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Atlan 02 - Lepso 02 - Die acht Namenlosen

Atlan 02 - Lepso 02 - Die acht Namenlosen

Titel: Atlan 02 - Lepso 02 - Die acht Namenlosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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gebrochen. Aber er konnte sich noch bewegen.
    Er spähte an der Seite der Couch vorbei.
    Zum ersten Mal sah er seinen Gegner: ein Arkonide. Schulterlanges weißes Haar, schwarze Kleidung.
    Und das Explosivgeschoss-Gewehr trat in dieser Sekunde erneut in Aktion.
    Ohm sprang auf, stieß sich mit beiden Füßen ab.
    Das Projektil durchschlug die Rückenlehne der Couch.
    Hinter Ohm explodierte die Welt. Die Druckwelle erwischte ihn im Sprung, als schmettere eine Faust in seinen Rücken. Er wurde weitergeschleudert, flog zwei Meter und krachte gegen einen Tisch. Die Platte grub sich schmerzhaft in seinen Magen. Oberkörper und Arme prallten auf die Tischplatte, den Kopf konnte er schützen.
    Der Tisch zerbrach splitternd unter seinem Gewicht.
    Ohm schlug hart auf.
    Sofort zwang er sich auf die Füße, zog währenddessen eine Sprenggranate aus einer Tasche und machte sie scharf.
    Ein Blick zurück.
    Die Couch stand in lodernden Flammen. Sein Gegner zielte erneut.
    Ohm schleuderte die Granate. Sie explodierte noch in der Luft.
    Die Druckwelle erreichte ihn. Ein Splitter bohrte sich in seine Schulter.
    Ohm verlor das Bewusstsein.
     
     
    Ich materialisierte und drückte sofort die letzte Schaltfläche. Das Deflektorfeld baute sich auf. Ich hastete zur Seite, noch ehe ich mich orientierte.
    Ein Rundumblick ergab, dass der Verletzte, zumindest was diesen Punkt anging, nicht gelogen hatte: Nur eine Ertruserin hielt sich in der Zentrale auf. Eine für ihr Volk geradezu zierliche Person.
    Im Schutz der Unsichtbarkeit zielte ich auf sie.
    Sie stand waffenlos, starrte auf das Empfangsfeld des Transmitters. »Wo immer Sie inzwischen sein mögen, lassen Sie uns reden.«
    Ich verharrte. Diese Töne überraschten mich; ich hatte mit vielem gerechnet, aber damit nicht. Es klang fast wie ein Friedensangebot. Ich ließ den Blick schweifen.
    Das Hauptquartier der Schwarzen Garde war mit Technik vollgestopft. Überall standen Bildschirme und Kommunikationsgeräte. Die Wände bestanden aus Metall, an denen Lampen schattenlose Helligkeit schufen. Ein eigentliches Zentrum des Raumes existierte nicht.
    Die Ertruserin stand vor einem Arbeitsplatz. »Ich weiß, dass Sie hier sind, und bin auch darüber informiert, warum Sie hier sind. Ich habe jedes Wort gehört, das oben gesprochen worden ist. Ich weiß, dass meine beiden Kollegen gescheitert sind und dass Ihr Begleiter zurückgeblieben ist. Und ich weiß auch, wer Sie sind, Lordadmiral. Artemio Hoffins kennt Ihre Maske, und er hat uns gewarnt, dass Sie möglicherweise einen Angriff auf die Zentrale starten. Wir sollten vernünftig miteinander reden. Es wurde genug gekämpft, ohne dass es einen triftigen Grund dafür gibt.«
    Ich wog Für und Wider kurz ab und schaltete das Deflektorfeld ab. Natürlich nicht ohne meine Waffe auf die Ertruserin zu richten. »Wenn das so ist, beantworten Sie mir eine Frage. Wo ist Hoffins?«
    »Diese Frage kann ich Ihnen nicht beantworten.«
    »Können Sie nicht oder wollen Sie nicht?«
    »Ich kann nicht. Ich weiß nur, dass er das Hauptquartier schon vor zwei Tagen verlassen hat und seitdem nicht zurückgekehrt ist. Es gibt keinerlei Hinweise auf seinen aktuellen Aufenthaltsort.«
    »Verfolgt er Tyarez-Häute?«, fragte ich, mehr, um ihre Reaktion zu beobachten, als in der Hoffnung, eine Antwort zu erhalten.
    »Ich weiß nicht, wovon Sie sprechen.«
    »Wieso sollte ich Ihnen glauben?«
    »Ich bin keine kampferfahrene Agentin. Nur eine Programmiererin. Ich habe gesehen, was Sie mit meinen Kollegen gemacht haben. Ich hätte im Kampf gegen Sie keine Chance.«
    »Sie sind eine vernünftige Frau.« Oder eine verdammt raffinierte Lügnerin. Wobei mir Letzteres momentan logischer erschien.
    Du kannst nicht ausschließen, dass sie die Wahrheit sagt , stellte der Extrasinn klar. Nur weil die meisten unvernünftig handeln, muss das nicht notgedrungen auch auf sie zutreffen.
    »Wenn Sie einen Beweis dafür möchten, dass ich nicht Ihre Feindin bin, gebe ich Ihnen eine Information. Ihr Freund hat in diesen Augenblicken gewaltige Probleme. Sie wurden belogen. Es gibt einen vierten Schwarzgardisten im Gebäude. Er ist im öffentlichen Bereich stationiert und mittlerweile ganz sicher in Hoffins’ Wohnung eingedrungen, um Ihren Freund zu töten.«
    »Warnen Sie ihn!«
    Ein Holo baute sich auf. Es zeigte die Empfangshalle vor der Gegenstation des Transmitters. Oder das, was von ihr übrig geblieben war. Ein Trümmerfeld.
    Inmitten eines zersplitterten Tischs lag Ohm Santarin,

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