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Atlan 08 - Illochim 02 - Im Bann der Gatusain

Atlan 08 - Illochim 02 - Im Bann der Gatusain

Titel: Atlan 08 - Illochim 02 - Im Bann der Gatusain Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Mehnert
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nicht wahrgenommen zu werden, hatte sich von Tag zu Tag verstärkt.
    Ausgeruht setzten wir unseren Weg fort. Ich war der Einzige, in dem sich der Drang regte, bald wieder den Gatusain zu benutzen.
    Nein, noch nicht , intervenierte der Extrasinn.
    Nein, noch nicht , gab ich ihm nach.
     
     
    In der Dunkelheit der angebrochenen Nacht hielt mich nichts in der Welt mehr davon ab. Die Depressionen, wenn ich nach dem Fußmarsch am Ende eines Tages in allem Sinnlosigkeit sah, waren mir zur zweiten Natur geworden. Den Sternengöttern sei Dank diagnostizierte ich sie weiterhin, registrierte ich den krassen Widerspruch zu dem, was ich als meinen Normalzustand definierte. Ich nahm das Negative, das Schädliche wahr und machte mir nichts vor. Insofern war ich kein »normaler« Süchtiger, der sich aus der Wirklichkeit stahl. Die Bereitschaft, die Fakten hinzunehmen, half mir dabei, mich gegen sie zu stemmen und ich selbst zu bleiben. Was nichts daran änderte, dass ich gegen das Verlangen nicht ankam. Ich fühlte mich augenblicklich wohler, als der Gatusain mich einhüllte wie der Mutterleib. Ich saugte die Kraft Waheijathius in mich ein, inhalierte seinen Geist und absorbierte die stärkenden Impulse, die mich zuweilen an die des Zellaktivators erinnerten.
    Wie lange brauchen wir noch, bis wir Gasuijamuo einholen? wollte ich wissen.
    Nicht mehr lange.
    Wie weit ist Greta vor uns? drängte ich auf eine Antwort.
    Nicht mehr weit.
    Es war ermüdend, immer wieder die gleichen Fragen zu stellen, ohne eine konkrete Antwort zu bekommen. Stattdessen Ausflüchte, mit denen ich mich nicht zufriedengab. Was wird mit Gasuijamuo geschehen, wenn wir den Gatusain einholen? Und ich ihn Gale wegnehme? Die letzte Frage versuchte ich für mich zu behalten, aber ich wusste nicht, ob sie dem Navigator trotzdem zugänglich war.
    Ich werde die Entscheidung dann treffen und sie dir mitteilen.
    Ich lachte stumm auf. Du willst behaupten, du hättest sie nicht längst getroffen, schon vor Jahrtausenden? So wie es der reale Waheijathiu tat?
    Nur Schweigen. Ich dämmerte dahin, schlief ein und wachte wieder auf. Ich kehrte in die Welt zurück, in der meine Begleiter körperlich waren. Die meisten von ihnen schliefen in der Nähe eines Feuers, das wir entzündet hatten, um Tiere abzuschrecken, sollte die Natur Orgochs auf die Idee kommen, uns mal wieder anzugreifen.
    »Wie geht es Ihnen, Sir?« Drays hockte vor den Flammen. Viel mehr als eine schwarze Gestalt vor der Glut und den Flammen erkannte ich nicht.
    »Haben Sie mich beobachtet?«
    »Ist Ihnen aufgefallen, dass Sie länger in dem Sarkophag liegen als früher?«, überging sie die Frage.
    Natürlich war es mir aufgefallen, auch ohne Chrono. »Drei Stunden statt zwei, das ist nicht dramatisch. Kein Grund, sich Sorgen zu machen.«
    Wer versteift sich ständig darauf, sich selbst gegenüber aufrichtig zu sein? , warf mir der Extrasinn vor.
    Cyriane erhob sich und kam mit geschmeidigen Bewegungen zu mir herüber. Ihr blauschwarzes Haar schimmerte verführerisch im Feuerschein. »Eine Steigerung um fünfzig Prozent halte ich durchaus für bedenklich. Keiner hat Tristans Entwicklung aus solcher Nähe betrachtet wie ich. Genauso wie bei Ihnen war es bei ihm auch. Kommen Sie mir nicht wieder mit Ihrem Aktivator und all dem. Diese Dinge verlangsamen den Prozess, doch abgesehen von dem Zeitfaktor sehe ich keinen Unterschied. Schließlich wird es Ihnen ergehen wie ihm.«
    »Diese Warnung höre ich nicht zum ersten Mal.«
    »Und nicht zum letzten Mal. Ich werde Ihnen so lange damit in den Ohren liegen, wie es sein muss, Sir.« Sie schaute sich um und überzeugte sich davon, dass niemand Zeuge unserer Unterhaltung wurde. Sie zog mich zu sich heran und küsste mich. »Wir müssen Greta so schnell wie möglich einholen.«
    »Nichts anderes habe ich vor.«
    »Danach sofortiger Entzug, sonst sehe ich schwarz für Sie, Sir. Ihnen läuft, und das ist kein Allgemeinplatz, sondern eine konkrete Berechnung, die Zeit davon.«
    Ich nickte. »Leider bleibt Waheijathiu sehr vage. Ich glaube, er tappt wie wir im Dunkeln. Gut, dass wir heute die ESHNAPUR gesehen haben. Die Wahrscheinlichkeit, dass wir auf dem richtigen Weg sind, ist hoch. Wir müssen diese leidige Angelegenheit endlich hinter uns bringen.«
    »Auch aus einem weiteren Grund. Unsere Leute sind ausgelaugt. Ihr Erschöpfungszustand steigt. Nicht mehr lange und irgendwer bricht zusammen. Ich habe gelegentliche Aggressionen festgestellt. Dagegen waren, soweit ich

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