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Atlan 06 - Rudyn 03 - Acht Tage Ewigkeit

Atlan 06 - Rudyn 03 - Acht Tage Ewigkeit

Titel: Atlan 06 - Rudyn 03 - Acht Tage Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael H. Buchholz
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soweit.
    Tingguely wünschte sich weit, weit weg.

 
Ich träumte tausend Träume
Ponter Nastase; Gegenwart
     
    »Bürger der Union«, sagte Ponter Nastase langsam, den Blick direkt in eine der Kameras gerichtet. Er stand kerzengerade hinter dem Rednerpult, die leeren Hände fest und sicher aufgelegt. »Hört mir zu. Die Zeiten der Furcht sind mit dem heutigen Tag vorüber. Das zu verkünden bin ich gekommen!«
    Er machte eine weit ausholende Geste, die in einen angedeuteten Gruß überging. Leicht neigte er den Kopf. Die 3-D-Kuben zeigten sein Gesicht in Großaufnahme. Das feine Metallgepinst des Omniports umgab wie gewohnt seinen Schädel, doch das Hefien war in diesen bedeutenden Minuten desaktiviert. Niemand sollte ihm später den Vorwurf machen, er habe seine entscheidende Rede heimlich von einem Holo abgelesen. Selbstverständlich hatte er auch keinerlei Unterlagen dabei. Was er zu sagen hatte, wusste er auswendig. Nastase verzichtete auf jedes anbiedernde Lächeln.
    Ernst blickte er in die Kamera. Kritisch, aber keinesfalls besorgt. Streng, aber gerecht. Er gab das Bild eines Mannes ab, der sich seiner eigenen Stärke vollauf bewusst war. Und der bereit und willens war, diese Stärke in den Dienst einer höheren Sache zu stellen.
    »Wer etwas besser machen will«, setzte er an, »der muss es vor allem anders machen als vorher. Aber das heißt nicht, dass es jeder oder jede, die es anders machen will, damit auch tatsächlich besser macht! Oder auch nur besser meint! Das haben Ihnen allen die kriminellen Machenschaften der abtrünnigen Neife Varidis bewiesen. Ich darf Sie auf einen außerordentlichen Erfolg unserer Sicherheitskräfte hinweisen: Schon vor vier Tagen ist es dem Freikorps Barya Awangard in einem Sondereinsatz gelungen, einen von Neife Varidis persönlich geleiteten Terroranschlag auf die Hauptstadt unseres Planeten zu verhindern!« Er deutete hinauf auf die 3-D-Kuben.
    Ein eingespielter Film zeigte einen Lastengleiter, der von FBA-Jagdmaschinen gestellt wurde. Strahlwaffen blitzten auf. Der Gleiter explodierte. Die Glutwolke verblasste vor dem Hintergrund der Skyline von Genzez. Die FBA-Rotte drehte ab.
    »Damit«, rief Nastase in das aufkommende Gemurmel der Menge hinein, »konnte die Gefahr ein für allemal gebannt werden. Neife Varidis hat endlich den verdienten Tod gefunden. Ich danke dem Freikorps. Ich danke allen treuen Freunden. Ohne ihren Einsatz wäre die Union nicht das, was sie schon immer ausgezeichnet hat. Und die Union, meine Freunde … seid ihr!« Beifall brandete auf.
    Er machte eine Pause. Nach einem weiteren Schluck Wasser sagte er:
    »Ich habe einen Traum. Einen Traum, der größer ist als alles, was je an Großartigem in dieser Galaxis gewagt wurde zu träumen. Und ihr seid es, ihr, die Menschen der Union, denen ich diesen Traum widmen, denen ich diesen Traum schenken möchte! Weil ihr die einzigen seid, die ihn verdienen. Denn eure Stärke ist unser Miteinander! Seht das Sphärenrad über euren Köpfen – es ist erst der Anfang. Wir stehen vielmehr vor dem Beginn von etwas noch niemals Dagewesenem!«
    In den 3-D-Kuben wurde es übergangslos schwarz: Ein Bild des Weltraums. Das nahe Zentrum der Galaxis. Rudyn, näherkommend. Die Südpolregion wanderte ins Bild. Fanfarenmusik setzte ein. Die Musik wurde dramatischer.
    Der MEGOPRAL erschien.
    Auch Ponter Nastase sah zu den Kuben hinauf.
    Seine Hand tastete nach seiner Brust.
    Er gönnte sich ein verhaltenes Lächeln.
    Ihm entging die Bewegung ganz links außen in der ersten Reihe.
     
     
     
    Atlan; Gegenwart
     
    Die mehrfach gegengeprüfte Taktikauswertung ergab einen maximalen Aktionsslot von 60 Sekunden. In dieser knappen Zeitspanne musste unser Vorhaben gelingen.
    Neife und ich trugen leichte USO-Kampfanzüge. Noch lagen die Helme gefaltet im Kragenwulst.
    Shaef’al ben Rudir saß an der Funkanlage, bereit, den Kode für die Strukturlücken zu senden. Der Transmitter lief im Warte-Modus, das Transportfeld war aufgebaut; die Gegenstation zeigte rot.
    Wir sahen die offiziellen Bilder von GenSky, verfolgten das Ereignis dazu auf Bildern, die von einer geheimen Spionsonde gesendet wurden. Ponter Nastase sprach von kommenden goldenen Zeiten. Der Matten-Willy stand im Zentrum unserer Übertragung. Neife griff an ihr Ohrläppchen. Sie sendete über ihr Implantat das Kodewort, auf das hin alle Verkehrsknotenpunkte des Planeten lahmgelegt werden sollten. Alle öffentlichen Transmitter und alle übrigen Verkehrswege auf und nach

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