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Atlan 07 - Illochim 01 - Das Relikt der Macht

Atlan 07 - Illochim 01 - Das Relikt der Macht

Titel: Atlan 07 - Illochim 01 - Das Relikt der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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an, »noch lieber sehe ich sie, wenn sie Eintritt zahlen.«
    »Darüber lässt sich reden«, entgegnete ich und zog die Holofolien der Muschel und der Gleiterplattform hervor. »Später. Ich zahle Zuschlag für Informationen. Sie wissen alles über dieses … Gespann? Angeblich anno 2114, Pazifischer Ozean?«
    Havedge warf nur einen Blick darauf. Er machte eine einladende Geste und ging uns voran in sein Museum. Der Raum, etwa fünfzig Meter lang und von sterilem Weiß, ohne Besucher, war links und rechts voller Exponate, viele davon hinter Glas. In der Mitte zog sich eine Reihe gläserner Vitrinen bis zum anderen Ende hin, am Boden lag abgetretene, billige Teppichware. Auf jedes Ausstellungsstück waren zwei oder mehr Punktlichter gerichtet.
    »Eigentlich sollte die Muschel hier stehen«, sagte Havedge. Er hatte eine hohe, leicht krächzende Stimme. Seine Augen glühten im Eifer eines Fanatikers. »Der Transport traf niemals hier ein.«
    Ich hörte zu und betrachtete interessiert die »Unerklärlichen Phänomene«. Auf einem zweidimensionalen Flachbildschirm riesigen Ausmaßes liefen kurze Filme, die ausnahmslos Aufnahmen zeigten, die ab 1945, nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, auf Terra, gemacht worden waren: Unbekannte Flugobjekte, Streifen und Lichter am Tages- und Nachthimmel, und die angeblichen Aliens, die man irgendwann seziert haben wollte. Ich sah das Modell einer sogenannten »Manna-Maschine« und, in Kunststein gefräst, prähistorische Astronauten, hundeähnliche Wesen mit Rüsseln, Felszeichnungen, ägyptische und südamerikanische Pyramiden, kryptische Menhirreihen, Stonehenge mit computergeneriertem kosmischen Kalender und Wandbilder, die ausnahmslos Landungen fremder Galaktiker auf ausgesuchten Landschaften der Erde schilderten.
    »Woher wissen Sie, dass der Transport nach Terrania misslang?«, erkundigte ich mich. »Hat einer Ihrer tausend Guckys wieder mal geplaudert?«
    »Meine Vorgänger haben dieses Museum mit Schweiß, Tränen und eigenem Geld aufgebaut. Ich habe auch Artefakte, die aus Atlans Hand stammen!«
    Die Memorabilien, die ich bisher gesehen hatte, erzählten trotz erheblichen Aufwandes wenig von der wahren Geschichte Terras. Schweigend folgten mir Loscon und Adams’ Männer und betrachteten die Stücke. Aber ich sah auch einige Waffen, die mir etwas sagten, deren Anblick mich seltsam berührte. Da gab es einen Inka-Schädelbrecher, einen Bogen, der von einem hervorragenden Handwerker stammte, einige Schwerter und Degen.
    »Aus Atlans Hand?«, erkundigte ich mich unbewegten Gesichts. »Tatsächlich? Woher wissen Sie das?«
    »Von meinen Vorgängern. Sie haben auch dieses herrliche, absolut wahrheitsgetreue Modell herstellen lassen. Nach Atlans Angaben. Er soll sehr kooperativ gewesen sein.«
    Er deutete voller Begeisterung auf das Modell meines Unterwasser-Schutzbunkers, das, etwa einen Meter hoch und mit perfekt gerundeter Kuppel, in einem virtuellen Aquarium stand, zusammen mit Felsen, Fischschwärmen, Luftblasen und Tiefseeflora. Daneben stand der Bunker mit aufgeschnittenen Wandungen und tiefen Einblicken in einzelne Ebenen. Das Ganze war wenig wahrheitsgetreu. Ich beendete mit langen Schritten meinen flüchtigen Rundgang durch das Museum und legte meine Hand auf Havedges Schulter.
    »Wir könnten noch eine Weile weiter spielen, Kurator«, sagte ich. »Sie wollen also Ihr Wissen nicht ohne Weiteres preisgeben. Was verlangen Sie?«
    Er deutete mit dem Daumen über seine schmalen Schultern und entgegnete ungerührt, mit Schweißperlen auf der Stirn: »Dass Lordadmiral Atlan, Chef der United Stars Organisation, meine Exponate verifiziert. Ist der Bogen von ihm? Hat er das Schwert selbst geschmiedet? Stammen die Tolteken-Figürchen aus seiner Sammlung? Ist das Schnittbild seiner Fluchtburg unter Sao Miguel richtig? Wie oft steht er pro Jahr mit Rico, seinem Roboter, der dort unten ausharrt, in Verbindung, und wie lange?«
    Nachim mischte sich ins Gespräch und fragte barsch: »Sie sind sicher, dass die Werterhöhung Ihrer wenig dramatischen Ausstellungsstücke dem reichen Schatz Ihres Wissens über die Aktion Pazifik und so weiter entspricht?«
    »Absolut sicher!«, erwiderte Cleany Havedge. »Sehen Sie diesen Brustpanzer an! Spätes Rom! Wie kommen Trichterhäuser und Gleiter zwischen die Verzierungen?«
    Ich lehnte mich an eine Vitrine. Loscon und die Sicherheitsleute betrachteten mich und Havedge mit unergründlichen Mienen. Havedge war fast einen Kopf kleiner als ich und sah

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