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Atlan 06 - Rudyn 03 - Acht Tage Ewigkeit

Atlan 06 - Rudyn 03 - Acht Tage Ewigkeit

Titel: Atlan 06 - Rudyn 03 - Acht Tage Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael H. Buchholz
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in Fetzen gerissen hatte. Er hatte die beeindruckenden Bilder der Verwüstung gesehen, die von der KONTER aufgezeichnet worden waren. Alle Dörfer der arroganten Weltverbesserer waren von den entfesselten Sturmwinden förmlich plattgewalzt worden.
    Ein Gespräch kam vom OPRAL herauf.
    »Sie hat es überlebt!« rief Marco Fau mit überkippender Stimme.
    Ponter Nastase starrte seinen Konkordanten an.
    »Unmöglich!«, stieß er hervor.
    »Wir fingen vor wenigen Stunden einen Agenten ab, der zu Dhium Lavare vordringen wollte. Sie hatte ihn bei den Santuasi eingeschleust. Es hat Überlebende gegeben, und Varidis gehört zu ihnen. Der Mann hat sie persönlich gesehen! Sie hat überlebt.«
    »Findet sie! Habt ihr schon eine Spur?«
    Marco Fau nickte heftig. »Mahekara, dem Agenten zufolge, existiert nur eine Möglichkeit, den Holoi schnell zu verlassen. Es gibt da einen Händler mit gültiger Lizenz, einen gewissen Lokwenadse. Er ist zur Zeit der Einzige, der sie mit seinem Lastentransporter schnell fortschaffen kann. Laut den Overland-Flugprotokollen befindet sich sein Gleiter derzeit auf dem Weg nach Genzez. Fracht: unbekannt.«
    »Das sind sie«, sagte Nastase überzeugt. »Holt sie vom Himmel. In Stücken, die nicht größer sind als flimmernder Staub.«
    »Vier FBA-Jäger sind bereits in der Luft«, sagte Fau.
    Ponter Nastase schaltete ab. Er ging hinüber zu der großen Bar und aktivierte im Gehen einen Kanal, der ihn mit dem Interkomnetz des Sphärenrades verband.
    »Was macht Ihre Präsentation, Aquium?«
    »Wir … wir werden rechtzeitig fertig sein.«
    Nastase schaute durch das dicke Kristallglas zu, wie sich die aufgewühlten Wellen der Ephelegon’s Tears beruhigten.
    »Fein«, sagte er. »Sie wissen ja, wie viel davon abhängt.«
    Er las es an den entgleisenden Gesichtszügen des Hundertelfjährigen ab, dass dieser es sehr wohl wusste.
    Nastase beendete die Verbindung und genoss den samtigen Whiskey mit langsamen, bedächtigen Schlucken.
    Seitdem er den Zellaktivator trug, war er auch von den negativen Begleiterscheinungen des Alkoholkonsums befreit. Davon und von vielem anderem mehr.
    Vor allem von rührseliger Rücksichtsnahme.
    Das ist es , dachte er, das ist das wahre Geheimnis der Unsterblichkeit. Sämtliche Ketten, denen Normalsterbliche nicht zu entkommen vermochten, fielen nach und nach von einem ab. Zurück blieb die Freiheit zu tun, was immer man wollte.
    Er lachte auf. Macht war etwas Herrliches.

 
Zu viele Leute – zu viele Probleme
Atlan; Gegenwart
     
    Achthundert Kilometer bis Genzez: Eine Flugdistanz, die wir mit dem langsamen Lastengleiter in zweieinhalb Stunden überwinden konnten.
    Zeit genug, die Behörden auf unseren Flug aufmerksam werden zu lassen. Obwohl sich Lokwenadse ordnungsgemäß angemeldet hatte, wollte ich allen Eventualitäten vorbeugen.
    Mahekara, der uns vorausgeflogen war, würde irgendjemandem Bericht erstatten, denn irgendwer hatte ihn zu den Santuasi entsandt. Gehörte dieser Jemand zum Kreis der ehemaligen Kalfaktoren, würde Mahekaras Bericht trotz der Wirren bei Subalternen Beachtung finden. Ungünstigstenfalls landete er bei Nastase selbst. Mahekara hatte uns gesehen. Er brauchte nur den Namen Neife Varidis zu nennen, und schon würde man uns ein Empfangskommando schicken.
    Diese Annahme war für mich so sicher wie eine bewiesene Tatsache.
    Es galt, dem drohenden Verhängnis vorzubeugen.
    Selbstverständlich war der Lastengleiter unbewaffnet. Außerdem war er zu schwerfällig, um sich flugtechnisch gegen Jagdmaschinen auch nur ansatzweise zu behaupten. Und unsere Handfeuerwaffen nützten uns in einem Luftkampf überhaupt nichts.
    Anders ausgedrückt: Wir brauchten Hilfe.
    Während unter uns die endlosen Urwälder dahinglitten, aktivierte ich das Funkgerät des Gleiters. Es war, wie die meisten Geräte dieser Art, mit der Bordpositronik gekoppelt. Ich ließ mich mit dem öffentlichen Datennetz verbinden.
    Für alle USO-Spezialisten gab es im Einsatz ein Problem.
    Meine Agenten wussten nie, wohin ein Auftrag sie letzten Endes führen würde. Verfolgungen waren prinzipiell unkalkulierbar. Nicht selten kam es vor, dass ein Spezialist unerwartet auf einem Planeten landen musste, wo ihm alle Mittel fehlten und er dringend die Unterstützung seitens der USO benötigte. Deshalb unterhielten wir ein dichtes Netz von geheimen Niederlassungen auf jedem bekannten, der Raumfahrt zugänglichen Planeten. Das Gleiche galt für die größeren Raumstationen.
    Die Spezialisten traten

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