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Atlan 02 - Lepso 02 - Die acht Namenlosen

Atlan 02 - Lepso 02 - Die acht Namenlosen

Titel: Atlan 02 - Lepso 02 - Die acht Namenlosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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Verbündeten geworden sind.«
    Ohm bewies Galgenhumor. »So könnte man es nennen.«
    Auf einmal verlor die Plattform an Höhe. Ich hantierte an den Schaltelementen, aber sie reagierte nur unmerklich.
    Sie wird ferngesteuert. In Kürze wird uns die Bestie erreichen , stellte mein Extrasinn mit grausamer Nüchternheit fest.
    Ohm wurde kreidebleich. »Das Biest nimmt Anlauf!«
    Tasamur schien davon unbeeindruckt. »Denken Sie daran, Atlan.« Jedes Wort bereitete ihm sichtlich Mühe. »Die USO schuldet mir etwas.«
    »Was soll das heißen?«
    »Irhe’vorma … hat einen Fehler gemacht. Er kennt nicht alle meine Mutantenfähigkeiten. Weil Ohm sie ihm nicht unbeabsichtigt verraten konnte. Niemand weiß darum.« Er streckte die Hände aus. »Berührt mich. Ich benötige Körperkontakt. In wenigen Sekunden öffnet sich eine Sturkturlücke für die Versorgungscontainer. Das ist unsere Chance!«
    Wir gehorchten nur zu gerne.
    Die Bestie sprang und erreichte mit ihren Pranken die Kante. Die Plattform kippte.
    Ohm starrte Tasamur fassungslos an. »Soll das etwa heißen, dass du …«
    Wir entmaterialisierten.

 
     
     
     
Drittes Buch
     
     
     
     
    Der Khasurn
     
    29. März – 1. April 3192

 
Wüstensprung
     
    Wir materialisierten mitten in der Wüste. So weit das Auge reichte, war nichts als gelber Sand zu sehen. In der Ferne erhob sich eine Düne. Keine einzige Wolke stand am Himmel.
    Flakio Tasamur beherrschte die Teleportation.
    Das also war sein letztes Geheimnis. Er vermochte die Schweißöde zu verlassen und wieder dorthin zurückzukehren, wenn für die Robotdrohnen von LepsoLive eine Strukturlücke im Hochenergie-Überladungsschirm geschaffen wurde, also mindestens jede Woche einmal.
    Nur langsam kam ich zur Ruhe. Der Lärm der tobenden Zuschauer schien in den Ohren nachzuhallen und selbst der stinkende Atem aus dem weit aufgerissenen Maul der Bestie noch in der Nase zu hängen. Was ich aber wirklich roch, waren Blut und Schleim der Spinnen. Mein Gesicht und meine Haare, auch Arme und Brust waren damit besudelt. Ein Königreich für ein Bad. Ich besaß nicht mal einen sauberen Lappen, um mich abzuwischen. Im Sand kniend nahm ich zwei Handschalen voll und rieb mir das Gesicht ab.
    Tasamur ächzte. Sein Atem ging schwer. Er drückte die Fingerspitzen gegen die Stirn. Er murmelte etwas, das ich nicht verstand.
    Dann fiel der Mutant in den Sand. Offenbar hatte er sich übernommen. Für seinen geschwächten Körper war die Anstrengung der Teleportation zu viel gewesen; weder Ohm noch ich wussten, was er in Irhe’vormas Gefangenschaft erduldet hatte.
    Er darf nicht sterben , bemerkte der Extrasinn nüchtern. Ohne ihn sind wir verloren. Nur eine weitere Teleportation ermöglicht uns, die Wüste lebend zu verlassen. Wir wissen nicht, wo wir uns befinden und wie weit sich das Wüstengebiet noch erstreckt.
    Der ehemalige Thakan bekam einen Krampf. Die Finger bohrten sich krallenartig in den Sand. Die Beine zuckten. Er verdrehte die tief in den Höhlen liegenden Augen, so dass nur noch das Weiße zu sehen war, durchzogen von einem feinen Netz aus geplatzten Äderchen.
    Er gab röchelnde Geräusche von sich, hustete und überstreckte den Hals, indem er den Kopf weit in den Nacken warf. Das Röcheln ging in keuchendes Würgen über.
    Dank meines medizinischen Wissens konnte ich die Situation beurteilen. Tasamur erlitt einen Anfall, was damit einherging, dass seine Zunge nach hinten rutschte und er zu ersticken drohte.
    »Drück seinen Kopf nach vorne!«, befahl ich Ohm und packte gleichzeitig Kinn und Stirn des Mutanten. Mit Gewalt zwang ich seinen Mund auf. Seine Kiefermuskeln arbeiteten gegen mich, doch es gelang mir, einen Blick in die Mundhöhle zu werfen.
    Tatsächlich. Die Zunge versperrte die Luftröhre. Tasamur versuchte hastig und keuchend, Luft einzuziehen. Die Augen weiteten sich panisch. Die Bauchmuskulatur zuckte. Er schlug nach mir.
    Ich presste mit den Knien seine Arme auf den Boden. »Halt seinen Mund offen.« Es gelang mir, die Zunge mit Daumen und Zeigefinger zu packen.
    Tasamur reagierte reflexartig. Er biss zu. Die Zähne bohrten sich in meine Finger. Glühender Schmerz explodierte in meiner Hand. Mein Blut rann über seine Lippen.
    Ohm zwang die Kiefer wieder auseinander. Ich zog Tasamurs Zunge in die Normalposition, drückte mit der unverletzten Linken gegen Tasamurs Hinterkopf, presste sein Kinn gegen den Brustkorb.
    Der ehemalige Thakan atmete keuchend und viel zu schnell. Der Blick seiner Augen

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