Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Atlan 03 - Lepso 03 - Befreiung in Camouflage

Atlan 03 - Lepso 03 - Befreiung in Camouflage

Titel: Atlan 03 - Lepso 03 - Befreiung in Camouflage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
Vom Netzwerk:
Gift.
    »Rückzug!«, ordnete ich an. »Erst, wenn wir in Sicherheit sind, zünden wir die Treibanker.«
    Der Befehl kam für manche meiner Gefährten Sekunden zu spät. Der Pikast zeigte eine irrwitzig rasche Zuckbewegung. Er traf vier meiner Gefährten und tötete sie augenblicklich. Wir anderen wurden durch den Wasserschwall hinabgewirbelt, auf eine weitere Fläche zu, die wir angesichts unseres Jagdfiebers nicht bemerkt hatten.
    Ein zweiter Pikast näherte sich, wollte sich mit ›unserem‹ Exemplar vereinen.
    Das war kein Atemholen , meinte der Extrasinn. Das Tier hat durch seine Bewegungen einen Artgenossen zur Paarung angelockt.
     
     
    Die Leiber der beiden Riesen näherten sich immer weiter an. Sie wollten sich reiben, möglicherweise irgendwelchen Liebesritualen folgen. Noch zierte sich das eben hinzugekommene Tier, auf dessen Haut ich gelandet war. Es brummte und vibrierte, zuckte vor der Berührung seines Artgenossen zurück und ging wieder auf Abstand.
    Wohin sollte ich mich wenden? Links und rechts von mir bot sich im Scheinwerferlicht der Blick auf unendlich breit und lang scheinende Ebenen zernarbter Landschaft. Ich drückte die Antriebsdüsen auf Höchstleistung und nahm irgendeine Richtung.
    Fünfzig Meter glitt ich so dahin, ohne irgendein Ende der beiden Pikaste unter- sowie oberhalb von mir erkennen zu können. Und schon näherten sich die beiden Tiere wieder an. Ihre Häute sandten unangenehme Vibrationen durchs Wasser, die von meinen Steuergyroskopen kaum mehr ausgeglichen werden konnten.
    Da!
    Ein Ende der beiden Tiere kam in Sicht. Ich befand mich offenbar in der Nähe herzförmiger Abrundungen, die schließlich in einen lang gezogenem Schweif mündeten. Die Pikaste ähnelten, wie ich nun vermuten konnte, flachen Rochen.
    Würde ich es schaffen?
    Nein! , meldete sich der Extrasinn nach langer Zeit wieder zu Wort.
    Sehr hilfreich.
    Was tun? Wohin?
    Die Körper senkten sich aufeinander, verfielen in immer stärker werdende Zuckungen.
    Sollte ich versuchen, mich in einer der Längsrillen der Haut zu verbergen?
    Zu schmal , meinte der Logiksektor lapidar.
    Nur wenige Sekunden blieben mir; rings um mich waren bloß noch Fleisch und Gewebe, die aufeinander zustrebten.
    Dort! Wenige Meter voraus, eine mehrere Meter breite, runde Öffnung, in deren Mitte ein kegelförmiger Hautaufsatz thronte. Konnte ich es schaffen, wenn ich mich dort einrollte?
    Tu es nickt!
    Diesmal hielt ich mich nicht an den Ratschlag des Extrasinns. Es blieb auch keine Zeit mehr dazu. Ein letzter Energiestoß aus den stotternden Energiepaks trieb mich in die Öffnung; ich rollte mich zusammen, wand meinen Leib gegen den Widerstand des steifen Schutzanzugs um den Spitzkegel. Wenige Augenblicke später prallten die Riesenkörper aufeinander. Ungeheure Wassermassen wurden verdrängt; für einen Moment befand ich mich in einem Raum, in dem die Naturgesetze außer Kraft gesetzt waren. Schmatzend sogen sich die Leiber der Pikaste immer mehr, immer fester aneinander, rieben sich, trennten sich. Ein Vakuum entstand, dann ein Sog, der mich nach draußen reißen würde. Ich klammerte mich mit aller Kraft an Hautunebenheiten fest.
    Mein Scheinwerfer erfasste den Leib des anderen Pikast. Er besaß eine ähnliche Narbe wie die meine. Beide strebten aufeinander zu.
    Narben? , fragte der Logiksektor. Hast du noch immer nicht verstanden?
    Nein.
    Erst als sich der Spitzkegel, um den ich mich klammerte, erweiterte und mit ungeheurer Wucht eine Fontäne sämiger Flüssigkeit ausstieß, wurde mir alles klar.
    Die beiden Pikaste tanzten miteinander im Liebesrausch, während rings um sie die Urgewalten eines ungebändigten Ozeans zusammenschlugen. Und ich ritt währenddessen auf dem Geschlechtsorgan des männlichen Tiers.
     
     
    Irgendwann endete der sexuelle Akt, der immer heftiger geworden war. Die beiden Tiere hatten sich aneinander geschlungen und sich gegenseitig blutende Wunden zugefügt.
    Die Pikaste waren keine aggressiven und mörderischen Gegner. Ihre Masse und Größe, ihre Gleichgültigkeit jeglicher Beeinträchtigung durch andere Wesen gegenüber, ließen sie in den Augen der hier ansässigen Arkoniden als Monstren erscheinen. In Wirklichkeit folgten sie bloß ihren natürlichen Trieben.
    Die Tiere trennten sich endgültig voneinander, trieben in entgegengesetzte Richtungen davon. Sie wirkten erschöpft und gleichgültig.
    »Hört mich jemand?«, fragte ich über Funk, während ich klebrigen weißen Schaum von meinem Anzug streifte

Weitere Kostenlose Bücher