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Atlan 03 - Lepso 03 - Befreiung in Camouflage

Atlan 03 - Lepso 03 - Befreiung in Camouflage

Titel: Atlan 03 - Lepso 03 - Befreiung in Camouflage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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wirkende Haut überzog es.
    Die Zeit war nicht reif dafür. Aber jetzt, so habe ich für die Tyarez beschlossen, werden sich die Dinge ändern.
    Ich verstehe nicht …
    Ihr besitzt großartige Ideen. Euer Geist ist rein und unschuldig. Ihr wärt dazu berufen, Weisheit und Vernunft auf anderen Welten zu verbreiten.
    Pinter lachte sein Ebenbild im Spiegel an. Dazu reicht unser Geschick nicht. Wir sind's zufrieden in der Heimat.
    Wir könnten euch die handwerklichen Talente geben und euch zu Künstlern in jedem Bereich machen. All eure Theorien, die ihr seit Jahrtausenden ausbildet, rückten plötzlich in Griffweite. Denk zum Beispiel an das geistige Konstrukt der Falttechnik, das ihr schon vor langer Zeit zur Perfektion entwickelt habt, ohne eine Anwendung zu wagen. Aber wir, die Tyarez, könnten euch vieles ermöglichen!
    Die Falttechniken …
    Wissen, irgendwo geparkt und in seiner praktischen Anwendung unendlich weit entfernt. Und die Tyarez würden ihnen helfen, ihre Arme führen, wenn sie sich an die Konstruktion machten?
    So ist es, Pinter. Es hat wohl niemals eine bessere und vernünftigere Symbiose als jene zwischen den Tyarez und den Gavivis gegeben.

 
     
     
     
Zweites Buch

Frustriert verwirbelte Artemio Hoffins das Holobild Camouflages. Nach wie vor zeigte die 3D-Grafik große Lücken. Räume, Hallen, Flächen und Transportfalten – sie alle wurden vom Gegner verschoben und verändert.
    Er ließ sich in seinen Stuhl fallen. Ein Roboter reichte ihm ein Glas, halb gefüllt mit terranischem Likör, dessen harzig-rauchigen Geschmack er besonders schätzte.
    »Verluste?«, fragte er ins Akustikfeld.
    »Sechs Mann«, antwortete ein Offizier der – ehemaligen – Schwarzen Garde. »Dazu eine knappe Hundertschaft an Kampfrobotern.«
    »Rückzug bis zu Sammelpunkt Drei!«, ordnete Hoffins an. »Markiert die Wege und lasst Spürandroiden zurück. Sie sollen wie gehabt die Veränderungen der Räumlichkeiten anmessen und weiterhin am Gesamtplan arbeiten.«
    Der Offizier bestätigte stramm und unterbrach die Verbindung.
    Artemio nippte am Likör. Die Hitze wärmte seinen Magen. Hitze, die er in dieser kalten Umgebung dringend nötig hatte.
    »Du musst Geduld haben«, mahnte er sich im Selbstgespräch. »Es kann nicht mehr allzu lange dauern.«
    Der Widerstand, den ihm Corus entgegenbrachte, wurde geringer. Auch wenn es sich bloß um Marginalien handelte, so maßen die unbestechlichen Positroniken doch eine zunehmende Fehleranzahl in den Szenarien des gegnerischen Strategen an.
    Er würde diese Nuss knacken, dessen war sich Artemio Hoffins sicher. Es gab allerdings Faktoren, die einen Gesamterfolg noch verhindern konnten. Immerhin hatte er sich gruß- und kommentarlos aus den Diensten des Imperators Shalmon Kirte Dabrifa davongemacht. Er kannte den Herrscher über mehrere hundert Sternensysteme gut genug, um zu wissen, dass er damit sein Todesurteil unterzeichnet hatte.
    Na und? , fragte er sich leichthin.
    Was nutzten dem Imperator seine Heerscharen, beeindruckenden strategischen Fähigkeiten und die relative Unsterblichkeit? Er würde bald über Möglichkeiten verfügen, die ihn als ebenbürtig erscheinen ließen. Die Falttechniken der Tyarez, die seinen Truppen während der letzten Wochen das Leben schwer gemacht hatten, würden ihn gottgleich auf einen Thron hieven.
    Hatte er die USO mit Atlan an der Spitze zu fürchten?
    Wohl kaum. Der Lordadmiral hatte zwar, neuesten Berichten zufolge, Lepso überlebt und war mit unbekanntem Ziel verschwunden. Doch nach seinem Start mit dem Tyarez-Schiff vom Raumhafen Pynko Taebellu war die letzte Spur erloschen. Niemand außer ihm und seinen Leuten wusste, wo sich Camouflage befand.
    Camouflage. Die Zuflucht eines der seltsamsten Völker, denen Artemio jemals begegnet war.
    Er trank aus, stellte das Glas beiseite, erhob sich und rückte die altgewohnte Uniform zurecht. Opryn da Onur wartete auf ihn. Es war nicht immer einfach, sich mit dem Verrückten zu einigen, zumal er in mancherlei Hinsicht ein durchaus ebenbürtiger Verhandlungspartner war.
    Doch was brachte das sich Sorgen? Was spielten sechs oder zehn Tote pro Tag für eine Rolle im Vergleich zum Gewinn, den er und die Überlebenden einstreichen würden?
    Alles Unwohlsein fiel endgültig von ihm ab. Die Gedanken an das, was sein würde, ließen ihn beschwingt in die Zukunft blicken.
     
     
    Opryn da Onur war ein Mann von teigiger, untrainierter Gestalt. Sein schütteres Haar war straff nach hinten gekämmt, die

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