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Atlan 07 - Illochim 01 - Das Relikt der Macht

Atlan 07 - Illochim 01 - Das Relikt der Macht

Titel: Atlan 07 - Illochim 01 - Das Relikt der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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Technikraum starrte auf die zweidimensionalen Schirme, die Scanner-Displays und die Holos. Die Bergungsroboter schwebten dicht über dem Boden dahin, und ihre Scheinwerfer rissen alles, was vor ihnen lag, aus der Dunkelheit. Die Ortung suchte nach Gestein, das nicht hierher gehörte, nach Metall, Magnetismus, Radioaktivität, Farbunterschieden und einem Dutzend anderer Parameter. Die Robots näherten sich einer Fläche, die sich zu einer annähernd runden Tiefseeebene aus Kies und Felsbrocken erweiterte. Ich blickte mit halb zugekniffenen Augen, erwartungsvoll und aufgeregt, auf den Tiefenanzeiger und das Chronometer: 13.57 Uhr. Die Suche ging weiter; ununterbrochen trafen wahre Datenströme ein und wurden nahezu zeitgleich von der Bordpositronik aufbereitet.
    In der Mitte des Grabens, ungefähr gleich weit entfernt von den Abstürzen der Grabenwände, erhob sich um sechs Meter eine annähernd runde Ebene. Die angeblichen Fundamente entpuppten sich aus der Nähe als Schlickanhäufungen über felsigen Bodenstrukturen. Durch die enorme Lichtflut der drei Fahrzeuge betrug die Sichtweite der Bugoptiken rund zwanzig Meter. Ein Kreis des gleichen Durchmessers war unterschiedlich, aber genügend ausgeleuchtet. Im Zentrum der erhöhten Fläche erkannten wir eine schüsselförmige Vertiefung.
    Das U-Boot bremste ab und hielt mit vorwärts gerichteten Jetöffnungen an.
    »Das ist das bestmögliche Ergebnis, das wir anbieten können. Die Positronik hat stundenlang gerechnet und verglichen. Die Sicherheit ist nicht höher als fünfundachtzig Prozent«, sagte bedauernd Operator Fedlin. Seine Augen waren rot und tränten.
    »Das ist mehr, als ich angesichts des Zustandes der ehrwürdigen Karte erhoffen konnte«, antwortete ich ruhig. »Sie wissen, wonach wir suchen. Lassen Sie die Roboter arbeiten.«
    Benje und Fedlin setzten sich zurecht, schalteten die Autopiloten der beiden Maschinen aus und übernahmen die Steuerung. Die Linsen der Unterwasserkameras stellten sich ein, Scheinwerfer drehten sich, und die Holos, die den Blick aus den Robotoptiken wiedergaben, zeigten den Boden im Bereich der Vertiefung. Überall lag dicker schwarzer Schlamm, unter dem sich einige Dutzend unregelmäßige Dinge als niedrige Hügelchen abzeichneten.
    Fedlin drehte sich zu uns herum und sagte leise: »Wenn wir Pressluft einsetzen, wird der Schlamm aufgewirbelt, und wir sehen nichts mehr.«
    »Wie werden sie vorgehen?«
    »Behutsam. Mit den Greifarmzangen und einem Grabstichel.«
    Ein Robot sank zwei Meter tiefer, winkelte einen Arm an, fuhr einen langen Dorn aus, kippte das Gelenk und schob mit unendlich langsamen Bewegungen den Dorn tief im Boden unter einen wahrscheinlich kantigen Gegenstand, der etwa einen Kubikmeter groß war. Langsam hob sich das Objekt aus dem Schlamm, der von den Flächen wie nasser Sand herabfloss. Ein unregelmäßig geformter Quader kippte zur Seite. Wir sahen abgesplitterte Kanten und tiefe Risse in dem basaltartigen Stein. Als er sich das zweite Mal überschlug, zerbrach er langsam in mehrere Teile.
    »Keine Goldtruhe«, kommentierte Nachim. Inzwischen packte der zweite Robot mit beiden Greifern ein anderes Objekt und brachte eine Steinscheibe zum Vorschein. Auch dieses Stück sah harmlos aus; ohne Runen oder Zeichen, wahrscheinlich nichts anderes als heruntergebrochenes Geröll von den Flanken des Grabens. Die Scanner bestätigten unsere Vermutung. Systematisch arbeiteten sich die Roboter von einem Objekt zum anderen, hoben es aus dem Schlick, brachten es in den Bereich ihrer Scheinwerfer, drehten es und ließen es hinter sich fallen. Nach dem zehnten Objekt breitete sich eine flache Schlammwolke über dem durchsuchten Gebiet aus.
    »Wir haben Vorräte für fast zwei Monate an Bord«, erklärte der Kapitän und stieß ein kurzes Gelächter aus. »Werden Sie nicht ungeduldig, Sir.«
    »Ich bin die Ruhe selbst«, sagte ich und musste grinsen. »Aber ich glaube, dass das gesamte Team dringend ein Frühstück und moralische Aufmunterung braucht.«
    »In einer halben Stunde in der Messe. Wir bereiten gerade alles vor.«
    »Fein. Vielleicht sind wir am falschen Ort.«
    »Wird sich zeigen. Wir tun unser Bestes.«
    Wo hatte ich das schon einmal gehört? Ein Mal? Hunderte Male. Ich widmete mich wieder den Hologrammen. Loscon und Nachim starrten nicht weniger konzentriert auf die Bilder, die jetzt zeigten, wie die Greifer von vier Robotarmen eine bis zur Unkenntlichkeit deformierte Metallplatte aus dem Schlamm hoben. Sie kippten

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