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Atlan 02 - Lepso 02 - Die acht Namenlosen

Atlan 02 - Lepso 02 - Die acht Namenlosen

Titel: Atlan 02 - Lepso 02 - Die acht Namenlosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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Vergangenheit ein Geheimnis gibt, das dich mit Tasamur verbindet. Ein Geheimnis, von dem du mir versichert hast, dass es in der Gegenwart keine Rolle mehr spiele. Nun, da wir hier und auf Tasamurs Hilfe angewiesen sind, bin ich mir dessen nicht mehr sicher. Kannst du mir das verübeln?« Zumal Ohm sehr emotional reagiert hatte, als der Name des ehemaligen Thakans fiel. Doch das verschwieg ich, um die merklich spürbare Anspannung zwischen uns nicht noch weiter zu verschärfen.
    »Es besteht keine Feindschaft zwischen Tasamur und mir.« Er berichtete noch einmal, was er mit seiner ehemaligen Geliebten Acsais erlebt hatte. »Tasamur ließ mich nicht töten … er bestand nur mit Nachdruck darauf, dass unser Geheimnis nie an die Öffentlichkeit gelangen darf. Auch jetzt nicht, nachdem er der Welt gezeigt hat, dass er nach wie vor am Leben ist.«
    »Warum taucht Tasamur gerade jetzt wieder auf? Was plant er?«
    »Tasamurs Motivation ist mir ein Rätsel«, gab Ohm zu. »Aber ich bin mir sicher, dass wir ihn zum Reden bringen werden.«
    Ich beschloss, das Thema nicht weiter zu vertiefen. »Gehen wir auf Erkundung.« Bislang kannten wir nur einen Bruchteil der Schweißöde. »Wie groß ist das Gelände des Gefängnisses?«
    »Es verfügt über die Ausmaße einer kleinen Stadt. Die Fläche beträgt mehr als zwanzig Quadratkilometer.«
    »Viel Platz«, kommentierte ich trocken.
    »Es gibt auch viele Insassen.«
    »Weißt du, wie viele?«
    »Offiziell ist nichts bekannt. LepsoLive macht hin und wieder Andeutungen. Aber das sind verschwommene Angaben. Ich hörte etwas von fünfzigtausend Gefangenen … einmal sogar von einigen hunderttausend.«
    »Letzteres scheint mir übertrieben auf dieser Fläche, zumal es nur eingeschossige Baracken gibt.«
    »Die Wahrheit liegt wohl irgendwo dazwischen.«
    »Was weißt du über die Gladiatorenkämpfe?«
    Ohm schloss die Augen. »LepsoLive überträgt ausgewählte Kämpfe.«
    Das wunderte mich nicht. Mit diesem Sensationssender hatte ich bereits meine eigenen Erfahrungen gesammelt. Er hatte meinen angeblichen Tod übertragen, was mich überhaupt nach Lepso geführt hatte.
    »Die Kämpfe sind …« Ohm wand sich unbehaglich. »… spektakulär. Und blutrünstig. Zwei Gefangene treten mit martialischen Waffen gegeneinander an. Keine Technik. Nur Hieb- und Stichwaffen. Schwerter. Messer. Morgensterne.«
    »Ich kann es mir vorstellen«, sagte ich.
    »Auch Tiere kommen zum Einsatz, um die Bedingungen zu erschweren: Schlangen, Spinnen und Skorpione.« Ohm schüttelte sich. »Der Kampf endet erst mit dem Tod eines Gegners. Der Sieger hat die Wahl. Entweder kann er weiterkämpfen, oder er wird in die Wüste entlassen.«
    »Nach Irhe’vormas Worten steht fest, dass er uns oder zumindest mich als Gladiator für den nächsten Kampf vorgesehen hat.« Was nicht hieß, dass ich bereit war, gegen einen meiner Mitgefangenen zu kämpfen und ihn zu töten.
    Deinen potentiellen Gegner werden derlei Skrupel nicht plagen , gab sich der Extrasinn überzeugt. Außerdem handelt es sich um Verbrecher, über die ein anderer längst die langsame Todesstrafe verhängt hat.
    Und? , antwortete ich. Soll das heißen, dass ich mich zum Vollstrecker dieser mir unbekannten Richter machen soll?
    »Ich schätze, dass der Kampf in etwa zwei Wochen stattfindet«, informierte Ohm. »Bis dahin sollten wir diese ungastliche Umgebung längst hinter uns gelassen haben und die Gastfreundschaft des Patriarchen da Onur genießen.«
    »Ich wage zu bezweifeln, dass er uns freundlicher empfangen wird als Irhe’vorma. Er war alles andere als freundlich, als ich mit ihm sprach. Außerdem steht wohl fest, dass wir ihm unseren Absturz in der Wüste verdanken.«
    »Mit dir zusammenzuarbeiten ist kein Zuckerschlecken.« Ohm zog spöttisch den linken Mundwinkel nach oben. »Du hast allerorten Feinde.«
    »Was glaubst du, warum ich inkognito unterwegs war, bis mich Irhe’vorma demaskierte? Das ist wohl der Fluch der Popularität.«
    In diesem Augenblick traten sechs Gestalten aus der Deckung einer Baracke. Sie hielten Eisenstangen und sonstige improvisierte Prügel.
    Eine hünenhafte Gestalt mit wucherndem rotem Vollbart und langem Haupthaar trat vor. Ein Springer. »Ein gutes Stichwort, Lordadmiral Atlan.« Die letzten Worte spuckte er voller Verachtung aus und lachte dumpf. »Diese Popularität wird dir genau jetzt zum Verhängnis. Erinnerst du dich an mich?« Er ließ den Eisenschläger kraftvoll in seine offene Handfläche sausen. Das

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