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Atlan 07 - Illochim 01 - Das Relikt der Macht

Atlan 07 - Illochim 01 - Das Relikt der Macht

Titel: Atlan 07 - Illochim 01 - Das Relikt der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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stockfleckige Kopie eines Ortungsmessblattes handelte, mit handschriftlichen Einträgen und Zeichnungen.
    »Danke. Sie hören von uns, Kurator«, sagte ich.
    Er legte die Fingerspitzen beider Hände gegeneinander und bat: »Wenn Sie mit Ihren Untersuchungen fertig sind – erfahre ich die Ergebnisse? Darf ich hoffen, dass ich das Exponat eines Tages hier aufstellen kann?«
    »Die Ergebnisse: Ja. Das andere kann ich Ihnen nicht garantieren. Eher unwahrscheinlich.«
    »Das sieht die General Cosmic Company ebenso, fürchte ich«, pflichtete mir Loscon bei. »Ich bin überzeugt, dass sich Homer Adams, mein Chef, großzügig zeigen wird.«
    »Jedes Geschenk für mein Museum wird angenommen!«, versicherte Havedge. Ich stand auf und schüttelte seine Hand, steckte das Messblatt in den Katalog und wandte mich zum Ausgang. Nach einem kurzen Blick auf das Holo, das die Eintrittspreise zeigte, stieß ich Nachim an und sagte:
    »Buchen Sie einen großzügigen Betrag auf das Museum. Wir haben schließlich mehr bekommen als andere Besucher.«
    »Geht in Ordnung, Chef. Reichen zweitausend Solar?«
    »Großzügig genug.«
    Schon auf dem Weg zum Gleiter sprach Loscon leise in sein Minikom und schilderte Homer, was wir erfahren hatten. Meine Gedanken waren noch bei Cleany Havedge, und ich fragte mich, ob ich mich auch in seinem Fall auf meine Menschenkenntnis verlassen konnte. Sicherlich waren rund die Hälfte seiner Ausstellungsstücke gut gemachte Fälschungen, Erinnerungen an die Vor-Raumfahrtzeit oder schlicht Souvenirs. Aber zu meiner Überraschung hatte ich festgestellt, dass Havedge seine Objekte genau kannte. Sein Wissen über die Muschel von 2114 war perfekt. Er hatte wenig Zeit zu systematischer Suche gehabt. Vermutlich beschäftigte er sich mit nichts anderem.
    »Was sagt Adams?«
    »Er dankt für die Informationen und will mit Ihnen reden«, lautete die Antwort. »Im Gleiter sind wir ungestört, Sir.«
    Der Pilot hatte die Türen geöffnet, wir setzten uns, die Leibwächter sicherten in alle Richtungen, bevor sie einstiegen und die Türen schlossen. Ich sah ihnen irritiert zu – wir waren in Terrania, auf Terra, und nicht auf Lepso und in Orbana. Als der Gleiter abhob, erschien ein Holo, und Homer Adams schob sich in den Aufnahmebereich. Inzwischen hatte ich erkannt, dass Delis Loscon, vielleicht fünfundvierzig Jahre jung, so tüchtig, zuverlässig und schnell wie einer meiner besten Spezialisten war. Homer hatte wahrscheinlich seine helle Freude an ihm.
    »Ich bin auf dem letzten Stand der Informationen«, sagte er nach der kurzen Begrüßung. »Dank Ihnen, Loscon. Was hast du mit der Austernmuschel vor? Dieser konkave Stein und die uralte Transportplattform sind in diesem Zusammenhang unwichtig, glaube ich?«
    »Das meine ich auch«, antwortete ich, »und meine Spezialisten sind der gleichen Auffassung. Nur der Sarkophag, die Stimmungsmaschine, und deren Eigenschaften interessieren uns. Wir untersuchen ihre Wirkung im Schiff, und Tristan Li wird uns dabei helfen.«
    Ich zog das Messblatt aus dem Katalog und faltete es auseinander. Ich hielt es so, dass Adams die Zeichnungen erkennen konnte und redete weiter.
    »Der Verantwortliche der Expedition hat geschrieben, dass in der Nähe von Fundstück Eins – also unserem Objekt – zwei weitere gleich große muschelförmige Objekte geortet wurden und dazu eine Reihe quader- oder kastenförmiger Dinge, die man bei den nächsten Tauchgängen hätte bergen wollen. Aber dazu ist es nicht mehr gekommen.«
    »Dann bitte ich dich, nach Taiwan zu fliegen und die Bergung vorzunehmen. Ich denke, dass die lokalen Kräfte mit den MEINLEID-Leuten fertig werden können, wenigstens in der nächsten Zeit. Nach unserem Gespräch werde ich die Voraussetzungen schaffen, dass du ohne Zeitverlust mit dem Bergungstrupp und allen Geräten ausrücken kannst.«
    »Ich hab versprochen, dir zu helfen.« Ich nickte und stellte mir die kommenden Schwierigkeiten vor. »Also helfe ich dir. Ob allerdings das, was wir finden und an die Oberfläche schaffen, deine Probleme mit den unwilligen Mietern lösen kann – das sei dahingestellt.«
    »Man wird sehen.« Auch in seinem Gesicht las ich die Bitte, ihm etwas von seiner Verantwortung abzunehmen. »Ich glaube, wir sind einer Sache von gewaltiger Bedeutung auf der Spur. Diese Objekte am Tiefseegraben müssen uralt sein, älter als die Pyramiden, vielleicht so alt wie dein Kampf gegen die Druuf. Wenn ein Gegenstand aus dieser Zeit noch arbeitet,

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