Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Atlan 02 - Lepso 02 - Die acht Namenlosen

Atlan 02 - Lepso 02 - Die acht Namenlosen

Titel: Atlan 02 - Lepso 02 - Die acht Namenlosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
Vom Netzwerk:
üblichen Regeln außer Kraft gesetzt waren. Auf wenigen so genannten zivilisierten Planeten wäre eine Show wie diese durchführbar gewesen. Doch hier war alles möglich. Wer war es schon, der normalerweise in der Arena starb? Gesetzlose, Mörder, Verbrecher … Abschaum, der zudem den Weg in die Arena angeblich freiwillig antrat, weil er darauf hoffte, sich dadurch die Freiheit erkaufen zu können.
    Irhe’vorma schwebte aus einem Tor mitten in die Arena. In seinen Greifklauen transportierte er ein Waffenarsenal, das er klirrend zu Boden schleuderte. »Zuerst werden die Gladiatoren gegen Sandspinnen kämpfen. Der Kampf gegen die Ssrilag wird so lange dauern, bis einer der Arkoniden stirbt. Um die Situation etwas attraktiver zu gestalten, befinden sich zehn hochgiftige Skorpione in der Arena. Die kleinen, sandfarbenen Tiere sind in der Hektik schwer zu entdecken. Um sie für das Publikum und die Kämpfer sichtbar zu machen, ist an jeden Skorpion eine holografische Riesenkopie gekoppelt, leicht versetzt und auf wechselnder Position, damit unsere Gladiatoren nie ihren exakten Standpunkt wissen. Der Kampf möge beginnen. Zuvor bitte ich um Ihre Aufmerksamkeit für ein paar Tipps …«
    Während eine Werbesendung touristische Traumziele und luxuriöse Immobilien anpries sowie narrensichere Lösungen gegen den Drogenkater versprach, zog sich Irhe’vorma durch das Tor zurück.
    Unter dem Jubel der Masse schritten wir zu unseren Verteidigungsmitteln: Schwerter, Lanzen, Morgensterne und andere martialische Waffen, wie sie auf Welten im Gebrauch waren, die die technische Revolution noch nicht vollzogen hatten. So sicherte sich der Robotkommandant einen spektakulären Kampf.
    »Wir müssen auf die Phantom-Skorpione achten«, rief der Kahle. »Ich kenne diese Tiere. In Wirklichkeit sind sie nicht größer als eine Handfläche. Der Giftstachel ragt aus dem Rücken. Auf einen Skorpion zu treten, bedeutet einen schmerzhaften und qualvollen Tod. Ihre Farbe ist nahezu perfekt dem Sand angepasst. Sie sind kaum zu entdecken.«
    Ich wählte ein Schwert, dessen Klinge mit scharfen Widerhaken versehen war. Ohm griff eine Lanze; der Kahle hob zwei kurze, dolchartige Klingen, die er aneinander rieb.
    »Wir sind bereit!«, schrie Ohm in wütendem Zorn.
    Die Antwort erfolgte prompt. Mit lautem Getöse öffnete sich ein Tor, direkt neben dem, durch das sich der Robotkommandant zurückgezogen hatte.
    Ich wappnete mich auf einen Ansturm der Sandspinnen. Stattdessen wurde ein Gitter sichtbar. Dahinter wimmelten Ssrilag. Die Tiere kletterten auf- und übereinander. Beine stießen durch die Öffnungen der Gitter. Die Spinnen stießen wütende Zischlaute aus.
    In den Zuschauerreihen, die dem Gitter gegenüberlagen, rumorte es. Sie genossen den Anblick sichtlich. Das rhythmische Stampfen begann von neuem.
    Irhe’vorma inszenierte ein perfektes Spektakel. Barbarisch. Mörderisch.
    Ich rammte mein Schwert mit der Spitze in den Sand, dass es zitternd stecken blieb. Gleichzeitig hob ich einen Bogen und griff nach einem Pfeil. Ich spannte ihn ein, zog durch, zielte und schoss.
    Der Pfeil jagte den Spinnen entgegen und bohrte sich in einen der fetten Leiber. Die Aufprallwucht schleuderte das Tier zurück. Es zuckte mit den Beinen und verschwand im Dunkel hinter der wimmelnden Masse seiner Artgenossen.
    Das Gitter hob sich rasselnd. Die Spinnen, deren Beine noch darin verhakt waren, fielen sich überschlagend zu Boden. Kaum gab es genug Freiraum, quollen einige Ssrilag heraus.
    Inzwischen schoss ich einen zweiten Pfeil ab, spießte damit eine weitere Spinne auf, was von den Zuschauern begeistert quittiert wurde.
    Ohm schleuderte seine Lanze, die sich durch ihr Ziel bohrte und noch ein drittes Tier erwischte. Sofort griff er eine weitere. Der Kahle blieb ebenfalls nicht untätig und warf einen Dolch, der sich überschlagend auf die anstürmenden Tiere zuflog. Sonnenlicht brach sich auf der Klinge und warf flirrende Reflexe.
    Die Spinnen waren leicht zu töten – die Gefahr lag allein in der Masse begründet. Fünf hatten wir bereits vernichtet, doch es rasten mindestens zwei Dutzend auf uns zu.
    Die Tiere gingen nicht sofort zum Angriff über, sondern umzingelten uns, wie es ihrem instinktiven Angriffsschema entsprach. In jener Nacht in der Wüste waren sie genauso vorgegangen. Doch das schenkte uns nur eine kurze Galgenfrist.
    Die Menge hielt den Atem an.
    Ich warf den Bogen zur Seite, ergriff wieder das Schwert. Wir stellen uns Seite an Seite, dass

Weitere Kostenlose Bücher