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Atlan 03 - Lepso 03 - Befreiung in Camouflage

Atlan 03 - Lepso 03 - Befreiung in Camouflage

Titel: Atlan 03 - Lepso 03 - Befreiung in Camouflage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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ziellos in den Weltraum hinaus. Er zeigte all die schlechten Eigenschaften, die sich die Gavivis während der letzten Generationen angeeignet hatten.
    Die Arkoniden und weitere Völker hatten sie infiziert, hatten sie aggressiver werden lassen und zu Geschöpfen gemacht, die sich nicht mehr viel von den anderen der Sterneninsel unterschieden.
    »Wir müssen zurück nach Camouflage!«, bat Sumbarn inständig. »Die Tyarez sterben, wenn ihre Schlafanlagen in den Traumfalten nicht regelmäßig gewartet werden.«
    »Das können andere übernehmen«, brabbelte der Alte und lachte irre. »Ich habe genug von dir, von der Stadt, von der ewigen Stille in diesem eiskalten Gefängnis. Ich will zurück, ich will …«
    Seine Gedanken verloren sich; beschäftigten sich mit der Heimat, mit einer alten Liebe und Kindern, die er niemals gehabt hatte, weil er eine Tyarez-Haut auf seinem Körper trug.
    Sumbarn wandte all seine Kraft auf, um die Kontrolle über Quinrills Leib zu gewinnen. Umsonst. In ihm brannte die Flamme des Wahnsinns grell auf. Keine Schmeichelei verfing, kein rationaler Gedanke, kein Bitten und Flehen.
    Die Reisefalte torkelte durchs All, zog sich auf Geheiß Quinrills in die Länge, um gleich darauf kompakt und milliardenfach so schnell wie das Licht den Weltraum zu durchmessen. Völlig willkürlich änderte der Alte die Parameter. Er saugte Unmengen von Energie an und verbrannte sie in einem Fanal, das weithin anzumessen war. Dann wieder ließ er die Falte gefährlich nahe an eine Riesensonne herantreiben und erstickte sie mit Kälte. Zwischendurch lag er in einem katatonischen Wachschlaf auf dem Boden der gefährlich knirschenden Faltebene.
    Der Tod spielte in Sumbarns Überlegungen seit jeher eine untergeordnete Rolle. Aber der Gedanke an all die unbelebten Tyarez, die in Camouflage unbeaufsichtigt in einer Stasis lagen, bereitete ihm schier unerträgliche Schmerzen.
    Sie begegneten einem primitiv anmutenden Raumschiff, das schlecht getarnt durch das Weltall schlich. Aus einer Laune heraus beschloss Quinrill, Kontakt aufzunehmen. Mit irrem Lachen begegnete er den arkonoiden Wesen und forderte sie auf, an Bord zu kommen.
    Erneut konnte sich Sumbarn nicht gegen seinen Symbiosepartner durchsetzen. Ein Trupp sogenannter Akonen wurde über eine winzige Transportfalte herangekarrt. Sobald sich die schwer bewaffneten Zweiarmigen von ihrer Überraschung erholt hatten, forderten sie Quinrill auf, ihnen die Technik der Reisefalte zu erklären. Der Alte kniete nieder und weinte, brabbelte Unverständliches, bat um Gnade und darum, endlich »befreit zu werden«.
    »Wovon sollen wir dich befreien?«, fragte der finster dreinblickende Anführer des Soldatentrupps.
    »Von meiner Haut!«, schluchzte Quinrill. »Sie soll mich endlich in Ruhe lassen.«
    Schockiert musste Sumbarn zur Kenntnis nehmen, dass ganz allein er es gewesen war, der seinen Symbiosepartner in den Wahnsinn getrieben hatte! Unbemerkt hatten sich seine Gedanken der Besorgnis über die Zukunft der Gavivis wie ein düsterer Schatten über Quinrill gelegt, seinen Geist überlagert und ihn schließlich in seinen derzeitigen Bewusstseinszustand getrieben.
    »Wir helfen dir gerne«, sagte der Akone. »Du musst uns allerdings deine Unterstützung zusichern.«
    »Ich tue alles, was du willst.« Der Gavivi rieb sich am Boden, als könnte er ihn, Sumbarn, dadurch abkratzen. »Wenn du mir bloß dieses widerliche Ding vom Leib schaffst.«
    Eine Frau betrat die Falte. Sie stammte zweifelsfrei vom Volk der Akonen ab; doch eine düstere Beinote umgab sie. Ein Hauch von schwerlich unterdrücktem Hass, der von besonderen Kräften im Zaum gehalten wurde.
    Eine Telepathin oder gar eine Hypno! , dachte Sumbarn panisch. Sie schleicht sich in unsere Gedanken und beeinflusst uns.
    Es waren seine vorerst letzten freien Gedanken. Die Frau forderte ihn unmissverständlich auf, sich vom Leib Quinrills zu lösen und sich einen neuen Partner zu suchen. Er musste gehorchen. Verließ Quinrill. Kroch mühevoll über den Faltboden auf die Frau zu. Stülpte sich über sie. Vollzog den neuen Symbiose-Pakt.
    Die Akonin schmeckte nach Schmerz und Blut. Ihr Geist war unendlich stark. Augenblicklich fühlte er sich unterjocht, von der Mutantin in Beschlag genommen.
    In einem scheinbar bis in alle Ewigkeiten währenden Albtraum verriet er die Geheimnisse ihrer Symbiose-Fähigkeiten. Er erzählte über Camouflage, gab die galaktische Position der letzten Zuflucht preis und bot sich an, die Akonin,

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