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Atlan 07 - Illochim 01 - Das Relikt der Macht

Atlan 07 - Illochim 01 - Das Relikt der Macht

Titel: Atlan 07 - Illochim 01 - Das Relikt der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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sie, ließen den Schlamm herabrinnen und richteten die Punktlichter auf einen Kasten mit einer Kantenlänge von etwa einem halben Meter.
    »Weder die Platte noch der Würfel sind aus der Kante des Grabens heruntergebrochen«, sagte Fedlin. »Der Kasten besteht aus Holz oder Kork oder einer ähnlichen Substanz. Kork, Holz – nein, beides wäre längst vermodert. Muss ein anderes Material sein. Wir sehen es uns ganz genau an. Später.«
    Der Roboter vergrößerte den Winkel der Greiferfinger, packte den Würfel und bewegte die vier Gelenke des Arms. Mit einer einzigen, weichen Bewegung verstaute er den Fund in einem großen Drahtkorb an der Seite der Maschine. Der andere Robot stellte die Platte senkrecht, bewegte sich rückwärts und ließ sie in den aufgewühlten Schlamm fallen.
    Wieder begannen die Maschinen, die Steuersignale der Operatoren in Bewegungen umzusetzen. Wir fanden erneut einige Felsbrocken, einen Schutthügel und dort, wo die Vertiefung wieder in die ebene Fläche überging, eine auffallende Anhäufung, die wie eine begrabene Kuppel wirkte.
    Die kleine Räumschaufel des Robots schob jahrhundertealte Ablagerungen zur Seite. Geröll kam darunter zum Vorschein. Der zweite Robot setzte wieder den Stachel ein und stocherte am Rand der Kuppe im Untergrund. Der Stachel hakte sich fest, und Operator Benje erhöhte den Durchsatz des Aquajet-Antriebs, um die Maschine in gleichmäßiger Höhe zu halten. Der Wasserstrom aus den Düsen blies den Schlamm von Teilen des Gerölls weg, und plötzlich schnellte der Indikator, der das Auftreffen von Strahlen auf Metall kennzeichnete, steil in die Höhe.
    »Dieses Mal haben wir einen großen, schweren Fund vor uns«, erklärte Operator Fedlin und schlug auf die Armlehnen seines Sitzes. »Mit einigen Schwierigkeiten bei der Bergung.«
    »Also doch eine tief vergrabene Schatztruhe«, murmelte Nachim.
    Die Roboter arbeiteten mit verstärkter Leistung und insgesamt fünf Greifwerkzeugen. Die Oberfläche eines großen, runden Gegenstandes, ungefähr fünf Meter im Durchmesser, wurde vom Düsenstrom freigeblasen. Kies und mittelgroßes Geröll rutschten und schwebten in alle Richtungen von der konvexen Oberfläche des Objekts fort. Ich sah einen kleinen Ausschnitt einer grauen Metallschicht und einige jener pseudominoischen Zeichen darauf.
    Jeder hörte meine Erleichterung, als ich begeistert rief: »Das ist es! Danach haben wir gesucht! Holt das Ding aus dem Schlamm, Benje!«
    »Wir sind mit Nachdruck dabei.«
    Die Maschinen zogen und zerrten und arbeiteten sich Handbreit um Handbreit höher. Sie hoben den Fund aus dem Untergrund. Er war wie eine große Linse geformt, ähnelte dem Sarkophag in unserem Schiff, oder einer breiten Austernmuschel, oder irgendeiner anderen Muschel. Er schien schwerer zu sein als unser Exemplar.
    Als die Muschel schräg auf einer Kante stand, dirigierte Fedlin seinen Roboter zur Seite. Vom Unterteil der Maschine löste sich ein Netz aus dünnen Stahltrossen und fiel in den Schlamm; trotz Traktorstrahlen und Fesselfeldern offensichtlich noch immer die beste Methode, einen Fund sicher an die Oberfläche zu bringen. Die Haken an den Netzrändern lösten sich. Beide Roboter schleppten die Austernmuschel etwa zehn Meter weit und ließen sie sanft ins Netz zurückkippen. Wieder traten die kleinen Greifscheren in Tätigkeit, versuchten die halbautomatischen Haken zu packen – jeder dritte Versuch glückte –, und klinkten sie in die Ösen des Netzrandes ein.
    Fedlin drehte sich um. Schweißtropfen liefen über sein Gesicht, als er fragte: »Es war das letzte lohnenswerte Objekt in dieser Mulde, Sir. Sollen wir weiter suchen?«
    Schon als die wahre Gestalt des Sarkophags sichtbar geworden war, hatte ich mir die Frage gestellt. Nach einer leisen Unterhaltung mit Delis Loscon waren wir uns einig geworden. Wir hatten, was wir suchten, und dazu noch die geheimnisvolle Kiste.
    Ich schüttelte den Kopf und sagte anerkennend: »Sie waren absolut perfekt, meine Herren!« Ich legte die Hand auf Loscons Schulter. Er lächelte knapp.
    »Wir würden höchstwahrscheinlich nicht mehr finden. Hören wir auf zu suchen. Die Robots sollen auftauchen – und dass ihr die beiden Objekte ja nicht verliert!«
    »Keine Sorge. Das ist uns noch nie passiert, und wir waren schon weitaus tiefer.«
    »Also! Langsam auftauchen. Die Funde müssen nach Miyako. Ich denke, Kapitän Akille hat die Logistik des Funkverkehrs ebenso perfekt im Griff wie unser wohlverdientes

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