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Atlan 03 - Lepso 03 - Befreiung in Camouflage

Atlan 03 - Lepso 03 - Befreiung in Camouflage

Titel: Atlan 03 - Lepso 03 - Befreiung in Camouflage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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auf den Rücken, starrte Perry Rhodan in die Augen. Er fummelte an den Verschlüssen meines Oberteils umher. Wollte er mich entkleiden und mit bloßen Händen erwürgen? Ich hob die Hände, um ihn abzuwehren, ließ sie gleich wieder kichernd fallen.
    Was geschah mit mir? Wo war ich? Warum tat mein Bein derart weh?
    Der Mann – Rhodan? Santarin? – schälte mich aus dem Anzug, schleifte mich ein Stückchen weiter, ließ mich sachte zu Boden gleiten. Ich spürte einen Einstich im Bereich der rechten Hüfte, wollte mich ein letztes Mal aufrichten – und schlief ein.
     
     
    »Alles wieder in Ordnung?«
    »Es geht so weit.« Ich stemmte mich hoch und schüttelte den Kopf. Er fühlte sich schwer und dennoch leer an.
    »Du warst mehrere Stunden lang weggetreten«, erklärte Ohm Santarin. Er schob mir ein bitter schmeckendes Zungenpflaster in den Mundwinkel. Es versorgte mich mit einem dringend notwendigen Vitaminschub. Der Zellaktivator auf meiner Brust pulsierte heftig. »Eine Zeit lang machte ich mir ziemliche Sorgen um dich. Die Medoversorgung deines Anzugs drehte durch. Offenbar waren die ständigen Wechselwirkungen zwischen Falttechnik und Positronik zu viel für die internen Systeme. Statt Schmerzmittel hast du einen intravenösen Cocktail aus Aufputschmittel, Antihistaminika und hochprozentigem Alkohol gespritzt bekommen. Ohne den Zellaktivator hätte dein Herz schlappgemacht.«
    Und ohne die rasche Hilfe meines Partners ebenso , ergänzte ich in Gedanken. Ohm hat bemerkenswert schnell geschaltet. Die Sorge, dass er mit der Situation in Camouflage nicht umgehen könnte, ist wohl mehr als unbegründet.
    »Danke«, sagte ich knapp und nickte ihm zu. »Was ist mit dem Anzug?«
    »Ich lasse ihn mithilfe meiner Software neu ›hochfahren‹. Derzeit laufen die Routinen der Selbstanalyse. Wenn alles glatt geht, kannst du ihn in einigen Stunden wieder benützen.«
    Ich schlug mit den Armen um mich. Es hatte sicherlich nicht mehr als zehn Grad Celsius. Die Unterwäsche besaß zwar eingearbeitete Thermofelder, aber nach meinem mehrstündigen Zwangsschlaf benötigte mein Metabolismus sicherlich einige Zeit, bis er wieder auf Touren kam.
    »Hast du mittlerweile rausgefunden, wohin wir gebracht wurden? Oder sind wir einem willkürlichen Vorgang erlegen?«
    Ich sah mich um. Diese Faltebene war wesentlich schmäler und kleiner bemessen als die vorherige. Sie war rhomboid geformt, der Horizont so kurz, dass ich meinte, bloß drei oder vier Schritte tun zu können, bevor ich in einen Abgrund aus grauem Nichts stürzen würde.
    »Es handelt sich um eine Art Warteraum«, antwortete Ohm. »Anfänglich dachte ich, dass diese winzige Ebene genauso glatt wäre wie jene, auf der wir gelandet waren. Bis …«
    »Ja?«
    »Bis ich die optischen Verzerrungseffekte in Betracht zog.« Er nahm meine rechte Hand und führte sie über den Boden.
    Ich vermochte keine Unebenheit zu sehen – aber sehr wohl zu spüren.
    Da befanden sich Erhebungen. Flache Trittbretter, die, mit ein wenig Fantasie, eine Serie von Steuerungselementen darstellten.
    »Ich habe ein wenig herumexperimentiert.« Ohm trat vorsichtig mit dem linken, dann mit dem rechten Fuß auf. Ein kleiner Schritt zur Seite – und neben mir schob sich aus dem Boden eine Art Kästchen.
    »Ich konnte einen Wasserspender aktivieren. Weiterhin seltsam geformte sanitäre Anlagen, eine Art Translator und so etwas wie einen Lageplan.«
    »Tatsächlich?« Ich stützte mich an meinem Landsmann hoch. Augenblicklich begann mein verletztes Bein zu kribbeln. Nur mühsam konnte ich den Schmerzschrei unterdrücken.
    »Du solltest den Fuß so wenig wie möglich belasten«, sagte Ohm. »Meine Anzugdiagnostik meint, dass das Außenband ruptiert ist.«
    Ich beugte mich nach vorne. Der Knöchel war geschwollen. Mein Partner hatte eine Schicht Heilcreme aufgetragen und ein transparentes Band um die verletzte, blauschwarz gefärbte Stelle gewickelt.
    Ich musste warten und hoffen, dass die Reparaturroutinen des Anzugs ansprachen. In ein steifes Korsett gepackt, würde ich mich leidlich gut bewegen können.
    Mit Ohms Hilfe humpelte ich vorwärts, auf ein schmales, irrlichterndes Kästchen zu, das nach einer raschen Schrittfolge des jungen Arkoniden aus dem Boden wuchs.
    Ein Durcheinander an Faltflächen erschien in einem Holofeld knapp oberhalb des Kästchens. Die Darstellung wirkte perspektivisch verzerrt wie all die anderen Dinge, denen wir in Camouflage bisher begegnet waren. Ich griff mit den Fingern in

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