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Atlan 02 - Lepso 02 - Die acht Namenlosen

Atlan 02 - Lepso 02 - Die acht Namenlosen

Titel: Atlan 02 - Lepso 02 - Die acht Namenlosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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war wie elektrisiert. Er zuckte zusammen, und seine Gesichtszüge schienen zu versteinern, ehe er sagte: »Tasamur? Woher kennst du Flakio Tasamur? Was …«
    Der Terraner wies auf die Tote. »Er hat ihr das angetan«, erwiderte er und wirkte bei diesen Worten völlig vernünftig.
     
     
    Ich zweifelte nicht daran, dass er bei klarem Verstand war. »Und du müsstest andersherum fragen. Wer kennt Flakio Tasamur nicht? Der ehemalige Thakan von Lepso, der angeblich mächtigste Mann in Orbana … Es hieß, er sei tot, doch dann ist er hier, mitten in der Schweißöde, wieder aufgetaucht. Einfach so. Als habe er seinen eigenen Tod überlebt.«
    »Ich weiß, dass er lebt«, sagte Ohm grimmig. »Und ich weiß, wer er ist. Wo finde ich ihn?«
    »Eine schwierige Frage, mein Freund.« Der Terraner wühlte mit beiden Händen in den verschwitzten schwarzen Haaren. »Wo findet man den König?«
    Schon befürchtete ich, Nakorand sei wieder in den Tiefen seiner Wahnvorstellungen versunken, als er eine Erklärung abgab.
    »Alle nennen ihn König, wisst ihr? Flakio Tasamur, der ehemalige Thakan von Lepso, der König der Schweißöde.«
    »Dieser Titel wird Irhe’vorma nicht gefallen«, mutmaßte ich.
    »Der Kommandant kümmert sich nicht darum. Oder zumindest zeigt er es nicht. Vielleicht beobachtet er alles und studiert uns, wie ein Wissenschaftler Ameisen und Käfer studieren mag oder Affen in einem Labyrinth.«
    »Wo finden wir Tasamur?«, wiederholte Ohm.
    Kurz nach unserem ersten Zusammentreffen hatte er mir berichtet, dass er seinen aktuellen Reichtum der Tatsache verdankte, dass sich der ehemalige Thakan der Hilfe einiger zwielichtiger Gestalten, unter anderem eben Ohms Hilfe, bedient hatte. Ihn verband ein dunkles Geheimnis mit Tasamur … der offenbar sogar von der Schweißöde aus in der Lage gewesen war, eine Agentin namens Acsais auf Ohm anzusetzen, die sich sein Vertrauen und sein Bett nur deshalb erschlichen hatte, um ihm Wochen später höchst wirkungsvoll eine Nachricht von Tasamur zu überbringen.
    Angeblich herrscht Friede zwischen Tasamur und Ohm , kommentierte der Extrasinn, aber es handelt sich wohl eher um einen Waffenstillstand. Sieh das Funkeln in Ohms Augen. Er will Tasamur unbedingt ausfindig machen.
    »Wo finden wir ihn?«, rief mein Einsatzpartner ärgerlich, als der Terraner immer noch schwieg.
    Nakorand sah ihn aus verquollenen Augen an, über die sich wieder ein Schleier legte. »Man findet den König nicht, wenn er nicht gefunden werden möchte«, murmelte er. Dann begann er wieder, seinen Oberkörper zu wiegen. Er summte leise, stammelte Worte vor sich hin. Immer wieder »Sim, oh Simmi!«
     
     
    Der Robotkommandant hatte über das nahezu lückenlose Netz an winzigen Überwachungsdrohnen seinen prominenten Gast schnell ausfindig gemacht.
    Atlan verhielt sich nicht anders, als Irhe’vorma vermutet hatte. Er war so leicht berechenbar. Er zog Erkundigungen ein, sondierte die Lage und versuchte, die bestehenden Strukturen zu durchschauen.
    Inzwischen hatte Irhe’vorma ein Psychogramm des unsterblichen Arkoniden eingesehen. Diese Verhaltensweise passte genau zu den Beurteilungen der Kosmopsychologen, die das Profil des Lordadmirals erstellt hatten. Denn Atlans Ziel war zweifellos die Flucht.
    Lächerlich!
    Er plante, mit Gewalt oder List der Gefangenschaft in der Schweißöde zu entkommen. Obwohl er zweifellos wusste, dass es noch niemandem gelungen war, den Energieschirm zu überwinden.
    Nur die Sieger der Gladiatorenkämpfe wurden von Irhe’vorma in die Wüste entlassen … und sie starben alle. Sie gingen in der Hitze des Tages oder der klirrenden Kälte der Nacht zugrunde. Sie verdursteten oder fielen den Wüstenkreaturen zum Opfer, die mit Vorliebe in den wenigen Minuten der Dämmerung auf Raubzug gingen.
    Die Chancen, dass eine Einzelperson – gleich welchen Volkes – unbewaffnet und ohne Ausrüstung die Wüste durchqueren und zur Zivilisation vorstoßen könnte, lagen bei eins zu zehntausend. Doch Irhe’vorma gönnte den Entlassenen nicht einmal die winzige Chance von einem zehntel Promille. Denn jedes Mal, wenn ein Gefangener seinen letzten Weg antrat, ließ der Robotkommandant ihn von dem Goldkugelroboter überwachen. Sollte jemals ein Flüchtling mehr als die Hälfte der Wüstenstrecke überleben, würden die Fänge des Windes zuschlagen …
    Irhe’vorma hörte jedes Wort, das Atlan und sein Begleiter in der Hütte mit Pas Nakorand wechselten. Ohnehin beobachtete der Robotkommandant

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