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Atlan 02 - Lepso 02 - Die acht Namenlosen

Atlan 02 - Lepso 02 - Die acht Namenlosen

Titel: Atlan 02 - Lepso 02 - Die acht Namenlosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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Nakorand seit zwei Tagen. Damals war seine Geliebte gestorben, und Nakorand weigerte sich entgegen jeder Logik, ihren Tod anzuerkennen. Eine Fehlfunktion seines Gehirns oder seines Bewusstseins, die ihn interessant machte. Seine Nervenbahnen zu untersuchen würde möglicherweise besonders aufschlussreich sein.
    Doch alles zu seiner Zeit.
    Ohm Santarin stellte zielstrebige Fragen. Er erkundigte sich nach Flakio Tasamur, der sich großspurig König der Schweißöde nannte.
    Dieser Titel wird Irhe’vorma stören , vermutete Atlan gerade, ohne zu ahnen, dass der Robotkommandant jedes Wort hörte. Eine Beobachtungsdrohne, nicht größer als ein Fingernagel, schwebte unter dem Dach, übertrug in perfekter Qualität jedes Wort und lieferte gestochen scharfe Bilder.
    Der Kommandant kümmert sich nickt darum. Oder zumindest zeigt er es nicht. Vielleicht beobachtet er alles und studiert uns, wie ein Wissenschaftler Ameisen und Käfer studieren mag oder Affen in einem Labyrinth.
    Irhe’vorma erkannte an, dass diese Analyse des verrückten Nakorand der Wahrheit erstaunlich nahekam. Leider bewegte sich das Gespräch der Beobachteten in eine andere Richtung. Ohm Santarin fragte nach dem Aufenthaltsort Tasamurs.
    Und der Robotkommandant beobachtete weiter. Kalt und unbemerkt. Er würde Atlan keinen Augenblick unbewacht lassen, um notfalls sofort eingreifen zu können.
     
     
    Der bedauernswerte Nakorand war der Wirklichkeit weiter entrückt als je zuvor. Er wiegte sich im Rhythmus einer Melodie, die nur er hören konnte. Seine Lippen bewegten sich unablässig, doch kein Laut drang mehr über sie.
    Sein Anblick berührte etwas tief in mir. Doch es gab nichts, was ich unter den gegebenen Umständen für ihn tun konnte. »Wir sollten gehen. Hier gibt es für uns nichts mehr zu erfahren.«
    »Was ist mit ihm? Wir können ihn doch nicht einfach zurücklassen.«
    »Wir müssen«, widersprach ich. »Oder wie willst du ihm helfen? Sein Schicksal ist schrecklich, aber …«
    »Du hast Recht«, unterbrach Ohm. »Wir dürfen uns nicht mit ihm belasten. Stattdessen sollten wir einen Weg in die Freiheit suchen.«
    »Heißt es nicht, es sei unmöglich, aus der Schweißöde zu fliehen?«
    »Diese Worte aus deinem Mund? Heißt das etwa, du resignierst?«
    Ich lächelte schmallippig. »Selbstverständlich nicht.« In mir reifte längst ein Plan. Die nächsten notwendigen Schritte zeichneten sich klar ab. Ich war gespannt, ob Ohm dieselben Schlussfolgerungen zog wie ich.
    »Flakio Tasamur«, sagte er nachdenklich. »Der ehemalige Thakan muss unser erstes Ziel sein.«
    »Sehr richtig.« Ich fragte mich allerdings, warum mein Einsatzpartner zu dieser Beurteilung gelangt war. Weil er mit Tasamur noch eine persönliche Rechnung offen hatte? Oder weil er weit genug dachte, um zu erkennen, dass Tasamur sogar in der Schweißöde noch über nicht unbeträchtliche Macht verfügte? Macht genug, uns den Weg in die Freiheit zu öffnen?
    Aber selbst wenn er diese Macht theoretisch besaß – weshalb sollte er uns diesen Gefallen tun? Wieso war er nicht selbst längst geflohen? Und es kam uns nicht gerade zugute, dass Tasamur und Ohm Santarin ein spannungsreiches Verhältnis verband. Es gefiel mir von Sekunde zu Sekunde weniger, dass ich nicht über die Vergangenheit meines neuen USO-Spezialisten Bescheid wusste.
    Ich warf einen letzten Blick auf Nakorand, dessen Zustand unverändert war. Dann verließen wir die Hütte.
    In der schmalen Gasse hatte sich nichts geändert. Niemand außer uns hielt sich in der Nähe auf. Dass ich bei meinem ersten Blick aus dem Fenster des Sammelgebäudes nicht nur den Kahlen, sondern auch einige andere gesehen hatte, war wohl ein Zufall gewesen.
    Momentan war es mir recht. Es gab einiges mit Ohm zu besprechen, für das wir keine Zeugen brauchen konnten. Ich blieb im Schatten der Hütte stehen. »Nakorand meinte, nahezu jeder in der Schweißöde kenne Flakio Tasamur. Da sollte es keine größeren Schwierigkeiten bereiten, ihn ausfindig zu machen.«
    »Der Terraner sagte aber auch, dass niemand den …« Er stockte. »… den König finden kann, wenn dieser es nicht zulässt.«
    »Solche angeblichen Unmöglichkeiten haben mich noch nie gestört«, erwiderte ich zuversichtlich. »Was mir viel eher bitter aufstößt, ist die Frage nach deiner Motivation, Ohm.«
    Er legte die Fingerspitzen beider Hände vor dem Oberkörper zusammen. »Du vertraust mir immer noch nicht.«
    »Müsste ich das? Ich weiß nur, dass es in deiner

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