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Atlan 02 - Lepso 02 - Die acht Namenlosen

Atlan 02 - Lepso 02 - Die acht Namenlosen

Titel: Atlan 02 - Lepso 02 - Die acht Namenlosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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gegenüber als barmherzig.
    Ein letztes Zucken der Mundwinkel, ein letztes Aufreißen der Augen, dann war es vorbei. Der Kahle war tot.
    Mich überwältigte der Hass auf Irhe’vorma und der Abscheu gegen die Menge, die dieses grausame Schauspiel bejubelte.
    »Die nächste Runde möge beginnen«, dröhnte die Stimme des Robotkommandanten.
    »Wir werden nicht gegeneinander kämpfen!«, schrie Ohm und schleuderte demonstrativ die Lanze weg. Auch ich ließ das Schwert fallen.
    Irhe’vorma ignorierte uns. Wieder öffnete sich ein Tor. Ich fragte mich, ob er eine weitere Spinnenmeute auf uns jagen wollte.
    Stattdessen schwebte eine metallene Plattform in die Arena.
    Die ersten Zuschauer erkannten gleichzeitig mit mir, wer sich darauf befand. Erstaunte Rufe wurden laut und begeisterter Applaus.
    »Heute bestreiten nicht nur Kerit, Atlan und Santarin das große Finale«, rief der Robotkommandant, »sondern auch der ehemalige Thakan Flakio Tasamur.«
    Mir stockte der Atem. Deshalb also hatte Tasamur uns nicht getroffen. Er war Irhe’vorma in die Hände gefallen.
    Die Plattform schwebte bis zu uns und senkte sich herab. Sie maß zwei mal zwei Meter, und auf ihr lag Tasamur. Er regte sich nicht.
    »Er ist ohnmächtig«, erklärte Irhe’vorma den Zuschauern. »Und die beiden Gladiatoren stehen vor einer wichtigen Entscheidung. Sie haben die Wahl.«
    Sein Tonfall veränderte sich. »Atlan! Ohm Santarin! Tötet Flakio Tasamur, solange er sich noch nicht wehren kann. Tötet ihn oder wartet, bis er erwacht. Das wird in wenigen Minuten der Fall sein. Dann wird er euer Gegner sein. Es wäre leichter für euch, wenn ihr euch seiner jetzt schon entledigt.«
    Vereinzelt ertönten Pfiffe, wurden Buhrufe laut.
    »Niemals!« Weder Ohm noch ich griffen nach Waffen. Selbstverständlich nicht.
    »Das war zu erwarten«, antwortete Irhe’vorma. »In diesem Fall stelle ich ihn Kerit als Partner zur Verfügung.«
    Noch während ich mich fragte, worauf der Robotkommandant hinauswollte, drang aus dem noch immer geöffneten Tor ein Brüllen. Ein paar Raubkatzen traten ins gleißende Sonnenlicht. Ihr Fell glänzte rostrot. Mit ihren unterarmlangen Reißzähnen ähnelten sie terranischen Säbelzahntigern, waren jedoch merklich größer.
    Während ich noch den Umstand verfluchte, schon alle Pfeile verschossen zu haben, senkte sich eine weitere Plattform herab. Die Plattform mit dem bewusstlosen Thakan nahm unterdessen Fahrt auf und flog zu Kerits Käfig. Der Springer rüttelte überflüssigerweise am Gitter.
    Die Raubkatzen kamen näher.
    »Auf die Plattform, los!«, rief ich.
    An deren Rand lag eine Bedienfläche frei. Während Ohm geistesgegenwärtig schnell ein paar Waffen aufsammelte, beschäftigte ich mich mit der Symbolik der Schalter, die ebenso einfach wie klar gestaltet war. Ich konnte sofort die entsprechenden Funktionen zuordnen.
    Sekunden später, noch ehe die erste Bestie heran war, schwebten wir auf der Plattform in die Höhe.
    Ein erschreckter Aufschrei ging durch die Menge.
    »Sie können nicht entkommen«, gellte Irhe’vormas Erklärung. »Das Energiegitter zwischen der Arena und den Zuschauerrängen ist für sie undurchdringlich!« Um seine Worte zu beweisen, veränderte er die Einstellungen des Felds. Zuvor nicht wahrnehmbar, flackerte es mit einem Mal bläulich und war somit für jeden sichtbar.
    Ohm fluchte. »Wir müssen das energetische Feld desaktivieren. Es ist eine einmalige Chance. Nur wie?«
    Unter uns brüllten die Raubtiere, sprangen wütend in die Höhe, erreichten uns jedoch nicht.
    Noch nicht , zischte der Extrasinn.
    Ich beobachtete die zweite Plattform. Weil sich alle Raubkatzen um uns kümmerten, hatten Kerit und der inzwischen aufgewachte Tasamur Gelegenheit gehabt, zu landen und ein paar Waffen aufzusammeln. Nun hielten sie direkt auf uns zu. Ohm und ich standen mit unseren Schwertern breitbeinig da und erwarteten sie.
    Mit ihren Lanzen waren sie uns überlegen. Kerit grinste triumphierend.
    In Wurfweite angelangt, hielten wir den Atem an. Ich legte das Schwert nieder und hob beschwörend die Arme.
    Kerit zielte mit seiner Lanze auf mich, als Tasamur plötzlich den Springer von der Plattform schubste. Sofort war eine Raubkatze über ihm. Ich vernahm nur noch das hässliche Geräusch, wie sich Zähne ins Fleisch gruben, Knochen splitterten.
    Die Plattform flog nun längsseits. Tasamur wechselte zu uns über.
    Schwer atmend setzte sich der ehemalige Thakan mühsam hin. »Das bedeutet wohl, dass wir endgültig zu

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