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Atlan 02 - Lepso 02 - Die acht Namenlosen

Atlan 02 - Lepso 02 - Die acht Namenlosen

Titel: Atlan 02 - Lepso 02 - Die acht Namenlosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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begonnen.
    Ein allzu typischer Kommentar meines Extrasinns. Daran änderte auch die Tatsache nichts, dass es der Wahrheit entsprach.
    Das Spiel hat eben erst begonnen.
    Der Planet Lepso, der Leiter der Schwarzen Garde, Artemio Hoffins, die Tyarez … all das würde mich noch lange beschäftigen.
    »Woran denkst du?«, fragte Decaree Farou, meine persönliche Assistentin und gelegentliche Stellvertreterin.
    Wir saßen in der Zentrale von Quinto-Center, dem 62 Kilometer durchmessenden, ausgehöhlten Asteroiden; die gigantische Zentralkugel, die das Schaltzentrum der USO bildete, war eine mit Technik überfrachtete Umgebung, die dem Auge kaum etwas Angenehmes zu bieten hatte. Mit Ausnahme von Decaree.
    »Was werde ich schon denken?«, gab ich eine wenig geistreiche Antwort. Ich hatte schon spitzfindigere Formulierungen gefunden, doch im Moment war mir nicht nach einer intellektuelle Unterhaltung zumute.
    Ich wandte mich von dem Bildschirm ab, über den unablässig Datenkolonnen liefen, die ich in den letzten Minuten angestarrt hatte, ohne sie wirklich wahrzunehmen. Da Decaree schwieg, fuhr ich fort: »Mein angeblicher Tod auf Lepso ist noch nicht lange her, und seit ich dort die ersten Spuren der …«
    »Ja, ja«, unterbrach Decaree und schüttelte sich. »Die Tyarez. Gruslige Gestalten. Lebende Häute, die sich um Opfer schließen, notfalls deren Gestalt mit Gewalt verändern und …«
    »Sie schließen sich um Wirte «, verbesserte ich.
    Sie winkte ab. »Weißt du, Atlan, ich bin wirklich aufgeschlossen für allerhand außerirdisches Leben, teile noch nicht einmal die Abneigung, die viele gegen Arachnoiden hegen. Diesen Ekel kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Spinnen sind doch hübsche und faszinierende Tiere, ganz abgesehen davon, dass sie darüber hinaus auch noch ziemlich nützlich sind.«
    Und du machst dir Gedanken darüber, dass du spitzfindiger formulieren könntest? , meldete sich der Logiksektor. Hast du das gehört? Sie sagte »ganz abgesehen davon, dass sie darüber hinaus auch noch ziemlich«. Eine solche Anhäufung von Redundanzen ist wirklich bemerkenswert.
    Ich ignorierte den Sarkasmus und kümmerte mich lieber um Decaree. »Manche hegen auch Abneigung gegen die Elukarianer.«
    Meine Assistentin hob fragend die Augenbrauen.
    »Ihre Haut ist voll transparent. Man sieht die Adern, die grün oszillierendes Blut transportieren, ebenso das Muskelgewebe und die filigranen Knochen. Besonders interessant wird das im Bereich der Verdauungsorgane, denn die Elukarianer nehmen nur lebendige Nahrungsmittel zu sich, die sie unzerkaut hinunterschlingen. Die Tiere – übrigens spinnenartige Kreaturen, deshalb dachte ich gerade daran – leben noch einige Stunden im Magen-Darm-Trakt. Man kann ihren Todeskampf optisch mitverfolgen. Ein Schauspiel, das ich das Vergnügen hatte, mehrfach zu beobachten.«
    Decaree verzog angewidert das Gesicht.
    »Viele halten das für barbarisch, aber es hat die Elukarianer nicht davon abgehalten, auf dem Gebiet von schöngeistiger Literatur und Kunst extrem produktiv zu sein. Die Autoren Elukarias sind berühmt dafür, die größte Abenteuerserie ihres gesamten Spiralarms zu verfassen. Die pseudodokumentarische Darstellung der Reisen eines Elukarianers durch die Galaxis. Kriege, Liebe, Politik … Wenn ich mich nicht irre, zurzeit etwa 24.000 Folgen. Die Serie erscheint seit 450 Jahren. Stell dir das vor! 450 Jahre! Ein gewaltiger Aufwand. Und die Elukarianer drucken immer noch auf Papier.«
    »Papier?« Sie ging auf meine Witzelei ein. »Das Universum hat wirklich Wunder über Wunder zu bieten.«
    Sie bot einen sehr reizenden Anblick. Eigentlich den besten, seit ich vor meinem Aufbruch nach Lepso unsere gemeinsame Bettstatt verlassen hatte.
    So etwas dachtest du eben schon. Und ich ahne, wo dieses Gespräch mit deiner Stellvertreterin enden wird.
    Dieser dezente Hinweis des Extrasinns wäre nicht nötig gewesen. Das war mir auch ohne seine Hilfe klar.
    Denn das Spiel begann gerade erst …
     
     
    Wir wechselten in eine etwas angenehmere Umgebung. Allerdings in eine andere, als mir vorschwebte.
    »Ich habe meine Kompetenzen ein wenig überschritten«, erklärte Decaree und lächelte. »Oder besser gesagt, ich habe sie aus rein egoistischen Gründen ausgenutzt, um mir einen Vorteil zu verschaffen.«
    »Dir?« Ich ahnte bereits, worin dieser Vorteil bestand. Ich sah es in ihren blitzenden Augen, die heute grün leuchteten; ein Effekt, den sie durch den Einsatz perfekt

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