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Atlan 03 - Lepso 03 - Befreiung in Camouflage

Atlan 03 - Lepso 03 - Befreiung in Camouflage

Titel: Atlan 03 - Lepso 03 - Befreiung in Camouflage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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Hakennase stach wie eine einsame Felsnadel aus einem flachen und breiten Gesicht hervor. Die dünne Tyarez-Hautschicht verstärkte den optischen Eindruck eines Pyknikers, der allerdings keinerlei Ansätze zur Heiterkeit zeigte.
    »Corus ist ein starker Mann«, sagte Artemio Hoffins.
    »Er ist störrisch «, verbesserte Opryn, während er Nüsse aus einer Schale in seinen Mund schaufelte. »Er will einfach nicht einsehen, dass die Tyarez ihre Überlebenstaktiken zeitgemäß anpassen müssen.«
    Artemio schwieg. Im Grunde genommen war es einerlei, was die Männer aus dem Geschlecht der da Onur voneinander hielten. Wichtig für ihn war lediglich, dass drei von vier Überlebenden aus einer lange vergangenen Epoche daran interessiert waren, im Konzert der Mächtigen der Milchstraße laut mitzuspielen.
    Unglücklicherweise wehrte sich ausgerechnet der Befehlshaber von Camouflage gegen dieses Vorhaben. Corus hatte sich eingeigelt, in einem schwer zugänglichen Teil des – Schiffs? Raumkörpers? Planetoiden? Felsbrockens? – Zuflucht gefunden. Von dort aus steuerte er den Widerstand Camouflages gegen die gut geschulten Männer der Schwarzen Garde, die Hoffins die Treue geschworen hatten.
    »Wie wird es weitergehen, wenn du Corus getötet hast?«, fragte Opryn da Onur mit glänzenden Augen. »Sollen wir Camouflage in den Leerraum zwischen den Sterneninseln steuern und von dort aus einen Eroberungsfeldzug vorbereiten? Oder willst du augenblicklich einen der bedeutenderen Planeten wie Arkon oder Drorah ansteuern, um sie zu vernichten, um eine Kostprobe unserer Macht zu bieten?«
    »Das werden wir an Ort und Stelle entscheiden«, antwortete Hoffins mit aller gebotenen Vorsicht. »Vielleicht ist es ratsam, wenn ich mir zuallererst eine der ruhenden Tyarez-Häute überstülpe?«
    Opryn nickte zögernd. »Du hast Recht. Diese … Verbindung würde dir notwendiges Wissen geben. Wissen, mit dessen Hilfe wir die Situation auf Camouflage umso schneller in den Griff bekommen.«
    Der da Onur schüttelte den Kopf Die Tyarez-Haut kräuselte sich. Für einen Moment sah es so aus, als würde sie dem alten Arkoniden vom Leib rutschen.
    Offenbar funktioniert die Symbiose der beiden Körperteile nicht mehr einwandfrei , dachte Artemio Hoffins. Wahrscheinlich muss Opryn gewaltige Mengen an Nahrung zu sich nehmen, um die körperlichen und geistigen Defizite, unter denen er leidet, irgendwie auszugleichen.
    »Wo bleibst du, Bruder?«, fragte eine schwache, heisere Stimme aus dem Nebenraum.
    »Ich bin bald bei euch«, antwortete Opryn, während er sich weiterhin an den Nüssen gütlich tat. »Schlaft noch ein wenig.«
    Schlafen …
    Die beiden anderen da Onur, die Opryns Kurs unterstützten, waren nur noch Schatten ihrer selbst. Meist träumten sie mit offenen Augen vor sich hin oder blieben an Medogeräten angeschlossen, die sie unentwegt mit dringend notwendiger Energie versorgten. Kerstayn und Difinit besaßen in Artemios Plänen keinerlei Bedeutung. Er würde sie bei der erstbesten Gelegenheit beseitigen, während Opryn noch eine Zeit lang von Nutzen sein mochte.
    Er rief sich zur Ruhe. Zuvorderst musste er Corus' letzte Bastionen zu Fall bringen.
    »Wir machen Fortschritte«, berichtete er Opryn. »Langsam, aber stetig. Die äußeren Bereiche von Camouflage sind zu siebzig Prozent von meinen Trupps besetzt. Corus besitzt nicht mehr allzu viele Möglichkeiten, um jene Energie zu ersetzen, die wir ihm durch unsere Sabotageakte nehmen. Bald wird er klein beigeben müssen.«
    Eine stetige Zufuhr von Energie aus dem vierdimensionalen Einstein-Raum bildete die einzige Schwachstelle der Falttechnik. Höherdimensionale Schirme, die die Schwarze Garde mühselig über das Netz der einzelnen Falten legte, beraubten ihren Gegner nach und nach all seiner Möglichkeiten, Materie aus dem Umfeld Camouflages aufzunehmen und in verwendbare Energie umzuwandeln.
    »Wäre Corus in der Lage, seine Landsleute zu töten?«, fragte Artemio. »Würde er die Tyarez-Häute beseitigen, sobald er sich seiner Niederlage bewusst wird?«
    »Niemals!«, antwortete Opryn im Brustton der Überzeugung. »Leben ist für ihn das höchste Gut. Wahrscheinlich würde er dich selbst auf seinem Totenbett noch von seinen seltsamen Moralvorstellungen zu überzeugen versuchen.«
    Moralvorstellungen, die du selbst auch einmal hattest! , dachte Hoffins.
    »Meine Truppen sind müde und verdienen ein paar Stunden Pause«, wechselte er das Thema. »Währenddessen sind lediglich Spür- und

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