Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Atlan 07 - Illochim 01 - Das Relikt der Macht

Atlan 07 - Illochim 01 - Das Relikt der Macht

Titel: Atlan 07 - Illochim 01 - Das Relikt der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
Vom Netzwerk:
gerade Ihnen nicht fehlen«, schaltete sich Delis Loscon ein. »Ist nicht sarkastisch gemeint, Kurator.«
    »Mir fehlt es an dieser Form der Intelligenz«, murmelte Nachim. »Wenn schon der Einsame der Zeit weder Seejungfrauen noch Nymphen entdeckt hat, in acht und mehr Jahrtausenden …«
    »Der Mächtige, der Starke, oder im Plural: die Mächtigen«, sagte Havedge träumerisch. »Wenn ich lange genug nachdenke, ist eines der wichtigsten Worte in der semitischen Grundform Elohum, also Mächtiger, Starker, ergo: Gott. Im Hebräischen wurde es zu Eloha gewandelt. So nannten sie ihren Gott. Ich kenne alte Schriften, kryptische und apokryphe Texte, in denen wird von Illochim geschrieben. Kann Sie das auf eine Erinnerungsspur bringen, Sir?«
    Ich zuckte wieder einmal mit den Schultern.
    »Ich habe dank Ricos Spionsonden viele Kulturen und Zivilisationen entstehen und vergehen sehen«, sagte ich zögernd. »Alle Herrscher wollten stark und mächtig, viele auch gottgleich sein. Es gab unzählige Arten der Verehrung. Auch Keilschrift war bekannt. Und es ist bewiesen, dass dieser Planet viele Besucher hatte. Manche blieben auch Rico und mir verborgen. Wenn es Wesen waren, die in Höhlen oder im Wasser oder gar unter Wasser lebten, entgingen sie der Beobachtung. Und nicht jede größere Siedlung – ach, viele große Siedlungen – ließen von oben erkennen, wer in ihnen lebte. Es ist durchaus möglich, dass ich jene Illochim übersehen habe. Aber …«
    »Was haben diese Relikte mit ihnen zu tun? Und warum fanden sich alle drei Objekte in diesem Tiefseegraben?«, wollte Nachim wissen. Havedge rückte einige Lampen näher an den Tisch, holte eine positronische Kamera aus einem Fach hervor und filmte die Objekte von allen Seiten. Er kopierte die Aufnahmen auf einen Datenträger und übergab ihn mir.
    »Danke. Ich werde alles gründlich studieren.«
    Wir wussten nicht einmal genau, wer damals an dieser ungewöhnlichen Stelle geforscht hatte.
    Loscon murmelte: »Die Mächtigen sind mit einem Schiff geflohen? Oder es war eine Fahrt zu Ehren ihrer Götter, wer weiß? Für uns ist es nebensächlich.« Er beugte sich über den Schreibtisch und musterte die Figuren und die drei Keilschriftblätter. »Was geschieht jetzt mit diesen Funden?«
    Ohne zu zögern beschloss ich: »Wir lassen sie hier. Kurator Havedge verpflichtet sich, sie jederzeit der Wissenschaft zugänglich zu machen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand die Objekte stehlen will.«
    »Außerdem weiß kaum jemand, dass sie überhaupt existieren«, sagte Loscon. »Kann ich unsere Aufgabe hier für beendet betrachten?«
    »Weitestgehend.« Wir befanden uns im Norden der Stadt, in einer Zone der Ruhe, in der das Leben seinen gewohnten Verlauf nahm. »Bringen Sie uns zurück zum Schiff, Delis? Vielleicht ist es sicherer, wenn wir später den kleineren Sarkophag in die Obhut der GCC überführen.«
    »Adams wird darüber entscheiden«, erwiderte Loscon. »Ich rede mit ihm. Wir haben bewachte Ausstellungsräume.«
    Ich streckte Havedge die Hand entgegen und verabschiedete mich. Inzwischen schien sich seine Betroffenheit, die weniger dem Lordadmiral, sondern dem ehemaligen Besitzer seiner Exponate galt, stark gemindert zu haben.
    Er schüttelte meine Hand und beteuerte: »Sie haben meinem Museum zu gewaltiger Bedeutung verholfen, Sir. Ich kann mich gar nicht genug bedanken. Und diese Fundstücke hier«, er schien den Schreibtisch umarmen zu wollen, »sie werden eine besondere Vitrine mit Speziallicht erhalten und später, wenn wir mehr wissen, auch ein Holodiorama.«
    »Das haben die kleinen Lieblinge auch verdient«, antwortete ich und wandte mich zum Gehen. Wir verließen das Museum, und der GCC-Pilot startete das schwere Gefährt, um uns zurück zum Raumhafen zu bringen.
    Delis Loscon merkte, dass ich in tiefes Nachdenken versunken war. Er brauchte nicht lange zu raten, was mir helfen würde. Er reichte mir ein gut gefülltes Glas Rotwein und sagte: »Mister Adams’ bester Tropfen. Sollte beim Nachdenken helfen, Sir.«
    »Ein Lob Ihrer Menschenkenntnis«, bedankte ich mich. »Oder Arkonidenkenntnis. Merci.«
    Der rote Bordeaux war genau temperiert, ein Spitzentropfen. Ein paar Schlucke, dann schloss ich die Augen und bewegte mich mit geistigen Schritten in eine von Dagor-Prinzipien bestimmte Sphäre hinein. Schon während der Ausbildung für die ARK SUMMIA war mir dieser Schritt leicht gefallen. Ich bemühte mich, den Wein nicht zu verschütten …
    Also …
    Ein

Weitere Kostenlose Bücher