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Atlan 06 - Rudyn 03 - Acht Tage Ewigkeit

Atlan 06 - Rudyn 03 - Acht Tage Ewigkeit

Titel: Atlan 06 - Rudyn 03 - Acht Tage Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael H. Buchholz
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selten als offizielle Vertreter der USO auf, sondern lebten meistens unerkannt: Unverdächtige Bürger mit einer wasserdichten Legende versehen, inmitten der jeweiligen Gesellschaft.
    Das Problem der auf Hilfe angewiesenen Agenten bestand darin, die ortsansässigen Statthalter auf sich aufmerksam zu machen oder sie heimlich zu kontaktieren. Verstecke wechselten häufig, und niemand kannte alle Namen und erst recht nicht alle Aufenthaltsorte.
    Rudyn bildete da keine Ausnahme. Ich wusste, es gab eine heimliche USO-Niederlassung mitten im Herzen der Union, aber ich kannte weder die Namen der hiesigen Agenten noch ahnte ich auch nur, wo sie sich befanden. Zu Hause in Quinto-Center hätte ich Decaree fragen können; sie war die einzige, die alle Tarnexistenzen zuzuordnen wusste. Hier half mir das wenig.
    Folglich griff ich auf das Verfahren zurück, das wir eigens zu diesem Zweck entwickelt hatten.
    Ich gab eine Kontaktanzeige auf.
    Ich ersuchte um eine Verbindung zu Starmeet Inc ., einer international tätigen Vermittlungsagentur, die auf allen Zentralwelten ihre Dependenzen unterhielt, ob es sich nun um Arkon, Terra, Ferrol, Olymp, Rudyn, Nosmo, Achorot oder gar Gatas in der Eastside handelte.
    Starmeet vermittelte nicht nur lustwillige Partner, sondern bahnte auch Geschäftskontakte jeglicher Art an.
    »Sie wünschen?« Eine computergenerierte Arkonidin erschien auf dem Monitor. Wäre ich ein Haluter gewesen, hätten mich drei rote Augen und ein meterbreites Gebiss angestrahlt. Die Starmeet-Kontaktportale reagierten überall in der Galaxis auf das Erscheinungsbild des Anrufers und passten sich der jeweiligen Spezies in Sekundenschnelle an.
    »Ich suche kein Date«, schickte ich voraus. »Aber ich suche für ein Date einen Händler in Genzez, der rolofonische Schmeichelzwiebeln im Angebot hat.«
    »Rolofonische Schmeichelzwiebeln?«
    »Exakt. Sie wachsen binnen eines Tages zu einer angenehm duftenden Blume mit einer wunderschönen Blüte aus.«
    Die genannte Blumenart gab es wirklich. Es handelte sich dabei um ein Experiment des USO-Wissenschaftlers Rolof Wonder, dem es gelungen war, die eigentliche Pflanze mit Transgenen soweit zu verändern, dass die ausgewachsene Blüte nicht nur betörender duftete als jede terranische Rose, sondern dass der Blütenkelch zugleich auch einschmeichelnde Worte flüsterte, wann immer die beschenkte Dame an der Blume vorüberging: Liebste. Schönste. Beste. Ich begehre dich. Ich lege dir mein Herz zu Füssen. Du Glut meines Glücks. Und so weiter. Eine andere Sorte sonderte Obszönitäten ab. In gewissen Situationen nebelten die Dinger den Verstand ein. Ziel von Wonders Experimenten war es gewesen, den Blumen hypnotisch wirkende Komponenten beizugeben. Mit Erfolg. Einige Einsätze waren allein aufgrund der so gewonnenen Beeinflussung einflussreicher Frauen möglich geworden. Mein Versuch hingegen, Tipa Riordan einen ganzen Strauß rolofonischer Blumen zu schenken, war schmählich gescheitert. Sie schützte eine schwere Blütenstaub-Allergie vor. Als Zellaktivatorträgerin. Aber sicher, Tante Tipa. Irgendwie musste die Piratin von den transgenen Pflanzen Wind bekommen haben.
    Natürlich waren die Schmeichelzwiebeln nie in den Handel gelangt. Deshalb suchten mit Ausnahme der eingeweihten USO-Spezialisten nur sehr wenige nach diesem Begriff.
    »Sie haben Glück«, sagte die künstlich auf arrogant getrimmte Animation nach einer kaum merkbaren Suchdauer.
    »Es gibt tatsächlich einen Genzezer Händler, der das Gewünschte liefern kann. Baum & Blume , der Inhaber ist ein gewisser Shaef’al ben Rudir. Soll ich Ihr Gesuch an diese Adresse weiterleiten?«
    »Ich bitte darum.« Ich nannte der Animation noch die Kom-Daten des Gleiters. Dann schaltete ich ab und lehnte mich zurück.
    Kurz darauf erhielten wir einen positronischen Funkrückruf der Firma Baum & Blume. Ich bestellte eine Schmeichelzwiebel. Sofort zu liefern. An die angegebenen Koordinaten. Ich wies darauf hin, dass höchste Eile geboten sei. Und absolute Diskretion. Es ginge um eine Party mit fünf Personen und einem Tier.
    Die Positronik bestätigte.
    Artur Lokwenadse sah mich an, als habe ich den Verstand verloren.
     
     
    Neun Minuten später sah ich unter uns den Lichtpunkt aufblitzen. Ich bat Lokwenadse, den Gleiter mit Null Fahrt über Grund zum Schweben zu bringen. Wir selbst hielten eine Höhe von 2900 Metern ein.
    Der Lichtpunkt näherte sich und schaltete dann den Deflektorschirm ab. Zum Vorschein kam eine kaum armdicke,

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