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Atlan 03 - Lepso 03 - Befreiung in Camouflage

Atlan 03 - Lepso 03 - Befreiung in Camouflage

Titel: Atlan 03 - Lepso 03 - Befreiung in Camouflage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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Sabotageroboter in Camouflage unterwegs. Ihre Beschränktheit macht sie zu leichten Gegnern für Corus; doch immerhin verhindern wir, dass er zur Ruhe kommt und vielleicht die Hintergründe unserer Pläne erkennt.«
    »Würde ihm das denn noch etwas nützen?« Opryn griff wieder in die Nussschale.
    »Nein. Er zögerte sein Schicksal lediglich um ein paar Tage hinaus.«
    Camouflage würde ihm in die Hände fallen, so oder so. Das Schicksal der letzten Zuflucht der Tyarez war besiegelt. Und dann sollte sich die Milchstraße vor ihm in Acht nehmen.

 
Kapitel 28
     
    Ohm Santarin betrat mit aufreizender Lässigkeit die Zentrale der REVENGE. Der Triumph auf Sadik, der zweifelsohne zu einem guten Teil ihm zu verdanken war, hatte ihm einen allzu großen Schub an Selbstsicherheit gegeben. Ich würde ihn beizeiten zurechtstutzen müssen. Arroganz und Übermut waren Untugenden, die ich ganz und gar nicht schätzte – und die ein Agentenleben enorm verkürzen konnten.
    »Wie lange noch?«, fragte er mich, während er eine akonische Dolmusfrucht in seinen Mund steckte.
    »Tipa Riordan muss sich bereits im Anflug befinden.« Ich deutete auf Zippo Gull, der in Berechnungen vertieft war. Er verglich soeben raumspezifische Kenndaten miteinander.
    Die alte Hexe war wahrscheinlich längst vor Ort, spielte totes Mäuschen und ließ mich in meinem Saft schmoren. Warum sie Perry Rhodan zu ihrem Lieblingsunsterblichen und mich im Gegensatz dazu zum persönlichen Reibebaum erkoren hatte, war mir nach wie vor unklar.
    »Warum beharrst du so sehr darauf, dass die USO nicht in die Jagd nach Artemio Hoffins mit hineingezogen werden darf?« Vorsichtig entkernte Ohm Santarin die Dolmus. In der sonst so wohlschmeckenden Frucht befanden sich manchmal bösartige Krankheitserreger.
    »Ich möchte einen offiziellen Charakter dieser Aktion so weit wie möglich vermeiden. Imperator Dabrifa ist äußerst gereizt, wie wir anhand aktueller Bulletins unserer Agenten wissen. Artemio Hoffins und Teile der Schwarzen Garde dürften ihn hintergangen haben.« Ich löschte die Datenholos aus und lehnte mich zurück. Mein Stuhl begann augenblicklich, die angespannten Nackenpartien zu massieren. »Ich begrüße diese Situation – einerseits. Denn damit ist ein milchstraßenübergreifender Konflikt, der die Terraner, Arkoniden oder Blues umfasst, wenig wahrscheinlich. Dabrifa weiß vermutlich gar nicht, hinter was Artemio Hoffins her ist und wie weit sein Verrat eigentlich reicht.« Elektrische Schläge durchpulsten meine Nieren- und Leberbereiche. Zahlreiche Blessuren, die ich auf Sadik erlitten hatte, bedurften trotz des Zellaktivators fachkundiger Nachbehandlung. »Andererseits würde eine Umgruppierung großer Flottenteile der USO mehr Aufmerksamkeit auf sich ziehen, als mir lieb ist. Und ich will keineswegs, dass Dabrifa dank mir Camouflage doch noch entdeckt.«
    »Was wiederum bedeutet, dass du den Piraten Tipa Riordans eine größere Geschicklichkeit in der Tarnung zutraust als den Truppeneinheiten unserer eigenen Organisation?« Ohm grinste vergnügt, bevor er die Kerne der Dolmus im Abfallkonverter beseitigte.
    »Ja, du neunmalkluger Nachwuchsagent!«, fuhr ich ihn an, löste mich von meinem Kommandopult und verließ die Zentrale. Trampelten denn die terranischen Barbaren nicht schon genug auf meinen Nerven herum? Musste ich mir auch noch die Frechheiten meiner eigenen Landsleute gefallen lassen?
    Tipa Riordan erschien schließlich doch noch mit fünfzig ihrer Piratenpötte. Ihr hässliches Antlitz lächelte mir übermannsgroß vom Panoramaschirm entgegen. Ich konnte jedes Barthaar, jede Warze, jedes Furunkel und jede Hautunreinheit bis ins Detail erkennen.
    »Tut mir Leid wegen der Verspätung, mein Junge, aber ich hatte noch etwas Dringendes in meinem Schlafzimmer zu erledigen«, sagte sie vergnügt und zwinkerte mir zu. »Ich hoffe, du verstehst?«
    »Nur allzu gut. Richte deinem armen Opfer meine Beileidsbekundungen aus.«
    »Das sogenannte Opfer hat jeden Moment genossen, du uncharmantes Ungetüm!« Tipas Gesicht lief rot an; jeden Moment konnte sie mit einer Schimpfkanonade loslegen.
    »Wir sollten den Austausch von Nettigkeiten auf einen späteren Zeitpunkt verlegen«, sagte ich barsch. »Mir ist daran gelegen, Camouflage so schnell wie möglich zu erreichen.«
    Augenblicklich war die Piratin bei der Sache. »Ich habe deinen kurzen Bericht interessiert zur Kenntnis genommen«, sagte sie. »Du kannst auf mich und meine Jungs zählen. Allerdings

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