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Atlan 03 - Lepso 03 - Befreiung in Camouflage

Atlan 03 - Lepso 03 - Befreiung in Camouflage

Titel: Atlan 03 - Lepso 03 - Befreiung in Camouflage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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Luft. »Er gewinnt damit extreme Langlebigkeit – und enormes Wissen über die Vergangenheit.«
    »Haben wir denn die Zeit, damit du mir mehr darüber erzählst? Solltest du nicht in deiner Zentrale sitzen und Abwehrmaßnahmen ergreifen?«
    Corus lachte trocken. »Räumliche Wechsel spielen in Camouflage keine Rolle. Das solltest du mittlerweile wissen.« Leiser Vorwurf klang in seiner Stimme mit. »Wir werden auf dieser Falte bleiben, keinen Schritt tun und dennoch binnen kurzem in die Steuerzentrale gelangen – wenn ich es denn will. Und was die Abwehr der Schwarzen Garde betrifft, so erachte ich es als notwendig, dir die Geschichte Camouflages zu erzählen. Ich bin ohnehin stets dank der Augenfalten mit Camouflage verbunden. Während ich mit dir rede, kämpfe ich an dreizehn Fronten gegen unsere gemeinsamen Feinde.«

 
Kapitel 39
     
    Tyarez und Gavivis drifteten immer weiter auseinander. Ihre Meinungen, wie mit den Arkoniden umzugehen war, standen sich diametral gegenüber. Die Häute wollten anderswo Ruhe finden; die Gavivis suchten währenddessen Rückzugsgebiete auf heimatlichem Boden. Gegenden, die den unerwünschten Zuwanderern zu unwirtlich erschienen, für die anspruchslosen Ureinwohner jedoch nach wie vor akzeptable Lebensverhältnisse boten.
    In einem letzten gemeinsamen Kraftakt wurden so viel Tyarez-Häute wie möglich aus dem See geborgen und in speziell hergerichtete Behältnisse gebettet.
    Sind sie schon am Leben, oder benötigen sie einen Träger, über den sie sich stülpen können, um damit ein eigenständiges Bewusstsein zu erlangen? , fragte sich Frauz. Wir wissen so wenig über sie und müssen uns stets auf die Auskünfte jener verlassen, die mit den Tyarez in Symbiose leben.
    In aller Heimlichkeit wurde ein ganz besonderes Faltschiff errichtet. Es besaß Myriaden von Flächen und bot so viel Platz, wie auf der Oberfläche des heimatlichen Planeten zur Verfügung stand. Die Hautwesen würden sich über Jahrhunderte hinweg dank ihrer ausgeprägten Gestaltungskraft austoben können, ohne dass sie Langeweile empfanden.
    Dreißig Gavivis fanden sich schließlich dazu bereit, das riesige Gebilde in den Weltraum hinauszusteuern. Sie würden sich auf die Suche nach einer neuen Heimat machen. Nach einem Planeten, dessen Bevölkerung ähnlich geartet war wie sie.
    Frauz wusste, dass die Tyarez Träumen nachhingen. Ihrer beider Symbiose war perfekt gewesen. Jede neue Verbindung konnte bloß ein müder Abklatsch dessen werden, was gavivische Hautträger zu fühlen, zu sehen, zu spüren und zu leisten imstande gewesen waren.
    Als der Tag des Abschieds nahte, wurde lediglich eine einfache Zeremonie abgehalten. Niemandem war zum Feiern zumute. Halbherzig versprach man sich, einen losen Kontakt zu halten. Die schlafenden Häute wurden an Bord gebracht und in einer speziell gesicherten Falte versenkt. Die dreißig Gavivis verabschiedeten sich von ihren Angehörigen, ohne Rührung zu zeigen. Manch einer von ihnen wirkte unsicher, in inneren Auseinandersetzungen verhangen. In ihnen prallten unterschiedliche Meinungen aufeinander. Sie opferten sich für das Allgemeinwohl zweier Völker.
    Frauz sagte seiner einzigen Tochter Tchaun Lebewohl. Sie umarmte ihn, streichelte ihm dabei über die Hand. Erstmals in seinem Leben fühlte er Abscheu, als er das Nass ihres Tyarez-Partners auf seiner Haut spürte.
    »Komm wieder, sobald du kannst«, bat er sie eindringlich.
    »Sobald ich kann«, wiederholte sie monoton. Ihre Augen zuckten nervös. Schließlich löste sich Tchaun von ihm und marschierte auf die wartende Faltfläche zu, ohne sich noch einmal umzudrehen.
    Frauz und die anderen Angehörigen begaben sich in ausreichende Entfernung, um dem Kältephänomen zu entgehen. Das Schiff startete in der Verkleidung eines arkonidischen Kugelraumers, fädelte sich wunschgemäß in einen Leitkurs der Rotaugen ein und verschwand irgendwo zwischen den Sternen.
    Frauz schob das Gefühl der Angst, der Unzufriedenheit und der Verzweiflung beiseite. Er musste Klamph und den anderen Psychologen helfen. Es galt, den Rückzug der angeblich tierischen Gavivis glaubhaft umzusetzen. Gerüchte mussten erklügelt und in Umlauf gebracht werden. Sobald man das Volk in Sicherheit gebracht hatte, würde man die Lebensbedingungen der Arkoniden gezielt verschlechtern. Die da Onur und die da Tromin sollten die Heimat so rasch wie möglich wieder verlassen. Lepso durfte niemals so werden, wie es sich die Arkoniden vorstellten. Wenn Klamph Recht

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