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Atlan 03 - Lepso 03 - Befreiung in Camouflage

Atlan 03 - Lepso 03 - Befreiung in Camouflage

Titel: Atlan 03 - Lepso 03 - Befreiung in Camouflage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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Anelle, die dritte Ehefrau des Patriarchen?
    »Wie könnt ihr es wagen …« Gart stürzte nach vorn, wurde jedoch augenblicklich von einem Schutzfeld abgebremst. Erikon grinste ihn an. Sein Kunstauge rotierte in der Fassung.
    Der alte Revolutionär genoss sichtlich das Gefühl, über den einstmals mächtigsten Mann eines kleinen Sternenreichs verfügen zu können.
    »Wollten Sie eben Ihre Frau schützen, Patriarch?« Aizela tat ebenfalls einen Schritt nach vorne. »Oder ging es Ihnen eher um die Unterlagen, die wir sicherstellen konnten? Bergen sie tatsächlich all jene schmutzigen Geheimnisse Ihres ach so feinen Geschlechts?« Sie nickte Ohm zu. »Bringt ihn weg. Gewährt ihm alle Rechte, die einem Zhdopandel zustehen. Soll er diese Privilegien nützen, solange seine Schuld noch nicht durch ein ordentliches Gerichtsverfahren auf Celkar bewiesen ist.«
    Celkar … jener Planet im einstmals Großen Imperium, auf dem Recht gesprochen wurde. Auch heute noch, lange nach dem Zerfall des Reichs, galten Richtersprüche, die dort getätigt wurden, als verbindlich.
    »Ist alles dokumentiert?«, fragte Aizela, während Gart da Tromin, ohne Widerstand zu leisten, abtransportiert wurde. »Reichen die Beweise?«
    »Ja.« Ohm nickte. »Wir haben während der Durchsuchung des Khasurn keinen Fehler begangen.« Er blickte Aizela an. »Wir haben die Dokumente über den Betrug an den da Onur sichergestellt. Gart muss sich derart sicher gefühlt haben, dass er ganz auf Schutzmaßnahmen verzichtete.«
    »Hochmut. Eitelkeit. Präpotenz. Cäsarenwahn. Die Psychoanalytiker hätten ihre wahre Freude mit Gart da Tromin.«
    »Denselben Spaß werden die Richter in der Arena der Gerechtigkeit mit ihm haben«, sagte Aizela da Onur. Sie hielt ihre Lippen fest aufeinandergepresst und atmete schwer. Nun, da die Begegnung mit dem da Tromin vorüber war, überkam sie die Bedeutung des Augenblicks mit voller Wucht.
    »Sagt mir endlich, mit welchen Waffen ihr gekämpft habt!«, rief Gart, während er in einen gepanzerten Gleiter gebracht wurde. »Ich bitte euch – verratet mir das Geheimnis!«
    Ich drehte mich um. »Es war die Hoffnung, die dich zu Fall brachte, Gart da Tromin«, sagte ich. »Die Hoffnung der Sadiker auf ein besseres Leben.«
    »Lügner!«, schrie er zurück. »Es kann niemals so einfach gewesen sein …«
    Die Gleitertür fiel in die Fassung und schnitt dem Patriarchen das Wort ab. Die da Tromin waren Geschichte.

 
Kapitel 27
     
    Pinter war der 91. Tyarez-Träger. Er hatte keine Ahnung, warum ihn der See ausgesucht und ihm eine Lebensverlängerung geschenkt hatte.
    Er nahm es hin. Stoisch und ohne viel Worte darum zu machen. So, wie er es immer gehalten hatte.
    Die Haut war neugierig, das spürte er. Sie versuchte Einfluss auf ihn zu nehmen, wenn er die alte Handwerksfabrik aufsuchte, in der er viel Zeit verbracht hatte.
    Seine arthritische Hand bewegte sich dank einer sanften Lenkung durch den Tyarez recht gut. Er fertigte Werkstücke, die von seltener Eleganz und hoher Praktikabilität waren. Von den anderen seines Volkes wurde er bewundert und geschätzt. Immer länger wurde die Schlange derjenigen, die »Dinge« von ihm haben wollten.
    Dinge …
    Gegenstände, die das tägliche Leben erheblich erleichterten. Solche, die von unbegreiflicher Qualität waren.
    »Es ist die Haut, die mich führt«, betonte Pinter immer wieder. Er legte keinen gesteigerten Wert auf Lob und Ehre.
    Noch niemals zuvor hatte sich ein Tyarez seinem Träger derart intensiv mitgeteilt. Allen anderen hatten sie lediglich ein hohes Alter garantiert und dabei scheinbar Wissen abgezogen, um für den See zu lernen. Ein langer, ein langwieriger Prozess der gegenseitigen Beschnupperung schien noch lange nicht zu Ende zu sein.
    Bis …
    Pinter schlief und träumte von jugendlichen Abenteuern, als er die Stimme erstmals hörte.
    Ich finde, dass wir uns gut ergänzen , flüsterte ein Etwas in seinen Gedanken.
    Pinter schlug die Augen auf, suchte seine Hütte nach dem unsichtbaren Gesprächspartner ab.
    Ich glaube, dass wir unsere Zusammenarbeit verstärken sollten.
    Die Stimme saß in ihm ! Die … die Haut sprach zu ihm!
    Beruhige dich, Pinter. Es ist alles in Ordnung.
    Warum hast du nie … warum habt ihr so selten Kontakt mit uns aufgenommen? Er stand auf, bekämpfte den Schwindel, der ihn packte, und erleichterte sich auf der Toilette. Dann betrachtete er sein Ebenbild im schlierendurchzogenen Spiegel. Dasselbe alte, faltige Gesicht blickte ihn an. Wässrig

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