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Atlan 07 - Illochim 01 - Das Relikt der Macht

Atlan 07 - Illochim 01 - Das Relikt der Macht

Titel: Atlan 07 - Illochim 01 - Das Relikt der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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und andere positive Umstände schien zuzutreffen. Trotzdem waren unbegreifliche Dinge abgelaufen. Ich ließ die Schultern hängen und blickte nacheinander die Männer um mich herum an. In jedem ihrer Gesichter stand eine unausgesprochene Frage und großes Verwundern.
    »Wir können mit gutem Gewissen sagen, dass unser Einsatz vorbei ist«, erklärte ich. »Inzwischen werden auch Greta Gale und ihre todesmutigen Rebellen unserer überlegenen Waffentechnik zum Opfer gefallen sein.«
    Ich hob die Hand, stoppte die ausbrechende Diskussion und sagte: »Atlan ruft Chief Arnfinson. Sagen Sie der Stadtverwaltung, dass sie die Versorgungsnetze für Kunshun wieder einschalten kann. Wir sind in einer halben Stunde im Hauptquartier. Der Spuk ist vorüber.«
    »Das hör ich gern. Ob es stimmt, wird sich zeigen«, gab Arnfinson zurück. »Bis gleich bei uns, Sir.«
    Ich nahm Nachim und Riquita an den Armen und zog sie vom Fuß der Säule weg. Das Blut Orloffs trocknete langsam. Über Terrania ging ein milder, fast geräuschloser Regen nieder. Aus den Baumkronen fielen dicke Tropfen.
    »Die nächsten Stunden, meine Herren Spezialisten, gehören uns. Zurück in die AVIGNON, ausspannen, die letzten verdammten Weinkisten verzurren und Ähnliches. Klar? Abflug!«
    »Yes Sir, Chef!«, schnarrte Taffy.
    Wir überließen den von Waffen übersäten und sonst gespenstisch leeren Platz den Robotern und der städtischen Polizei, hörten über Funk Ausschnitte eines erbitterten Kampfes mit den Kriegern Greta Gales. Es war nur verwunderlich, dass niemand Greta selbst zu Gesicht bekam. War sie geflüchtet? Wusste sie, dass Orloff schwer verletzt auf irgendeiner Intensivstation versorgt wurde?
    Es war mir in dieser Stunde auch völlig gleichgültig.

 
    Kapitel 20
     
     
    18. April (VierAchtzehn) 3103
     
    Das Büfett war nur noch elf Meter lang. Jerrisho, Homer G. Adams, Chief Arnfinson und Delis Loscon (inzwischen wieder rasiert, einigermaßen ausgeschlafen und in gewohnt tadelloser Kleidung) und ich saßen in einem der Büros an einem runden Tisch. Camána, Kaffee, Mineralwasser und Gebäck verteilten sich in wohltuender Unordnung auf der polierten Platte aus massivem Lormenholz. Ich steckte noch im Kampfanzug, hatte aber alle Waffen und Geräte aus den Taschen entfernt. Das Hauptquartier wurde systematisch und mit USO-Gründlichkeit aufgelöst. Die Chronometer zeigten 9.15 Uhr morgens an.
    »Kunshun hat wieder Energie. Die Rohrbahnen fahren wie gewohnt. Es herrscht sagenhafte Ruhe. Die Polizeikräfte werden nach und nach abgezogen. Es gab seit drei Uhr nachts keine Zwischenfälle mehr«, sagte Arnfinson. Sein Gesicht hatte wieder die normale Farbe angenommen. Er träufelte Sahne in seinen Kaffee und fuhr fort: »Alle Kunshuner, die in der Nacht Unheil anrichten wollten, haben wir festgenommen. Wir fahnden aber nach wie vor nach Greta Gale.«
    »Sie hat sich versteckt, ist im Besitz der Tristan-Li-Muschel und daher noch immer eine Gefahr«, warf Loscon ein. »Ob sie ausgeliefert wird? Da habe ich meine Zweifel.«
    »Ich auch«, entgegnete ich grämlich. »Entweder ist sie samt Muschel zu gut versteckt, oder ihre Macht ist noch so groß, dass sie ihre Umgebung in ihrem Sinn beeinflusst. Da könnten wir ganz Kunshun umgraben, ohne sie zu finden.«
    »Trotz dieser Einschränkungen: Fast fünfhundert Polizisten und andere Kräfte suchen nach ihr«, antwortete Arnfinson.
    Homer Adams stützte die Ellenbogen schwer auf den Tisch, blickte mich schweigend an und sagte leise: »Ich danke dir, alter Freund. Ich habe dich gebeten, und du bist kurz darauf gekommen. Es war wie in früheren Zeiten: schnell, zuverlässig, gründlich und teuer. Ich werde Delis anweisen, kommentarlos eure Weineinkäufe zu bezahlen. Scherz beiseite – wir werden Haus um Haus in Kunshun abreißen, die Thora Road wie geplant verbreitern, und dann ein neues, strahlendes Viertel aufbauen.«
    »Ich helfe ihm dabei«, bekannte der Chief gallig.
    »Ich werde spätestens am 20. starten und mich weiterhin imperiumserhaltenden Maßnahmen widmen«, sagte ich zu Adams. »Bis dahin stehen wir dir selbstverständlich zur Verfügung. Wenn Perry und seine Spießgesellen zurück sind, wirst du ihnen sicher berichten, dass der alte Arkonide wieder einmal den halben Planeten gerettet hat.«
    Adams nickte schwer. Wir hätten uns auch wortlos verständigen können.
    Loscon warf mir einen vorsichtigen, vorwurfsvollen Blick zu und schüttelte kaum merklich den Kopf. Dann sagte er leise: »In all

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