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Atlan 02 - Lepso 02 - Die acht Namenlosen

Atlan 02 - Lepso 02 - Die acht Namenlosen

Titel: Atlan 02 - Lepso 02 - Die acht Namenlosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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überstehen konnte, ohne für Minuten das Bewusstsein zu verlieren. Er sackte in sich zusammen.
    Der zweite Gardist hatte seine Waffe schreiend fallen gelassen.
    Ohm reagierte ohne den geringsten Zeitverlust, bückte sich, hob die Waffe auf und sprang auf den Schwarzhaarigen zu, presste ihm die Mündung gegen die Schläfe. »Ein Laut, und du stirbst. Die Situation hat sich gewandelt, mein Freund.«
    Der Verwundete krümmte sich vor Schmerzen, presste die Hand gegen die Brust. Blut pulste aus der Wunde, rann an seiner Uniform hinab.
    Ich löste das Deflektorfeld auf.
    Der Gefangene in Ohms Gewalt fluchte.
    »Und nun Klartext«, forderte Ohm. »Wie viele von euch sind im Gebäude?«
    »Von … uns?«
    »Leugnen war mein Spiel. Noch so eine dumme Bemerkung, und mein Partner schießt dir auch durch die andere Hand.«
    Ich packte die Linke des Soldaten, riss sie vom Körper weg und presste die Mündung gegen den Handrücken.
    Der Terraner wurde noch bleicher, als er es ohnehin schon gewesen war.
    »Wir wissen, dass du zur Schwarzen Garde gehörst, ebenso wie er.« Ich wies auf den Bewusstlosen. »Ihr beide interessiert uns nicht und könnt deswegen mit dem Leben davonkommen. Wir wollen mit eurem Chef reden.«
    »Hoffins«, krächzte der Verwundete.
    »Na also«, sagte Ohm gefährlich leise nahe an seinem Ohr. »Du kannst ja doch denken. Wie viele stehen noch bereit, uns abzufangen, und wo ist Hoffins?«
    »Hoffins ist nicht hier.« Er atmete hektisch, der rechte Arm zuckte unkontrolliert. Kleine Schweißtropfen perlten auf seiner Stirn. Die verletzte Hand blutete weiterhin stark. »Das Hauptquartier ist nur …« Er stöhnte.
    »Nur was?«, fragte Ohm kalt.
    »Nur minimal besetzt. Wir beide und eine Ertruserin.«
    Ich entfernte den Strahler von seiner Hand. »Bring mich in die Zentrale. Sofort!«
    »Es ist zwecklos. Hoffins ist nicht hier.«
    »Bring mich in die Zentrale!«, wiederholte ich. Von der Abwesenheit meines Feindes wollte ich mich mit eigenen Augen überzeugen. Außerdem konnte ich dort unten möglicherweise eine Spur finden, die mich zu ihm führte.
    Der Gefangene nickte.
    »Wir gehen nach Plan vor.« Was nichts anderes hieß, als dass mein Partner in Hoffins’ Privatgemächern zurückblieb. Ein gesicherter Rückzug war äußerst wichtig. »Sorg dafür, dass der Glatzkopf nicht aufwacht.«
    »Mit dem größten Vergnügen.« Er trat einen Schritt zur Seite.
    Der Gefangene wandte sich dem Transmitter zu. »Ich muss die Polung ändern.«
    »Keine Tricks! Ich bin direkt neben dir. Wir springen gemeinsam. Falls du das Gerät also sabotierst …« Den Rest ließ ich unausgesprochen.
    Der Soldat änderte rasch die Einstellungen. »Wir werden mitten in der Zentrale materialisieren.«
    Statt einer Entgegnung holte ich aus und schickte auch den Schwarzhaarigen in eine Ohnmacht.
    »Halt mir den Rücken frei.« Ich berührte nacheinander fünf Flächen des Würfels. Mit einer einzigen weiteren Bewegung konnte ich das Deflektorfeld aktivieren. Ich hoffte, es unten in der Zentrale tatsächlich nur mit einer Ertruserin zu tun zu bekommen. Allein die Anwesenheit einer anderen Person würde mich erfreuen. Artemio Hoffins persönlich.
    Ich trat in das flirrende Abstrahlfeld.
     
     
    Ohm Santarin beobachtete Atlans Entmaterialisierung. Der neue USO-Spezialist sorgte mit einem Betäubungsschuss dafür, dass der verletzte Schwarzgardist nicht so schnell wieder erwachen würde. Danach wandte er sich dem anderen Ohnmächtigen zu und stockte.
    Jemand trat draußen aus dem Antigravschacht. Und das Schott zu dieser Empfangshalle stand immer noch offen.
    Ohm Santarin zögerte keinen Augenblick. Er eilte aus dem Bereich, der von draußen eingesehen werden konnte. Dabei verfluchte er seine Nachlässigkeit. Zuerst das Schott zu schließen, hätte ihm nun wertvolle Sekunden eingebracht.
    Doch für Reue war es jetzt zu spät.
    Ein Projektil zischte dicht an Ohm vorbei und schlug hinter ihm in die Wand. Es explodierte und hinterließ ein faustgroßes Loch. Der Lärm war ohrenbetäubend. Splitter jagten durch den Raum.
    Ohm warf sich mit einem Schrei zur Seite, suchte Deckung hinter einer wuchtigen Couch. Wo er eben noch gelegen hatte, schmetterte eine Kugel in den Boden. Die Druckwelle der folgenden Explosion traf das kantige Möbelstück. Es verschob sich, prallte gegen Ohms Rücken.
    Schmerz tobte durch den Nacken. Ohm hörte ein hässliches, knackendes Geräusch. Er glaubte einen entsetzlichen Augenblick lang, seine Wirbelsäule wäre

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