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Atlan 02 - Lepso 02 - Die acht Namenlosen

Atlan 02 - Lepso 02 - Die acht Namenlosen

Titel: Atlan 02 - Lepso 02 - Die acht Namenlosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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»Sagtest du nicht selbst, dass solche Gedankenspiele fruchtlos sind?«
    »Seid still«, forderte ich. »Ich war damals nicht dabei, und ihr solltet eure gemeinsame Vergangenheit bei Gelegenheit klären. Das Einzige, was momentan zählt, ist unsere aktuelle Situation. Und die sieht nicht gerade rosig aus. Wir sitzen in dieser verdammten Wüste fest. Bis zum Sonnenuntergang sind es nur noch wenige Stunden. Dann wird es mörderisch kalt. Nicht zu vergessen die Gefahr durch die Wüstenjäger in der Dämmerung. Wirst du vorher genügend Kraft gesammelt haben, um uns von hier wegzubringen? Womöglich nach Orbana?«
    »Orbana?« Tasamur schüttelte demonstrativ den Kopf. »Die Stadt werde ich per Teleportation nicht erreichen. Sie ist viel zu weit entfernt. Ich kann euch maximal bis zur Küste bringen. Nach Orbana könnte ich nicht einmal springen, wenn ich im Vollbesitz meiner körperlichen Kräfte wäre.«
    »Zur Küste«, wiederholte ich nachdenklich.
    »Ist das nicht ohnehin euer Ziel?«
    »Wie kommst du darauf?«
    »Du, Atlan, magst mentalstabilisiert sein, aber Ohms Gedanken liegen offen vor mir.«
    Mein Einsatzpartner ballte die Hände. »Halte dich raus aus meinem Kopf! Ich will nicht, dass du in meinen Gedanken herumschnüffelst.«
    Flakio Tasamur lachte gekünstelt. »Es lässt sich kaum vermeiden.«
    Ich hob beschwichtigend die Hände. »Dir ist also bekannt, dass unser eigentliches Ziel die Insel Snetcom vor der Küste von Abanfül war.«
    »Ihr wolltet den Khasurn der da Onur erreichen. Ihr hattet einen Termin bei Penzar da Onur persönlich.«
    »Du hast dich genau informiert.«
    »Telepathie ist so eine Sache … man kann sehr viele Informationen in sehr kurzer Zeit aufnehmen. Mir ist auch bekannt, dass euer Gleiter sabotiert wurde und ihr abgestürzt seid. Ihr vermutet, dass letzten Endes Penzar da Onur für die Sabotage verantwortlich ist. Er möchte keinesfalls mit euch sprechen. Den Termin habt ihr nur erhalten, weil Ohm eine alte Schuld bei einem der Leibdiener des Patriarchen einforderte, bei einem gewissen Marik.«
    »So viel dazu, dass sein Name nie genannt werden wird.« Ohm klang amüsiert. Er blickte in den Himmel, und seine Mimik verdüsterte sich. »Während wir hier munter plaudern, läuft die Zeit gegen uns. Die Sonne sinkt bereits. Die Dämmerung bricht bald an.«
    »Wenn wir Glück haben, bleiben wir unbehelligt«, meinte Tasamur.
    Glück , spottete der Extrasinn. Darauf sollten wir uns nicht verlassen. Der Geruch von Schweiß und Blut wird alle Raubtiere in weitem Umkreis anlocken. Vielleicht haben sie schon längst Witterung aufgenommen und warten nur darauf dass die Hitze endlich nachlässt.
    Diesem Gedanken musste ich wohl oder übel zustimmen. »Wir müssen uns gegen einen Angriff wappnen.«
    »Wie sollten wir das tun?« Ohm drehte sich demonstrativ einmal um die eigene Achse. »Weit und breit nur Wüstensand. Ich sehe keine Möglichkeit, uns zu verbergen oder zu bewaffnen. Wir hätten einige Schwerter aus der Arena mitnehmen sollen.«
    »Die einzige Waffe, die uns zur Verfügung steht, ist Ohms Dolch.« In Tasamurs Stimme lag deutliche Schärfe. »Oder wolltest du das etwa vor uns verheimlichen?« Er tippte sich gegen die Stirn. Die Geste war deutlich – er hatte es in Ohms Gedanken gelesen.
    »Vor euch wollte ich es nicht verheimlichen. Nur vor dir.« Ohm griff an seinen Rücken, hob das Oberteil und zog ein Messer, das im Bund der Hose klemmte. »Ich hielt es schon in der Arena für sinnvoll, eine zusätzliche Waffe zu besitzen.«
    Tasamur streckte die Hand aus. »Als Überraschungseffekt in einem möglichen Duell?«
    Ohm legte die Stirn in Falten. »Was willst du? Dass ich dir den Dolch aushändige?«
    »Ich könnte ihn mir jederzeit nehmen.«
    »So?« Ohm krallte die Finger um den Griff. Die Spitze der Waffe zitterte.
    Der Mutant antwortete nicht. Das war nicht nötig.
    Ohm schrie vor Überraschung und Zorn, als sich das Messer seinen Fingern entwand und auf Tasamur zuflog. Ehe die Klinge den ehemaligen Thakan verletzen konnte, drehte sich die Waffe in der Luft und schlug mit dem Griff genau in Tasamurs ausgestreckte Hand.
    »Eine beeindruckende Demonstration deiner telekinetischen Fähigkeiten«, gab ich zu. »Dennoch solltest du deine Kräfte nicht vergeuden. Spar sie lieber auf, damit du bald in der Lage sein wirst, uns in Sicherheit zu teleportieren. Du solltest …«
    Tasamur ließ mich nicht aussprechen. »Telepathie und Telekinese beanspruchen meine Kräfte kaum. Es geht

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