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Atlan 02 - Lepso 02 - Die acht Namenlosen

Atlan 02 - Lepso 02 - Die acht Namenlosen

Titel: Atlan 02 - Lepso 02 - Die acht Namenlosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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klärte sich, die Atemfrequenz normalisierte sich langsam. Er hob die Hände, um zu signalisieren, dass es ihm besser ging.
    Ich ließ seinen Kopf los.
    »Ein … Anfall.« Tasamur hob die zitternde Rechte vor den Mund, wischte das Blut weg. »Die Erschöpfung. Ich kenne es, wenn …« Er brach ab, schloss die Augen und atmete tief durch.
    »Kein Grund zur Eile.« Ich betrachtete meine Finger. Die Zähne hatten sich ins Fleisch gegraben. Dumpf pochender Schmerz ging von der Wunde aus.
    Tasamur setzte sich auf. »Mein Körper reagiert mit einem Krampf, wenn ich meine Mutantenfähigkeiten überstrapaziere. Meistens erhole ich mich schnell.« Er lächelte gezwungen. »Sie haben fix reagiert und mir dadurch sehr geholfen. Danke.«
    »Kein Dank nötig«, erwiderte ich. »Vor wenigen Minuten haben Sie uns das Leben gerettet. Wir waren es Ihnen schuldig.«
    Er wies auf meine verletzte Hand. »Es tut mir leid. Ich habe Sie nicht bewusst gebissen. Es geschah rein reflexhaft.«
    »Ich weiß«, versicherte ich. »Schon vergessen.«
    Er sah sich um. »Wir sind nicht weit von der Schweißöde entfernt. Fünf, maximal zehn Kilometer. Ich war nach der langen Zeit im Koma nicht gerade in bester Form. Der Sprung hat mir das Letzte abgefordert.«
    »Was nicht zu übersehen war.« Ohm streckte Tasamur die Hand entgegen. »Gibt es irgendetwas, das wir für dich tun können?«
    Der ehemalige Thakan schüttelte den Kopf. »Gönnt mir noch einige Minuten Ruhe. Erzählt mir, wie ich in diese Arena gekommen bin und wie es euch dorthin verschlagen hat.«
    Wir taten ihm den Gefallen – wenn wir über sein Schicksal in den letzten Wochen auch nur berichten konnten, dass er am Ende auf der Plattform in die Arena schwebte. Im Zuge des Berichts bot ich ihm angesichts unserer Situation an, auf das distanzierte »Sie« zu verzichten.
    Er stimmte zu. »Das gehört sich wohl so für Schicksalsgenossen. Was die USO nicht davon abhalten sollte, sich für die Rettung ihres Lordadmirals erkenntlich zu zeigen.«
    »Ganz sicher nicht.«
    Sei vorsichtig , warnte der Extrasinn. Tasamur ist nicht der kumpelhafte Gönner, für den er sich ausgibt. Wenn er ein Bündnis mit euch eingegangen ist, dann nur, weil es die Situation erforderte. Trau ihm nicht über den Weg.
    »Es geht mir bereits besser«, verkündete der Mutant. »Doch ich bin noch lange nicht dazu in der Lage, ein zweites Mal zu teleportieren. Die Anstrengung würde mich umbringen. Ich benötige Erholung, und diese verflixte Hitze trägt auch nicht dazu bei. Ich bin Terraner. Für euch Arkoniden sind fünfzig, sechzig Grad wie ein lauer Sommerabend, aber für mich …«
    Er streckte die Faust dem Himmel entgegen, eine Geste hilflosen Zorns.
    Der Umgang mit ihm wird nicht einfach , führte der Logiksektor seine Analyse fort. Er ist Telepath, was nichts anderes bedeutet, als dass er Ohms Gedanken lesen kann. Er wird nichts vor ihm geheim halten können. Zu meinen eigenen Gedanken hatte Tasamur dank der Mentalstabilisierung immerhin keinen Zugriff.
    »Leider gibt es keinen Schattenplatz, den wir aufsuchen könnten«, antwortete Ohm auf Tasamurs letzte Bemerkung. »Wohin wolltest du teleportieren? Dies wird kaum das Ziel sein, das du angepeilt hast.«
    »Ich bin ziellos gesprungen.« Tasamur wies über die Schulter nach hinten. »In dieser Richtung liegt die Schweißöde, wenn ich mich nicht irre. Die üblichen Ziele, wenn ich aus der Schweißöde teleportiere, liegen ein paar tausend Kilometer weiter entfernt. Genau vier Stunden bleiben mir – bevor die Drohnen wieder verschwinden –, um wichtige Verabredungen zu treffen, einen kompletten Hahn à la Cortázar zu verspeisen oder ein erfrischendes Bad im aufgewühlten Meer zu genießen. Eine gute Gelegenheit, meinen alten Freund Ward Wilco, einen arkonidischen Fischer am nördlichen Schelf, zu besuchen. Er leistet mir dann in den letzten Minuten Gesellschaft, wenn ich meinen durch die Salzluft bedingten Durst mit ein paar Flaschen köstlichen lepsotischen Lukasbieres bezwinge. ›Lukas löscht Lepsos Durst‹. Ihr kennt ja den Slogan.«
    Ohm wurde stinksauer: »Erzähl uns meinetwegen deine ganze verdammte Kindheit, aber erwähne niemals – hörst du: NIEMALS – ein frisches, kühles Lukas, solange wir in dieser verfluchten Wüste stecken.«
    »Jedenfalls wäre es in meinem Zustand unmöglich gewesen, den weiten Sprung auch nur zu versuchen. Zumal ich euch mitnehmen musste.«
    »Und wann, denkst du, könntest du es schaffen?«, fragte

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