichte ausgedacht haben, um dich in Sicherheit zu wiegen , warnte mich mein Logiksektor.
    »In wenigen Minuten wird in Hoffins’ Wohnung die Hölle los sein«, fuhr sie fort. »Die Explosionen sind nicht unbemerkt geblieben. Da hilft Ihnen auch Ihr Deflektorfeld nicht weiter. Sie werden nicht entkommen. Nicht ohne meine Hilfe.«
    »Ich vertraue Ihnen«, sagte ich und senkte die Waffe. Durch den Gang der Ereignisse blieb mir kaum eine andere Wahl. Ohm benötigte dringend Hilfe.
    »Dann springen Sie durch den Transmitter zurück und holen Sie Ihren Begleiter in die Zentrale. Ich bringe uns von hier weg. Die Gegenleistung kennen Sie.«
    »Gegenleistung?«, fragte ich und lächelte grimmig. »Ich kann es wohl kaum als Gegenleistung bezeichnen, eine gute Mitarbeiterin zu gewinnen.«
     
     
    Ohms Verletzungen waren weniger schwer, als es zunächst den Anschein erweckt hatte. Erste medizinische Versorgung konnte ich mit Hilfe eines Medikits noch im Hauptquartier der Schwarzen Garde selbst leisten.
    Als wir im Beobachtungsholo sahen, wie Ordnungskräfte Hoffins’ Wohnung stürmten, meinte die Ertruserin, es werde Zeit zu verschwinden.
    Sie programmierte den Transmitter um und brachte uns in eine Empfangsstation mitten in der Altstadt von Orbana.
    »Mein letzter Gruß an dich, Hoffins«, meinte sie und machte sich an den Kontrollen zu schaffen. »Die Station wird in einer Stunde in die Luft fliegen.«
    Wenige Minuten später brachen wir zu Ohms Wohnung auf, wo ich Tipa Riordan kontaktierte. Die alte Piratin zeigte sich erst erfreut, doch die Freude verwandelte sich bald in Ärger, als ich sie bat, die Ertruserin von Lepso wegzuschaffen. Dennoch erledigte sie meinen Auftrag.
    »Eine unbedeutende Episode«, stellte ich fest, als ich mit Ohm allein war. »Wer weiß, ob ich Hoffins je wiedersehen werde.«
    »Und jetzt?«
    »Steht uns eine neue Aufgabe bevor. Ich erzählte Ihnen, dass es sich bei dem angeblichen Atlan, der von einem Tyarez besetzt war, um einen Arkoniden aus dem Geschlecht der da Onur handelte. Hier kommen Sie ins Spiel. Die da Onur stammten einst vom Planeten Sadik. Genau wie Sie. Ich bat Sie schon im Vorfeld, mir einen Termin bei dem Patriarchen Penzar da Onur zu verschaffen. Jetzt ist es so weit, diesem Herrn einen Besuch abzustatten.«

 
Erstens kommt es anders …
     
    Ohm Santarin säuberte seine Fingernägel, schnippte einen winzigen Dreckkrümel genau in Richtung seines Gegenübers. Der verzog angewidert das Gesicht.
    Ohm blickte das Hologramm seines Gesprächspartners ungerührt an. »Du schweigst seit genau drei Atemzügen. Ich habe nicht ewig Zeit. Hast du dich endlich entschieden?«
    Die dürren, leicht verkrümmten Finger des anderen fuhren hastig über die ausgemergelten Wangen und das Kinn, dann verschränkte er die Arme. »Eine Bedingung stelle ich. Mein Name bleibt außen vor. Weder dein Begleiter hört ihn jemals noch sonst irgendjemand!«
    »Dein Name?« Ohm stieß ein fragendes Hmm aus. »Nicht, dass ich dich beleidigen will, Leibdiener, aber hast du überhaupt einen Namen? Ich weiß nur, dass du in Diensten des Patriarchen da Onur stehst und … oh …« Er

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