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Atlan 07 - Illochim 01 - Das Relikt der Macht

Atlan 07 - Illochim 01 - Das Relikt der Macht

Titel: Atlan 07 - Illochim 01 - Das Relikt der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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und mir bewusst war.
    »Loscon rief mich eben an«, sagte Nachim triumphierend. »Mit dieser Plattform – wir haben Hersteller, Nummern und alles andere verglichen und verifiziert! – ist im Jahr 2114 die Muschel, der Sarkophag dort«, er zeigte auf das Artefakt, »aus der Tiefe des Pazifiks geborgen worden. Das gute Stück sollte ins Museum der Unerklärlichen Funde gebracht werden, hier, in Terrania. Das Museum gibt es noch heute. Sein Kurator, Cleany Havedge, ein seltsamer Kauz, wie Loscon sagt, will seine Unterlagen und sein Wissen nur dann preisgeben, wenn er mit richtigen Verantwortlichen reden kann und einen Zuschuss für seine Dauerausstellung bekommt. Angeblich verfügt er über wertvolle Exponate.«
    »Pazifischer Ozean!«, sagte ich verblüfft. »Im Jahr 2114. Gut 130 Jahre seit der Stadtgründung. Eine ehrwürdige Museumsstätte. Nun, Spezialist Emcheba – weiß Homer Adams Bescheid?«
    »Loscon hat ihn sofort verständigt.«
    »Dann werden wir jenen seltsamen Kauz besuchen«, sagte ich. »Ohne viel Zeitverlust. Haben wir noch mehr über die Funde herausbekommen?«
    »Nein. Cleany Havedge hat ausdrücklich gesagt, dass nur Atlan genaues über die Aktion wissen dürfte. Seine Unterlagen geben nicht viel her.« Er grinste breit. »Ob er Sie in dieser Maske akzeptiert, bleibt abzuwarten.«
    »Ich werde ihn überzeugen können«, antwortete ich. Endlich hatten wir eine brauchbare Spur und die Aussicht, an noch mehr Informationen zu gelangen. Von der Existenz eines solchen Museums, wahrscheinlich eines obskuren Ausstellungsortes für scheinbare Geheimnisse, wusste ich bis zum heutigen Tag nichts. Ich hob die Hand und sagte: »Loscon soll uns einen Gleiter schicken, mit einem erfahrenen Piloten, und dafür sorgen, dass wir ins Museum eingelassen werden. Sie, Nachim, haben alles im Griff mit dieser Transportplattform?«
    »Ich denke schon, Chef.«
    »Sie kommen mit. Einschlägige Ausrüstung für solche Fälle, klar?«
    »Ich habe schon daran gedacht. Ich trete auch nicht als USO-Spezialist auf.«
    »Wir treffen uns in der Polschleuse«, schloss ich.
     
     
    Nach einem Flug von etwa fünfundvierzig Minuten hielt der gepanzerte Gleiter der GCC vor einem langgezogenen Gebäude aus matt glänzenden Fertigbauteilen, das am Rand eines wenig prachtvollen Parks stand. Weder die Grünfläche noch das Museum wirkten, als würden sich hier viele Menschen drängen. Die Gegend war gepflegt, aber wie ausgestorben. Außer uns saßen noch drei von Adams Leibwächtern in dem Gefährt. Ich hatte mich, während wir am hellen Tag abseits der breiten Straßen ohne Polizeieskorte vom Raumhafen nach Terrania City Nord schwebten, schweigend umgesehen und keine Hinweise auf zerstörerische Vorfälle erkennen können. Allein schon die riesige Ausdehnung der Stadt und ihrer Raumhäfen schränkte die Beweglichkeit der MEINLEID-Attentäter ein.
    Zwei Leibwächter stiegen blitzschnell aus, sicherten und vollführten beruhigende Gesten. Die einzigen Bewohner des Parks waren Vögel und graue Eichhörnchen mit buschigen Schwänzen.
    »Alles in Ordnung«, sagte Delis Loscon. »Mister Havedge erwartet uns. Er weiß nicht, dass Sie Atlan sind, Sir.«
    »Manchmal weiß ich’s selbst nicht genau«, antwortete ich seufzend und folgte ihm zum Eingang des Museums. Trotz der Inschrift in blinkenden Holobuchstaben, die ihre Farben wechselten, sah das Gebäude wenig repräsentativ aus. Mit schleifenden Geräuschen glitten die halb durchsichtigen Platten zurück. Wir kamen in den menschenleeren Museumsladen, dessen Buchchips, Zeichnungen, Holobilder und Nachbildungen berühmter Zeitgenossen aus grell bemaltem Kunststoff an ein Geschäft erinnerten, das Spielzeug für Touristen oder ahnungslose Außerirdische verkaufte. Allerlei handpuppengroße Extraterrestrier, die in Wirklichkeit nicht existierten, zierten die Regale, zwischen Werbefolien, die Buchtitel anpriesen, deren Themen darauf hindeuteten, dass weit vor dem Jahr 8000 v. Chr. wahre Heerscharen von Galaktikern ständig die Erde besucht hatten.
    Dazwischen unser Freund Gucky in allen Variationen: der Mausbiber aus Plüsch, Plastik, Glas, farbigem Acryl, klein, groß, mit einem oder sogar zwei Nagezähnen und Schwänzen unterschiedlicher Länge. Eine Figur blinkte mit Stielaugen in zwei Farben.
    Ein bärtiger, fast kahler Mann in weißem Anzug kam mit schnellen, kurzen Schritten herein, breitete die Arme aus und rief: »So gern ich Besucher habe«, er starrte misstrauisch die Sicherheitsleute

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